Dinslaken. Dietrich Hülsemann will mit allen juristischen Mitteln gegen die Planung von SPD, CDU und UBV auf dem Freibad-Gelände angehen - als Privatmann.
Die Gegner eines kommerziell finanzierten Bürgerparks auf dem Gelände des ehemaligen Freibades Hiesfeld haben einen prominenten Unterstützer gefunden. Dietrich Hülsemann, Vorsitzender des TV Jahn Hiesfeld, Rechtsanwalt und Notar, will der BIGG beitreten – und sagt der Bürgerinitiative, die am Donnerstag die Vereine aus Hiesfeld und Oberlohberg zum Gespräch eingeladen hat, auch seine juristische Hilfe zu. Er handele in diesem Fall nicht als Vorsitzender des TV Jahn sondern als Privatmann, so Hülsemann: Als Anlieger des Freibadgeländes werde er der BIGG beitreten und „alle mir zur Verfügung stehenden juristischen Mittel ergreifen, um die jetzige Planung der Stadtwerke zu verhindern.“
Dabei gehe es ausdrücklich nicht um eine zu erwartende Lärmbelästigung durch einen Biergarten und Veranstaltungen wie ein Sommerkino auf dem Freibadgelände oder möglichen Anreiseverkehr. Das Freibad habe „auch Lärm mit sich gebracht“, sagt Hülsemann und „ich kann ja nicht verlangen, dass neben mir freie Fläche ist“. Er habe auch nichts gegen die geplanten Wohnmobilstellplätze, „da kann gerne auch von morgens bis abends Betrieb sein.“ Sondern ihm geht es um den klimatischen Aspekt – und Hochwasserschutz.
„Verfahren gut und sorgfältig durchgeführt“
Er habe sowohl als Vereinsvorsitzender als auch als Bürger an dem Bürgerbeiligungsprozess der DinFleg zur Nachnutzung des Freibadgeländes teilgenommen. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel habe das Verfahren „gut und sehr sorgfältig“ durchgeführt. Im Ergebnis habe es einen „sehr großen Konsens“ gegeben, den Bereich naturnah auszubauen, so Hülsemann.
Auch er selbst habe für den DinFleg-Entwurf gestimmt, weil er einen „naturverbundenen Ausbau des Freibadgeländes für unbedingt erforderlich“ halte, so Hülsemann. Der Rotbachsee sei nach den Gewässerkarten „letztendlich ein Staudamm“, begründet Hülsemann und fragt: „Was passiert, wenn der mal reißen sollte?“ Sollte es in Dinslaken „nur annähernd so eine Hochwasserkatastrophe wie an der Ahr“ geben seien „die Wassermühle und Haus Hiesfeld weg“. Der DinFleg-Entwurf berücksichtige diesen Aspekt, indem er eine Naturierung des Rotbachs im Bereich des Freibadgeländes vorsehe. SPD, CDU und UBV würden das Thema Hochwasserschutz „komplett ausblenden“.
Hülsemann will das Vorhaben „über Jahre blockieren“
Als Bürger, der sich in den Prozess eingebracht habe, fühle er sich nun „überflüssig“: „Man fühlt sich vollkommen vor den Kopf gestoßen.“ Hülsemann findet es „sehr bedenklich, wenn CDU, SPD und UBV da zwei Jahre lang schlafen und jetzt plötzlich wach werden und sagen, dass sie etwas ganz anderes wollen“. Inhaltlich seien die Planungen der Fraktionen „ein Rückschritt ins vorige Jahrhundert“. Adventure-Golf sei aus der Mode, Sommerkino könnte im Burgtheater veranstaltet werden. Und letztendlich würden dafür „die Bürger zahlen“.
„Ich habe in meinem Leben schon viele Prozesse geführt. Die jetzt anstehenden werden die Wichtigsten sein, die ich mit Herzblut führen werde“, kündigt Hülsemann an. Er werde das „geplante Vorhaben der Stadtwerke in Verbindung mit der SPD, CDU und UBV über Jahre blockieren“.