Voerde. Ukrainische Flüchtlinge waren beim Voerder Reiterverein zu Gast und erlebten dort beim Reiten und bei Kutschfahrten einige unbeschwerte Momente.

Uliana ist gerade mal anderthalb Jahre alt und sitzt alleine auf dem geführten Pferd und strahlt. Aber auch die anderen Kinder werden immer mutiger, einige trauen sich, auch mal zu traben, und auch die Erwachsenen finden den Weg auf das große Pferd Bella. Außerdem wird das Voltigierpferd aus Holz entdeckt und die Männer beginnen, darauf das zu turnen, was Diana Mrosek auf dem Boden vormacht. Es ist eine lustige Einlage, die alle zum Lachen bringt.

Caritas betreut die Unterkunft

Auf Initiative von Diana Mrosek hat der Reiterverein Voerde an diesem Nachmittag ukrainische Kriegsflüchtlinge eingeladen, die in der Turnhalle am Blumenanger in Friedrichsfeld untergebracht sind und dort von der Caritas betreut werden. Zum einem gehört sie dem Vorstand des Vereins an, zum anderen ist sie bei dem Wohlfahrtsverband tätig. Auf dem Programm stehen an diesem Nachmittag Reiten und Kutschfahrten.

Diana Mrosek und Maren Beier – Jugendwartin beim Reiterverein Voerde – stellten ihre Pferde Bella, Angy und Bounty zur Verfügung. Beim ersten Kennenlernen von Mensch und Tier ist sofort das Interesse an den Tieren geweckt. Selbst kleine Kinder aus dem Kinderwagen versuchen, die Pferde zu streicheln, die Tiere suchten ihrerseits den Kontakt zu den Kindern. Fragen über das Alter der Tiere und wie alt diese werden und ob auch Erwachsene diese reiten dürften, werden gestellt.

Sehr zur Überraschung der Initiatoren gibt es auch ein großes Interesse der Erwachsenen, die Pferde zu reiten. Dies ist aber nur bedingt möglich, da die ausgesuchten Pferde eher zum Reiten von Kindern gedacht und keine „Schwerlastträger“ sind. Aber auch für die Erwachsenen gibt es ein Angebot: Bernd Lindenkamp und Klaus Eickelkamp sind mit ihren Kutschen dabei – und so können die Erwachsenen mit den Kindern auf dem Außengelände vom Reiterverein mitfahren.

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In dessen Halle geht es nun mit dem Reiten los. Ausgerüstet mit Helmen, die Diana Mrosek zur Verfügung stellt, werden die ersten Runden mit den geführten Pferden gelaufen. Die Eltern halten den Moment mit Fotos und kleinen Videos fest. Die Freude ist bei allen zu spüren. Endlich mal eine kurze Zeit, alles zu vergessen – einfach die Tiere spüren und Spaß haben. Die Pferde sind entspannt, gelassen und man hat den Eindruck, dass sie wissen, wie wichtig sie in diesem Moment für die Menschen sind. Im Gespräch mit dem Vater von Uliana, was wir zum Teil in Englisch und zum Teil mit einer Übersetzungsapp führen, erzählt er, dass das Mädchen Pferde ganz toll finde, und zeigt in einem kleinen Video eine strahlende Uliana auf einem elektrischen Schaukelpferd.

Für die Kinder wird ein Parcours aufgebaut, den diese mit Steckenpferden zu erlaufen haben. Sie müssen durch Ringe laufen, Slalomhütchen umrunden und Hindernisse überwinden. Die Stimmung ist einfach ausgelassen, als die Eltern mit ihren Kindern um die Wette laufen. Zum Abschluss der Veranstaltung wird noch gemeinsam etwas Warmes getrunken. Ein schönes Erlebnis in einer schwierigen Zeit, das alle Beteiligten begeistert hat.

>>Info: Unterkunft wird von der Caritas betreut

Julia-Maria Hein von der Caritas betreut die Flüchtlingsunterkunft in Friedrichsfeld, in der die ukrainischen Flüchtlinge eine Zuflucht gefunden haben und begleitete die derzeitigen Bewohner, aber auch Ehemalige bei dieser Veranstaltung. Julia Grabowski war die Dolmetscherin an diesem Tag.

Insgesamt waren 28 Personen der Einladung gefolgt.