Voerde. Knapp 200 Wohneinheiten sollen an der Friedrichsfelder Straße entstehen. Diese Anfragen und Anregungen gab es im Ausschuss für Stadtentwicklung.
Im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Voerde wurde über zwei große Bauvorhaben diskutiert, die in naher Zukunft anstehen. Zum Einen ging es, wie berichtet, um die künftige Rettungswache Voerde an der Ecke Hammweg/Gewerbegebiet Grenzstraße. Wesentlich größeren Gesprächsbedarf gab es bei der geplanten Umsetzung eines Wohnbaugebietes an der Friedrichsfelder Straße, bei der knapp 200 neue Wohneinheiten (davon 120 im Geschosswohnungsbau und 78 Einfamilienhäuser) entstehen sollen.
„Ich glaube, viele von Ihnen haben sehr lange auf eine Entwicklung dort gewartet. Es sind viele Gutachten erstellt, viele Dinge abgearbeitet worden, wir hatten die Bürgerversammlung und von daher denke ich, dass es ein guter Schritt in Richtung Innenentwicklung ist, mit dem wir ein Angebot schaffen können, das viele Abnehmer auf dem Voerder Markt finden wird. Das wird sicherlich auch noch mal eine Stärkung des gesamten Stadtbilds bringen“, erklärte die erste Beigeordnete Nicole Johann.
Es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten
Nachdem die Fachdienstleiterin für Stadtentwicklung, Umwelt-und Klimaschutz, Silke Bohlen-Sundermann, das Projekt noch einmal zusammengefasst hatte, betonte Johann die vielen Gestaltungsmöglichkeiten in dem neuen Quartier. „Es soll ein attraktives, durchgrüntes Gebiet werden. Es gibt auch zusätzliche Fußwege, so dass zum Beispiel die Erreichbarkeit des zentralen Platzes und des Bahnhofs gewährleistet ist.“
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Wolfgang Krieg von der SPD-Fraktion störte sich daran, dass das Energiekonzept in der Begründung des Projekts mit nur acht Zeilen „etwas dürftig“ sei und man klarere Formulierungen finden sollte, was die Energie-und Wärmeerzeugung im künftigen Quartier angehe. Dabei machte er darauf aufmerksam, dass es sinnvoll sei, das Wohngebiet mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten.
Häuser erhalten Satteldächer
„Genau dieses Thema fragt der Markt nach. Die neuen Eigentümer haben das Thema Energie auf der obersten Agenda“, antwortete Nicole Johann. Deswegen würden die Häuser auch mit Satteldächern versehen, damit man die Möglichkeit habe, Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit einer Wärmepumpe zu installieren. Der Investor (Tecklenburg) würde alle möglichen Alternativen, was Energie angeht, prüfen und es liege in dessen Zuständigkeit. Mascha Gores von der Grünen-Fraktion meinte, dass es Vorgabe sein sollte, dass das Wohnbaugebiet nur mit Photovoltaik-Anlagen und Begrünung (z.B. auf Carports) entstehen solle.
Eine weitere Zufahrt
Ingo Hülser von der CDU-Fraktion sagte, dass man dem Investor respektive den letztendlichen Käufern Gestaltungsmöglichkeiten offen lassen sollte, anstatt im Vorhinein zu viele Vorgaben zu machen. Einen weiteren Punkt, den Stefan Schmitz von der SPD-Fraktion ansprach, ist die Verkehrssituation. Stand jetzt habe das Wohnbaugebiet nur eine geplante Ein- und Ausfahrt, was bei knapp 200 Wohneinheiten für Überlastung sorgen könne, gerade wenn im Bereich der Zufahrt ein Unfall passieren sollte. Somit sei eine weitere Zufahrt in die Prüfung mit einzubeziehen. Außerdem regte Schmitz an, über eine Tiefgarage unter den Mehrfamilienhäusern nachzudenken, um im Quartier selbst etwas Freiraum zu schaffen.
Nach einer rund einstündigen Diskussion schloss Johann mit den Worten: „Wir nehmen die Hausaufgaben mit, insbesondere das Thema Verkehr und das wir das Energiethema noch einmal auflisten.“ Letztendlich wurde die Abstimmung über die Drucksache bei zwei Enthaltungen auf den Weg gebracht, über das Thema wird aber sicherlich noch in einigen Gremien gesprochen werden.
Ein vergleichbares Wohnquartier wurde fertiggestellt
In Moers ist ein mit dem Voerder Projekt vergleichbares Wohnquartier entstanden. 300 Menschen haben bei „Live Green Houses“ ihr neues Zuhause gefunden.
Der Straelener Bauunternehmer Hermann Tecklenburg hat es in Nähe des Stadtzentrums von Moers umgesetzt. So ähnlich soll das an der Friedrichsfelder Straße geplante Wohnquartier aussehen.
Die Bauarbeiten sollen, wie Johann Harputluoglu, Projektentwickler bei der Firma Tecklenburg, im Gespräch mit der NRZ berichtet, im nächsten Jahr beginnen. Noch habe man mit der Vermarktung nicht begonnen. Es hätten sich aber schon viele Interessenten gemeldet.