Dinslaken. Tim Perkovic und Robert Wollnik feierten im Tom’s Premiere als „Die Therapeuten“. Diese Fragen aus dem Publikum mussten sie beantworten.
Den einen zog die Coronapandemie mit ihrer Zwangspause für Kreative herunter, der andere stotterte als Jugendlicher und leidet darunter, dass ihn als Sohn einer Alleinerziehenden die Vaterfigur fehlt. Tim Perkovic und Robert Wollnik könnten also Trübsal blasen und sich in Therapie begeben. Dafür sind aber beide nicht die Typen. Stattdessen haben sie den Spieß umgedreht und geben jetzt selbst als „Die Therapeuten“ anderen Lebenshilfe: Comedy. Am Mittwoch feierte das neue Duo seine Premiere im Tom’s an der Thyssenstraße.
Surfen auf der Emscher
Tim Perkovic ist ein Tausendsassa auf der Bühne, unter anderem moderiert er die Nachwuchs-Show „Kunst für Bares“. Dabei lernte er Robert Wollnik kennen, einen ehemaligen Jurastudenten, der erst seit ziemlich genau einem Jahr auf der Comedybühne steht. Seine Besonderheiten: Improvisationstalent und Singer-Songwriter Qualitäten.
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Am Mittwoch improvisierte er einen Song über ein Gedicht von Tim Perkovic und einen Werbetrailer fürs sponsernde Reiseunternehmen aus Zurufen des Publikums: „Wollt ihr verreisen, das Leben feiern, dann fahrt ja nicht mit dem Bus nach Bayern.“ Ob es eine Alternative ist, auf der Emscher beim Surfen auf eine Monsterwelle zu warten, sei dahingestellt, aber so funktioniert Impro: Das Publikum sucht sich die kniffeligsten Begriffe aus.
„Das ist wie Podcast“
Und Fragen. Dies war der erste Improblock des Abends. Das Publikum notierte sie auf einem Block oder richtete sie per Instagram an die beiden Comedians, und die versicherten, diese in einer Patient-Therapeuten-Situation offen, ehrlich und witzig zu beantworten. Die Fragen reichten von Neugier über die seltsamste Urlaubsbekanntschaft über das ungeliebteste Schulfach bis zum (pseudo-)philosophischen „Glaubt ihr an Ebay“. Robert erklärte im Folgenden, warum die Bibel so nützlich sein kann wie Ratgeber-Bücher für Aufreißer und Tim Perkovic zog das erste Resümee der „Therapeuten“-Runden-Premiere: „Das ist wie Podcast live vor Publikum und bezahlt.“
Mit Schlagern Deutsch lernen
Lockeres Plaudern mit dem Publikum bestimmte die Impro-Nummern der Show. Dazwischen teilten sich die beiden Comedians die Show für Solo-Auftritte. So erfuhr man, warum Tim Perkovic nicht lange in der What’sApp-Gruppe „Die dichten Toten“ blieb und wie Wollniks polnische Mutter mit Schlagern Deutsch lernte. Roy Black heute? „Der müsste rappen“, meint Wollnik und legt los: „Ganz auf Weiß, mach ich wirklich jeden Scheiß.“ Ernst gemeint und berührend war sein Dankeslied an die Mutter, die ihn allein aufzog: „Job für Zwei“.
Zum Schluss richtete sich „Wie kann man nur so schön sein“, nicht allein an Virginia im Publikum. Die Premiere hat geklappt, nun gehen die Therapeuten auf Tour.