SPD, CDU und UBV wollen beim Freibad den Stadtwerke-Entwurf durchboxen. Und missachten damit zwei Jahre Engagement der Dinslakener Bürger.
Darüber sollte doch seit dem unseligen Aus für das Freibad Hiesfeld Einigkeit bestehen: dass die Fläche in ihrer späteren Nutzung allen Bürgern zugute kommen soll.
Aber ist das bei beiden Entwürfen gleichermaßen der Fall? Oder können die Stadtwerke die Fläche vor allem deswegen kostengünstiger bewirtschaften, weil das Konzept kommerziell angelegt ist? Weil Betreiber von Gastronomie, Hüpfburg, Mini-Autoscooter und Event-Golf sowie Nutzer der Event-Fläche Pacht entrichten – und letztere Attraktionen demzufolge Eintritt kosten?
Und gehören zu allen Bürgern nicht auch die Anwohner? Ob diese bei einem naturnahen Bürgerpark an Lärmquellen wie eine Event-Plaza mit Bühne und Leinwand gedacht haben?
SPD, CDU und UBV stoßen die DinFleg vor den Kopf, indem sie zwei Jahre Arbeit in der Rundablage versenken wollen. Der Zusatz, die gemeinsam mit den Bürgern erarbeiteten Inhalte dienen als „Leitbild“ und „wichtige Orientierung“, klingt nach Lippenbekenntnis – die Stadtwerke würden wohl kaum die Planungen auf der Basis des DinFleg-Entwurfs neu aufrollen, sondern ihren Plan in der vorgegebenen Frist bestenfalls modifizieren.
Vor allem aber stoßen die Parteien die Bürger vor den Kopf, die sich an den Planungen beteiligt haben. Und sie schütten Wasser auf die Mühlen derjenigen Verschwörer, die seit dem Aus des Freibads unterstellt haben, dass die Stadtwerke längst einen Entwurf für eine Nachnutzung in der Schublade hätten. Ob es sich dabei nun um Villen oder einen Freizeitpark handelt, ist egal: Die Botschaft, die bei den Bürgern ankommt, wird dieselbe sein wie schon bei der missglückten Bürgerbeteiligung zu Stadtpark und Bahnhofsplatz: Eure Meinung zählt nicht. Und das ist in Zeiten der Parteienverdrossenheit, in denen Querdenker gegen Alles und Jeden auf die Straße gehen, unverzeihlich.