Dinslaken. Bei „Steiger dich rein“ in Dinslaken wurde zur Unterstützung krebskranker Kinder geboten. Der Verein Gänseblümchen ist zufrieden mit dem Ergebnis

Trüb war es am Sonntagmittag auf der Trabrennbahn in Dinslaken, die Rennstrecke von Nebel bedeckt, von den kleinen Regenschauern, die über das Außengelände zogen, merkten die Gäste im Tribünenhaus jedoch nichts. Nach drei Jahren konnte die Benefizveranstaltung „Steiger dich rein“ , die in Eigenregie vom Verein Gänseblümchen- Voerde e.V. durchgeführt wurde, wieder stattfinden. Und bereits vor der Versteigerung war die Veranstaltung „gut besucht“, stellte Tobias Modrzejewski, Vereinsvorsitzender, fest.

Neben knapp 90 Gegenständen, die von den Besucherinnen und Besuchern ersteigert werden konnten, hatten die Gäste auch die Möglichkeit, Lose zu ziehen. Kinder konnten am Glücksrad drehen und auch dort gab es Einiges zu gewinnen – alles für den guten Zweck. Denn die Gelder, die bei der Veranstaltung zusammenkamen, werden von dem gemeinnützigen Verein eingesetzt, um krebskranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen.

Ukrainische Kinder in Behandlung

Bevor die Gäste bieten konnten, machte Prof. Dr. Dirk Reinhardt, Chefarzt der Kinderonkologie in der Uniklinik Essen, in seiner Ansprache noch einmal deutlich, wie wichtig die Beteiligung und das Engagement des Vereins und der Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung sei. Auch der noch immer laufende

Bevor die Versteigerung begann, richtete Prof. Dr. Dirk Reinhardt - Chefarzt Kinderonkologie Uniklinik Essen- bei der Benefizveranstaltung
Bevor die Versteigerung begann, richtete Prof. Dr. Dirk Reinhardt - Chefarzt Kinderonkologie Uniklinik Essen- bei der Benefizveranstaltung "Steiger dich rein" des Vereins Gänseblümchen Voerde e.V. Worte an den Verein und die Besucherinnen und Besucher, die zur Trabrennbahn in Dinslaken gekommen waren. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Krieg in der Ukraine war Thema in seiner Rede.

Momentan werden 43 ukrainische Kinder in der Uniklinik Essen behandelt. Die Unterstützung von allen Beteiligten sei wichtig, um die Aufmerksamkeit auf betroffene Kinder und ihre Familien zu legen. „Ohne dieses Engagement und die Initiative wäre das alles nicht machbar“, erklärte er in seinen Schlussworten, bevor die Auktion beginnen konnte.

Signierter Kugelschreiber von Olaf Scholz als Auktionsgegenstand

Schon der erste versteigerte Gegenstand brachte die Gäste in Biet-Laune: Ein von Olaf Scholz signierter Füller. Startpreis 5 Euro. Nach zahlreichen Geboten fiel der Hammer von Auktionator Marcel Oppenberg bei einem Angebot von 35 Euro. Und auch ein handsigniertes Buch von Karl Lauterbach weckte die Aufmerksamkeit vieler. Für 30 Euro konnte ein Mitbieter das Stück ergattern.

„Ich bin nicht unbedingt hier, um was zu haben, sondern eher, um die Wertigkeit der Dinge hochzuhalten“, sagt der 64-jährige Voerder, der das Buch mit nach Hause nehmen durfte. Er kommt gerne zu der Veranstaltung, um zu helfen. „Ich habe das Glück, drei gesunde Kinder zu haben und dafür bin ich dankbar“, erklärt er.

Um diejenigen zu unterstützen, die dieses Glück leider nicht haben, kommt er gerne zu der Versteigerung und bietet mit. „Dann hat man auch mal plötzlich ein Buch vom Lauterbach, darum geht es aber ja nicht“, vielmehr gehe es darum, zu helfen und sein Geld in Sinnhaftigkeit zu investieren, so der Voerder weiter, der seinen Namen nicht in der NRZ lesen möchte.

„Selber dabei helfen, krebskranken Kindern die Wünsche zu erfüllen“

Eine Besucherin, die aus persönlichen Beweggründen schon seit Jahren an der Versteigerung – wenn sie denn stattfindet – teilnimmt, ist Gabriele Kroll. Ihr Sohn war selber an Krebs erkrankt. Seitdem ist sie mit Bekannten immer dabei und versucht so, dem Verein zu helfen.

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Auch Melanie Witrahm und ihr Ehemann kamen am Sonntag zum Tribünenhaus, um bei der Versteigerung mitzumachen: „Wir sind hier, weil wir die Aktion sehr schön finden, krebskranken Kindern Wünsche zu erfüllen und man auch selber damit helfen kann.“

Vereinsvorsitzender ist zufrieden mit dem Endergebnis

Den Gedanken, etwas Gutes zu tun und die Initiative des Vereins zu unterstützen, hatten anscheinend viele Besucherinnen und Besucher. Wie Tobias Modrzejwski erklärt, sei die diesjährige Resonanz vom Gefühl her noch größer gewesen als in den letzten Jahren, in denen die Veranstaltung stattfinden konnte. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Endergebnis“, so der Vereinsvorsitzende.

>> 15.800 Euro für Projekte und Ausflüge erzielt

Bei der Benefizveranstaltung am Sonntag konnte der Verein Gänseblümchen e.V. Voerde einen Betrag von knapp 15.800 Euro erzielen. Der Verein unterstützt Forschungsprojekte der Kinderonkologie und organisiert Fahrten und Ausflüge für krebskranke Kinder und ihre Familien.

Geplante Ausflüge sind zum Beispiel die Fahrt zum Wintertraum im Phantasialand im Januar. In den Osterferien gibt es eine Reise zur Jugendherberge Possenhofen und im Sommer wird ein Ausflug zum Weissenhäuser Strand stattfinden. „Wir hoffen, dass wir dort ein paar ukrainische Kinder mitnehmen können, die momentan in Essen behandelt werden“, sagt der Vorsitzende Tobias Modrzejewski.