Dinslaken. Die Dinslakener Grünen wenden sich gegen Baupläne an der Flurstraße. Zuerst solle die Stadtverwaltung den Masterplan Grün fertigstellen.

Die Grünen wenden sich gegen eine Bebauung des Ackers an der Flurstraße. Wie berichtet, will die Stadtverwaltung an der Emscher in Eppinghoven 14.500 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche in Bauland umwandeln. Das widerspreche der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt, so die Grünen.

Mit der „Nachhaltigkeitsstrategie“ habe sich die Stadt im Jahr 2018 verpflichtet, den Flächenverbrauch zu reduzieren, erläutert die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Beate Stock-Schröer. „Der Erhalt wichtiger Kalt- und Frischluftschneisen in Form von sogenannten grünen Fingern muss hohe Priorität haben, wenn wir die Maßnahmen zur Klimaanpassung ernst nehmen wollen. Mit fortschreitendem Klimawandel wird der Kampf gegen die Überhitzung der Stadt eine immer größere Herausforderung,“ so Stock-Schröer. Die Grünen mahnen, zunächst den Masterplan Grün fertigzustellen, „bevor erneut Teilstücke einer zusammenhängenden Freifläche bebaut werden. Wie soll so ein Gesamtplan Sinn ergeben, wenn bereits mit einer Salamitaktik Stück für Stück Tatsachen geschaffen werden?“ so Beate Stock-Schröer. Zudem möchten die Grünen Ackerflächen für die Produktion regionaler Lebensmittel erhalten. Die Fraktion fordert die Stadt auf, „die verbliebenen Grün- und Agrarflächen im Stadtgebiet auf der Liste der Potenzialflächen für eine mögliche Bebauung sehr kritisch zu prüfen”, so Kerstin Engel, Mitglied im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Zudem solle die Stadt die „im Handlungskonzept Wohnen aufgeführten Wohnungsbedarfe, insbesondere den Ersatzbedarf genau betrachten“ und ein „Monitoring der Wohnungsbedarfsanalyse durchführen.“

Wohnbedarf prüfen

Mit den zwischen 2018 und 2021 erteilten Baugenehmigungen und den geplanten Wohnbebauungen Baßfeldshof, Trabrennbahn, SolarQuartierLohberg und Hünxerstraße/Augustastraße ergebe sich ein Zuwachs von 1183 bis 1328 Wohneinheiten in den kommenden Jahren. Laut Wohnkonzept ergebe sich der Bedarf von 1864 Wohneinheiten bis 2030 zu 70 Prozent aus Ersatzbedarf für bestehende Nachkriegsbauten. „Bevor also neue Flächen versiegelt werden, sollte erst einmal überprüft werden, wie viel weiterer Bedarf wirklich besteht.“

Die Stadt stellt die Pläne bei einer Bürgerinfo am Mittwoch, 23. November, 18 Uhr, Albert-Schweitzer-Einrichtung, Nikolaus-Groß-Str. 6 vor.