Voerde. Die Abgeordneten Charlotte Quik und Sabine Weiss wehren sich gegen Vorwürfe des Nabu-Kreisvorsitzenden Peter Malzbender in einem offenen Brief.
Mit einem offenen Brief antworten die CDU-Abgeordneten Charlotte Quik (Landtag) und Sabine Weiss (Bundestag) auf die Kritik, die der Nabu-Kreisvorsitzende im Zuge der Debatte um den wahrscheinlichen Wolfsriss in Voerde in ihre und in die Richtung der Voerder Lokalpolitik geübt hat. Auf Peter Malzbenders Aussage „Populisten haben wir schon genug“ entgegnen sie: „Glücklicherweise leben wir in einem Land der freien Meinungsäußerung und davon sollten wir alle reichlich Gebrauch machen. Doch Menschen anderer Meinung pauschal als Populisten zu diffamieren, das ist undemokratisch. Wir haben uns sehr wohl informiert, haben mit Förstern, weiteren Fachleuten und zahlreichen Betroffenen von Wolfsrissen gesprochen und wir wissen auch, dass es am Niederrhein noch keinen Vorfall gegeben hat, bei dem Menschen zu Schaden kamen.“
Auch interessant
Weiss und Quik fragen Malzbender, ob er garantieren könne, dass dies so bleibe. Und: „Sind Sie wirklich sicher, dass Hundehalter auch in Zukunft mit ihren Vierbeinern im Wald spazieren können? Was sagen Sie dazu, dass die Raubtiere im Laufe der Jahre ihre Scheu vor dem Menschen immer weiter abgelegt haben und nun auch in den Städten auf Beutezug gehen? Was sagen Sie den Eltern, deren Kinder nur wenige Meter von Feldern und Weiden entfernt spielen, auf denen der Wolf oder die Wölfe Tiere gerissen haben? Was sagen Sie dazu, dass der Wolf offenbar nicht mehr nur zum Fressen hohe Elektrozäune überwindet, sondern Tiere auch ,nur mal so’ tötet? Was raten Sie den Schafhaltern, die sich – aus welchen Gründen auch immer – keine Herdenschutzhunde zulegen können?“ Dies seien Fragen, die ihnen von besorgten Bürgern gestellt würden.
Es lasse „sich leicht schwadronieren von einer ,Landesschatulle in der noch reichlich Geld zur Verfügung steht’, von ,kruden Fantasien’ und ,Wolfshorror-Szenen’. Wer einmal eine Weide betreten hat, auf der die Wölfe in der Nacht zuvor etliche, größtenteils trächtige Muttertiere gerissen haben, der ist nicht mehr der Meinung, dass wir den Wolf „vollkommen unberechtigt ins Fadenkreuz nehmen“, konstatieren die CDU-Politikerinnen. Die Mitglieder im Voerder Stadtrat seien nicht schlecht informiert, sondern besorgt: „Und wir wünschen uns, dass Sie diese Besorgnis endlich ernst nehmen und nicht mehr nach dem Motto reden ,Ich bin im Recht und alle anderen sind dumm’“, sagen Weiss und Quik.