Voerde. Heinz-Josef Möller wird seinen Dienst als leitender Pfarrer in der Pfarrei St. Peter und Paul Voerde im Sommer dieses Jahres beenden.
Paukenschlag beim Sonntagsgottesdienst in der Pauluskirche in Voerde: Pfarrer Heinz-Josef Möller hat mitgeteilt, die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul und auch Voerde Mitte dieses Jahres zu verlassen. Die Nachricht, die am Wochenende zudem während der Gottesdienste in St. Elisabeth Friedrichsfeld und St. Peter Spellen durch den emeritierten Pastor Wilhelm Schoelen verkündet wurde, kam vom Zeitpunkt her überraschend, wie Pastoralreferent Markus Gehling am Sonntag im Gespräch mit der NRZ erklärte. Dass Pfarrer Möller „nicht ewig bleiben würde“, hätten alle, die ihn kannten, gewusst. Die Ankündigung, dass der Weggang bereits in einem halben Jahr ansteht, traf die Gemeinde unerwartet.
Der Abschied falle ihm natürlich nicht leicht, sei aber seit langem geplant und auch gut überlegt, sagt Pfarrer Möller. Im März 2020 habe er mit dem Personalreferenten des Bistums Münster verabredet, spätestens im Sommer 2023 zu beenden. Seinen Rückzug begründet der 67-Jährige mit der Entscheidung der Bistumsleitung, „dass zukünftig die Seelsorge in pastoralen Räumen stattfinden soll. Für uns bedeutet diese Grundsatzentscheidung, dass das gesamte Dekanat Dinslaken der zukünftige Seelsorgebereich sein wird. Dinslaken, Walsum, Voerde und Hünxe werden demnächst von einem Seelsorgeteam geleitet“. Für diese Neuausrichtung stehe er – auch aufgrund seines Alters – nicht mehr zur Verfügung. Der zunehmende Priester-/Personalmangel ist ein Grund für die Bildung pastoraler Räume im Bistum Münster.
Pfarrer wählt deutliche Worte
Pfarrer Möller wählt deutliche Worte: Insbesondere im vergangenen Jahr habe er auch erfahren, dass er seine Kräfte immer mehr dafür einsetzen musste, die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul zusammen zu halten: „Nicht wenige sehen nur den eigenen Kirchturm und wollen sich nur dafür engagieren. Zukunftsfähig wird unsere Pfarrgemeinde nur sein, wenn es uns gelingt, das ,Ich’ der einzelnen Ortsgemeinden zu einem ,Wir’ in St. Peter und Paul zusammen zu führen. Dafür habe ich mich sehr eingesetzt und das hat auch viel Kraft und Energie gekostet.“
Viele Sitzungen, Personalgespräche, Besprechungen und andere Verwaltungsaufgaben seien mit der Leitung einer Pfarrgemeinde verbunden. Viele hätten ihn auch in diesen Aufgaben unterstützt. Dafür sei er sehr dankbar. Trotzdem habe ihm oft Zeit gefehlt, „um für Menschen so da zu sein, wie ich es mir gewünscht hätte. Seelsorge heißt immer auch: Zeit haben für Begegnung und Gespräch“.
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Von der Gemeinde in Voerde verabschieden möchte sich Pfarrer Möller am 4. Juni. Danach wird er nach Recklinghausen gehen, in der dortigen Pfarrgemeinde St. Peter mitarbeiten – so wie Wilhelm Schoelen als emeritierter Pastor die Pfarrei St. Peter und Paul Voerde unterstützt. An seiner neuen Wirkungsstätte werde er sich dann verstärkt jenen Bereichen zuwenden, für die er vor 40 Jahren Priester geworden sei, sagt Pfarrer Heinz-Josef Möller: „Die Hoffnung und Freude des Evangeliums den Menschen nahezubringen, waren für mich vor 40 Jahren der Treibstoff, Priester zu werden. Ich hoffe sehr, dass mir das in den vergangenen 18 Jahren neben der Leitung der Pfarrei in Voerde auch gelungen ist. Ich freue mich, demnächst in Recklinghausen dafür mehr Zeit zu haben.“ (P.K.)