Dinslaken. Seit Jahren wird über einen Neubau diskutiert. Nun empfiehlt die Verwaltung eine Zweifachhalle. Knüpft die Aussage aber an eine Forderung.
Die Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) soll eine neue Turnhalle bekommen. Das schlägt die Verwaltung nun in einer Vorlage vor, die am 1. Juni im Schulausschuss behandelt und am 6. Juni vom Rat beschlossen werden soll. Damit könnte ein Thema abgehakt werden, über das bereits seit 2016 diskutiert wurde. Immer wieder wurden aber Entscheidungen verschoben.
Die Verwaltung möchte gerne die Prozent GmbH damit beauftragen, die Planung für den Neubau einer Zweifachsporthalle am Standort Scharnhorststraße zu erstellen. Es sollen auch die Kosten für den Abriss der bestehenden Halle sowie für den Neubau ermittelt werden. Anschließend werden die Ergebnisse dem Rat zur Entscheidung vorgelegt. Zeitgleich wird der künftige Bedarf an Sporthallen für den Schul- und Vereinssport ermittelt. Mit dieser Aufgabe soll ein externes Beratungsbüro beauftragt werden. Hier werden Haushaltsmittel in Höhe von 25.000 Euro zur Verfügung gestellt. Bei der Fortschreibung soll die bisherige Lenkungsgruppe „eng eingebunden“ werden. Zur Gruppe gehören die sportpolitischen Sprecher der Fraktionen, Vertreter des Stadtsportbundes sowie der Schulen.
Zu wenig Zeit für den Sportunterricht
Die Entscheidung für eine zweifach Sporthalle wird auch mit Aussagen des Gutachters untermauert, der den Schulentwicklungsplan bearbeitet. Für ihn ist es wichtig, dass die Schüler am Standort Scharnhorststraße Sportunterricht bekommen können.
Auch wenn nach den Sommerferien der EBGS zwei Hallenteile der neuen Dreifachsporthalle an der Hagenschule zur Verfügung stehen würden, sieht der Gutachter die Hallensituation auch „aus pädagogischen Gründen als sehr unbefriedigend an“. Denn durch die Wegezeiten würden die effektiv verbleibenden Zeiten für den Sportunterricht zu sehr beschnitten. „Daher ist zu überlegen, ob eine Zweifeldhalle am Standort Scharnhorststraße errichten werden sollte, um die Situation deutlich zu verbessern“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Für eine Zweifachsporthalle spricht auch das Argument, dass sie der Schule die Möglichkeit gibt mit zwei Klassen parallel Unterricht durchzuführen und so die Wegezeiten zu entfernter liegenden Hallen zu reduzieren.
Appell der Linken
Doch die Verwaltung verbindet den Neubau der Sporthalle mit der Fortschreibung der Sportstättenzielplanung. In der Vorlage heißt es: „Aus Sicht der Verwaltung sollte der pädagogisch nachvollziehbaren Anregung der Schule zur Planung einer Zweifachsporthalle (…) nur dann entsprochen werden, wenn zeitgleich der künftige Bedarf an Sporthallen für den Schul- und Vereinssport ermittelt und die Sportstättenzielplanung fortgeschrieben wird.“ Und an dieser Formulierung übt die Linke Kritik.
So interpretiert die Linke die Vorlage der Verwaltung: Die sachliche Darstellung der Verwaltung empfehle zwar den Bau der Turnhalle an der EBGS, aber erst nach dem der Sportentwicklungsplan fortgeschrieben worden ist. Dann, nach Vorliegen von Zahlen, sollte der Bau der Sporthalle erwogen werden. „Wir sehen die Gefahr, dass es wieder verschleppt wird“, so Fraktionsvorsitzender Gerd Baßfeld. Seine Fraktion möchte, dass endlich mit der Planung begonnen wird.
Die Fraktion erinnert an den gemeinsamen Antrag vom 5. Mai 2023: Darin fordern die Fraktionen AWG, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, die Linke und Die Partei den Neubau einer Zweifachsporthalle an der Ernst-Barlach-Gesamtschule. Die Linke fordert CDU, SPD und UBV auf, sich ohne Wenn und Aber dem Antrag der fünf Fraktionen anzuschließen, damit endlich der Schulsport an der größten Schule in Dinslaken wieder aufgenommen werden kann und die Sportler die Halle endlich nutzen können.