Voerde. Vor der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses protestierten rund 80 Teilnehmer gegen die Pläne der Firma Greenfield.

Langsam wird die Gruppe größer. Einige haben Plakate mitgebracht. „Kein fauler Kompromiss“ steht auf einem, auf einem anderen heißt es „Weniger ist mehr“, ein weiteres weißt auf den Klimanotstand hin und auf einem Transparent steht eine Botschaft an den Bürgermeister: „Haarmann Biotop muss bleiben“. Über 80 Teilnehmer sind es, die eine Stunde vor Beginn der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vor dem Rathaus protestieren wollen. Sie wollen den Logistikpark Emmelsum verhindern. In der Sitzung präsentieren Vertreter der Firma Greenfield Development die geänderte Planung.

Eine wertvolle landwirtschaftliche Fläche

Warum zur Protestaktion eingeladen wurde, macht Johannes Hansen von der Initiative „Emmelsum Biotop retten“ in seiner Rede deutlich: „Wir sind heute hier, weil wir nicht gegen etwas sind, sondern für etwas. Das ein für Tier und Mensch wertvolles Biotop erhalten bleibt.“ Wie er kritisieren auch Günter Rinke (BUND) und Frank Heckes (Ortsbauernschaft Voerde) in ihren Reden die zunehmende Flächenversiegelung. Auch die neue Planung würde wertvolle landwirtschaftliche Fläche zerstören. Es sei schon viel zu viel niederrheinische Kulturlandschaft in Industrie umgewandelt worden, so Hansen.

Nahrungsmittel werden erzeugt

Rinke berichtet, dass sich die Fläche zu einem vielfältigen Lebensraum entwickelt habe. Dort sei der Steinkauz nachgewiesen worden. Und aktuell sei die Kreuzkröte auf dem Gelände entdeckt worden. Frank Heckes engagiert sich, weil sich die Landwirte große Sorgen um die Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen machen. „Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite von uns verlangt wird, uns für immer mehr Biodiversität einzusetzen, und auf der anderen Seite werden vorhandene Biotope vernichtet.“ Und er erinnert daran, dass auf den Ackerflächen Lebensmittel entstehen. Beim Verlust von landwirtschaftlichen Flächen gehe es nicht darum, dass der Landwirt weniger Profit machen kann, es gehe darum, dass die Fläche für immer nicht mehr für die Erzeugung von Nahrungsmitteln zur Verfügung stehe.

(Ein Bericht über die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung folgt.)