Voerde. Die Planungsphase für die beliebte Veranstaltung im Winter hat begonnen. Steigende Coronazahlen auch im Sommer machen die Vorbereitung unwägbar.
Die Zahl der Corona-Infektionen steigt trotz milder Temperaturen weiter deutlich, das Virus breitet sich aus und Experten schauen mit Sorge auf den nächsten Herbst und Winter. Wie sich die Lage dann konkret darstellen wird, lässt sich gesichert nicht vorhersagen. Für die Organisatoren von Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit macht dies die Vorbereitung schwierig. Irgendwann aber müssten sie die Entscheidung treffen, in die Planungsphase zu gehen oder nicht, erklärt der Vorsitzende des Vereins Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde, Stefan Schmitz.
Gewisse Planungssicherheit
Die Würfel sind vor einigen Tagen dafür gefallen: Das Anmeldeverfahren für Ausstellerinnen und Aussteller, die beim Budenzauber an der Allee dabei sein möchten, hat begonnen. Den Start mitten im Sommer erklärt Stefan Schmitz mit einer „gewissen Planungssicherheit“, die Teilnehmer und veranstaltender Verein benötigen. Die Kunsthandwerker bräuchten ja auch eine Vorbereitungszeit, um Waren für den Weihnachtsmarkt zu produzieren. Dieser findet stets am dritten Adventswochenende statt.
Stefan Schmitz ist zuversichtlich, dass der Budenzauber am Wasserschloss Haus Voerde 2022 wird laufen können. Er verweist auf Aussagen der Bundesregierung, wonach es „keine Lockdowns mehr geben“ solle. Für den Fall, dass sich die Situation im Herbst/Winter bedrohlich zuspitzt, sich herausstellt, dass Geboosterte keinen Impfschutz mehr haben, die Krankenhäuser überlastet, die Todeszahlen hoch sind, stellt sich ihm allerdings ohnehin die Frage, wie dann noch an dieser Ankündigung festgehalten werden könnte. Die Aussage „kein Lockdown“ würde dazu im Widerspruch stehen, wenn bei der Pandemie wieder der Punkt eintritt, „an dem wir vor zwei Jahren waren“, konstatiert Stefan Schmitz. Die Frage, ob der Budenzauber am Haus Voerde abgesagt werden muss, ist bei dieser drastischen Maßnahme dann hinfällig.
Vorkehrungen „funktionierten“
Selbstverständlich werde der Verein bei einer angespannten Coronalage im Herbst/Winter überlegen, ob der Weihnachtsmarkt überhaupt wird stattfinden können oder nicht: „So viel Verantwortungsbewusstsein haben wir“, betont Schmitz. Das Anmeldeverfahren sei jetzt in dem Bewusstsein gestartet worden, dass die Veranstaltung möglicherweise am Ende ausfällt. Die Entscheidung darüber „wird erst kurz vorher getroffen“, kündigt Stefan Schmitz an. Und: „Wir werden die Situation im Auge behalten.“
Dass ein Weihnachtsmarkt im Freien in Zeiten der Corona-Pandemie funktionieren kann, zeigt seiner Ansicht nach das vergangene Jahr. Damals standen, anders als 2020, als der Budenzauber am Haus Voerde ausfiel, seit einigen Monate Impfstoffe zur Verfügung und an der Allee eine 2G-Zugangsregelung: Nur wer zu diesem Zeitpunkt vollständig geimpft oder genesen war, erhielt Zutritt zum Weihnachtsmarkt am Wasserschloss. Zudem bat der Veranstalter die Besucherinnen und Besucher, Maske zu tragen, und verwies – ebenfalls mit Schildern – auf den einzuhaltenden Mindestabstand von 1,50 Metern. An den Eingängen zum Budenzauber wie auch an den Hütten und an den Ständen waren Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt.
Nachher seien die Fallzahlen in Voerde beobachtet und es sei geschaut worden, ob es dort zu einem „exponentiellen Anstieg“ der Coronainfektionen gekommen war. Dies sei nicht der Fall gewesen, erläutert Schmitz. Wäre in Voerde nach dem Weihnachtsmarkt ein Hotspot entstanden, würde darüber anders nachgedacht.
>>Info: Hintergrund
Etwa 100 Teilnehmer waren 2021 beim Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde dabei – um die 50 davon Kunsthandwerker, wie Stefan Schmitz erklärt. Der Budenzauber, der 2008 dort erstmals veranstaltet wurde, ist auf das dritte Adventswochenende terminiert: in diesem Jahr also auf die Zeit von Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. Dezember. Neben den Hütten und Ständen, an denen Kunsthandwerkliches angeboten wird, finden sich auf dem Weihnachtsmarkt auch viele Möglichkeiten, den Durst und Hunger zu stillen.
Die Allee und das Wasserschloss sollen auch in diesem Jahr festlich beleuchtet sein, wie der Veranstalter ankündigt. Ein weihnachtliches Bühnenprogramm werde erneut den Budenzauber abrunden.