Dinslaken. Am Spielplatz an der Heistermannstraße soll sich ein Wolf aufgehalten haben. Ein Bürger hat die Polizei alarmiert. Anlieger sind beunruhigt.
In der Nähe des Waldspielplatzes an der Heistermannstraße in Dinslaken-Hiesfeld hat sich angeblich am Mittwoch ein Wolf aufgehalten. Ein Bürger hat um 21 Uhr bei der Kreispolizeibehörde angerufen und die Sichtung gemeldet.
Die Polizei hat einen Streifenwagen zum Spielplatz geschickt, einen Wolf konnten die Beamten aber nicht entdecken, berichtet Björn Haubruck, Sprecher der Kreispolizei. Die Behörde hat sich bei Werner Kramer-Schroer erkundigt, ob er eine solche Sichtung in Spielplatznähe für möglich halte.
Kramer-Schroer ist Jagdausübungsberechtigter in dem Bereich – und bestätigt: Es sei durchaus möglich, dass sich ein Tier des Wolfsrudels am Spielplatz aufgehalten habe. „Der Wolf hier hat seine Scheu vor dem Menschen verloren“, sagt Werner Kramer-Schroer und berichtet, dass mehrere Tiere des Rudels tagsüber unter einem etwa zwei Meter hohen offenen Hochsitz hergelaufen sind, auf dem ein Jäger saß. „Sie müssen den Menschen gewittert haben“, so Kramer-Schroer, „und haben ihn trotzdem nicht gemieden.“ Möglicherweise habe sich der Wolf am Mittwochabend für die Schafherde interessiert, die nur wenige Meter weiter weidet.
Erinnerungen an Schafsrisse in Voerde
In der Umgebung hat die Nachricht von der angeblichen Wolfssichtung für Schrecken gesorgt. Die Erinnerung an den jüngsten Schafsriss im besiedelten Voerde-Holthausen ist noch frisch. Der Wald grenzt direkt an den Spielplatz Heistermannstraße und ist an drei Seiten von Siedlung, dem Sportplatz und dem Reit- und Fahrverein Hiesfeld umgeben. Die Besitzer der Schafweide, die Eheleute Laakmann, versuchen am Donnerstagnachmittag noch, die Sicherheit ihrer Tiere zu erhöhen.
Die Weide ist von einem mannshohen Zaun mit darüberliegender Elektrolitze umgeben. Es habe einige Mühe gekostet, an die Landes-Förderung für den Zaun zu kommen, und allzu hoch sei diese auch nicht gewesen, berichten die Eheleute. Die Tore zur Weide seien zum Beispiel nicht drin gewesen.
Die Laakmanns verlängern die rund 1,60 Meter hohen Torpfosten nun und spannen Flatterbänder dazwischen – in der Hoffnung, dass diese einen Wolf oder das Wolfsrudel abhalten. Dass die Wölfe innerhalb so kurzer Zeit so nah kommen, hätten sie nicht gedacht. Eine Möglichkeit, sie abzuhalten, gebe es offenbar nicht, sagen die Laakmanns mit Verweis auf die jüngsten Risse. Sie werden wohl die kommenden Nächte nicht gut schlafen, fürchten die beiden.