Voerde. Die Anlage in Löhnen soll Mitte kommenden Jahres in Betrieb gehen und jährlich 9,5 Millionen Kilowattstunden grüne Energie erzeugen.
Für die Windenergieanlage, die auf dem früheren Schachtgelände der Ruhrkohle AG in Löhnen errichtet werden soll, ist nun mit dem ersten Spatenstich der symbolische Startschuss für die Umsetzung gegeben worden. Die Realisierung des Vorhabens an dieser Stelle sei „ein wichtiger Baustein beim Ausbau der dezentralen Energieerzeugung in unserer Stadt“, konstatierte Dirk Haarmann, Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtwerke Voerde. Die Voerde Windenergie GmbH als gemeinsame Gesellschaft der RAG Montan Immobilien (MI) GmbH und der Stadtwerke Voerde GmbH hat die Windenergieanlage projektiert. „Wir freuen uns, dass wir nun mit den Vorbereitungen zum Bau der Anlage starten können“, erklärte Jessika Meier von der RAG MI.
Die Windenergieanlage vom Typ E-138 des Herstellers Enercon mit 4,2 MW Nennleistung und einer Gesamthöhe von 180 Metern werde jährlich etwa 9,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit könnten rund 2.700 Drei-Personen-Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden – dies trage zu einer Vermeidung von 6.400 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr bei. Für die gebotene Wirtschaftlichkeit seien zwei unabhängige Ertragsgutachten erstellt worden.
Zunächst wurde der Untergrund verdichtet
„Um die Boden-Standfestigkeit für die Windenergieanlage auf dem Schachtgelände sicher zu stellen, wurde zunächst mit einem Rüttelstopfverfahren der Untergrund verdichtet. Diese Arbeiten wurden vor ein paar Wochen abgeschlossen. Momentan werden die Zuwegung sowie die Kranstell-, Lager- und Montageflächen zum Bau der Windenergieanlage hergestellt“, erläutert Jan Paul Hagedorn, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Voerde.
Und was passiert in den nächsten Wochen?Der Bau des Fundaments startet im ersten Quartal 2023. Der Turmbau und die Anlagenmontage folgen dann Mitte des nächsten Jahres. Die Anlieferung der Anlagenteile erfolgt durch den Hersteller Enercon aus Aurich über den Seeweg zum Schwerlastlager nach Wesel. Von dort aus werden die Schwertransporte den Weg in Richtung Voerde antreten.
Die Inbetriebnahme der Windenergieanlage ist Anfang des dritten Quartals 2023 vorgesehen. Ab diesem Zeitpunkt werde die Windenergieanlage die erste Kilowattstunde grüne Energie für Voerde produzieren.
>>Info: Hintergrund:
Der Voerder Rat hatte im Sommer 2020 grünes Licht für die Gründung der „Voerde Windenergie GmbH“ gegeben. Damit wurde den Stadtwerken Voerde – einem Unternehmen der Stadt und der Gelsenwasser AG – der Weg dafür geebnet, in das Geschäft der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vor der eigenen Haustür einzusteigen.
Bürgermeister Dirk Haarmann bezeichnete das Vorhaben seinerzeit als „Blaupause“ der Kooperation, die zwei Jahre zuvor im Bereich der Halde-Lohberg-Nord-Erweiterung an den Start gegangen war. Dort sind neben der RAG MI die Gemeindewerke Hünxe Mitgesellschafter – in diesem Fall der Windpark Hünxe GmbH. Errichtet wurden statt einem drei Windräder.
Aktuell befinden sich in der von der Stadt Voerde ausgewiesenen Konzentrationszone – nur dort dürfen diese errichtet werden – vier Windkraftanlagen. Die fünfte, die nun auf dem Schachtgelände entsteht, ist die letzte, die innerhalb dieser Zone realisiert werden kann, wie Dirk Haarmann erläutert.
Auf der ehemaligen Tagesanlage des Bergwerks Walsum in Löhnen wurde 2013 der 42 Meter hohe Förderturm gesprengt. Schicht im Schacht ist auf dem Gelände bereits seit 2008. (P.K.)