Dinslaken. Ob Jugend-Din-Tage oder Trödelmarkt – auch hier strömten in Dinslaken Hunderte hin. Die Kinder waren glücklich, deren Eltern mitunter erschöpft.

Glückliche Kinder, strahlende, zu späterer Zeit allerdings auch erschöpfte Gesichter bei den Eltern. „Unsere Kinder Levy, Lisa und Dean, klappern alles ab, sie haben sich durchgefuttert, ließen sich mit dem Polizisten aus einer Fernsehserie aufnehmen und finden alles einfach toll“, erzählt Elke Labohar. Sie hingegen sei erschöpft. Seit 15 Uhr seien sie in der Stadt, die meiste Zeit davon auf den Jugend-Din-Tagen vor dem Rathaus.

Tanja Labohar, mit Lisa und Dean aus Essen eigens fürs Fest zu den Verwandten nach Dinslaken gereist, ist ebenfalls begeistert. „Mir hat es bislang sehr gut gefallen, vor allem, dass hier die Kinder ein eigenes Stadtfest bekommen, finde ich gut.“ Ein Blick über das Gelände zeigt – die Besucherzahlen stehen dem auf dem Neutorplatz und auf dem Altmarkt in nichts nach.

Ruheoase für gestresste Eltern

Zog am Vormittag der Kindertrödelmarkt die Besucher an, ist es am Nachmittag umgekehrt, da profitieren die Trödler, die noch ausharrten, vom Kinder- und Jugendfest der Stadt. Die Preise für Getränke, Slush-Eis, Zuckerwatte, Crêpes und Waffeln sind moderat gehalten, so dass es auch nicht schwerfällt, in der eigens für die gestressten Eltern geschaffenen Ruhe-Oase längere Zeit zu verweilen. Die wird von den Wunderfindern betrieben, wie auch die beiden Hüpfburgen, Survival-Bahn und Bungee. Dort passen sie auf, dass sich keines der Kinder beim Toben verletzen kann. „Ich hätte nie gedacht, dass das so anstrengend ist“, sagt Ludger Krey, Vorsitzender der Wunderfinder, augenzwinkernd. „Aber die Kinder halten uns ganz schön auf Trab.“ Das soll auch so sein. „Das alles ist richtig cool“, bestätigt die sechsjährige Rieke, sagt’s und verschwindet gleich darauf wieder Richtung Survival-Bahn.

Nadine Böhm und Sohn Luca-Liam am heißen Draht auf dem Kunterbunten Trubel der Jugend-Din-Tage.
Nadine Böhm und Sohn Luca-Liam am heißen Draht auf dem Kunterbunten Trubel der Jugend-Din-Tage. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Es sollte auch ein Fest für Kinder sein, sie haben unter Corona am meisten gelitten“, erklärt Frank Schumann, Organisator des „Kunterbunten Trubel“ und Mitarbeiter des Jugendamtes. Darum seien auch nur Vereine eingeladen, die an diesem beiden Tagen etwas für die Kinder bieten und nicht nur Infos in eigener Sache, so Schumann. Egal ob es sich bei den Aktionen um Schminken, Buttons drucken, um Stelzenlauf und andere Balancieraktionen handelt. Da werden Flugzeuge, Autos aus Holz am Stand des ND-Heimes gebastelt, bei der Caritas Bilder besprüht, beim P-Dorf Insektenhotels gebaut. Ob Waschbärenbande, Lebenshilfe, Waldorfschule oder die Stadtwerke, sie alle bespielen mit Feuereifer die Kinder. Und wenn diese nicht mehr können, lassen sie sich von Papa Clowni in bunte Fantasiewelten entführen.

Übers Netz oder in den Korb

Andere Kinder hingegen gehen ihren sportlichen Neigungen beim Turnspiel-Parcours nach. Da muss der Ball übers Netz, in den Korb, durch eine Röhre und mehr – alles für eine Urkunde am Schluss der Runde. Ein paar Meter weiter bereitet die Aufsuchende Jugendarbeit den Platz für den Chill-Abend bei Musik vor. Die Liegestühle sind schon weit vorher besetzt.

Die Freiwillige Feuerwehr nahm am Sonntag am Kunterbunten Trubel der Jugend-Din-Tage teil und begeisterte natürlich die Kinder und ihre Eltern.
Die Freiwillige Feuerwehr nahm am Sonntag am Kunterbunten Trubel der Jugend-Din-Tage teil und begeisterte natürlich die Kinder und ihre Eltern. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die elfjährige Zoe hat mit Chillen noch nichts am Hut, die Hände dreckig machen ist besser. Samenbomben werden hergestellt, nachdem das Material für die Insektenhotels ausgegangen war. Mit dem großen Ansturm an Kindern hatte niemand gerechnet. „Ich bin schon den ganzen Tag hier“, erzählt Zoe, „gleich will ich noch zum Bungee.“ Sie schaut Frank Schumann an und bemerkt: „Solch ein Kinderfest könnte es ruhig hier öfter geben.“

Auch am Sonntag war der Kunterbunte Trubel laut Frank Schumann ein voller Erflog. Da boten Feuerwehr und DLRG alles auf was sie für Kinderträume haben.