Dinslaken. Das Angebot des ÖPNV in Dinslaken ist verbesserungsbedürftig. Drei neue Stadtbusse könnten Abhilfe schaffen. Das Konzept ist auf der Zielgeraden.

Mehr schlecht als recht ist das ÖPNV-Angebot in Dinslaken: Manche Ortsteile werden kaum oder gar nicht mit dem Bus angefahren, anderswo sind die Fahrtzeiten zu lang, die Anschlüsse am Bahnhof passen nicht. Diese Problematik ist der Stadt Dinslaken seit Jahren bekannt. Ein Stadtbus-Konzept soll Abhilfe schaffen. Erstellt wird es vom Büro für Verkehrs- und Stadtplanung Pachan und Rödel (BVS) – und steht inhaltlich kurz vor dem Abschluss.

Das sind geplante Linien

Fünf Linien – die Linie 17, 18 und drei neue Stadtbuslinien – sollen danach nur innerhalb von Dinslaken fahren, gleichzeitig sollen die Regionallinien 918, 915, 20 und 25 weiter Aufgaben im Stadtverkehr wahrnehmen, so dass alle Stadtteile erschlossen werden.

Die künftige Linie 17 (wobei es sich bei den Bezeichnungen nur um Arbeitstitel handelt) soll weiter vom Bruch zum Waldfriedhof fahren. Nach den Halten in den Innenstadt und Bahnhof soll sie aber keine große Schleife mehr fahren. Statt dessen soll eine Mini-Wendeschleife dafür sorgen, dass fast alle Haltestellen im Zweirichtungsverkehr bedient werden – „wodurch sich die Fahrzeit in die Innenstadt auf der Linie deutlich verkürzt“, so Verkehrsplaner Kai Pachan. Möglich sei auch eine Verlängerung der Linie in Richtung Voerde über die B8.

Die künftige Linie 18 fährt im Osten auf der Strecke der heutigen Linie 25 und erschließt das Gewerbegebiet Hiesfeld, die Hühnerheide, und Hiesfeld und fährt von dort Richtung Innenstadt und Bahnhof und fährt von dort in etwas auf der Strecke der heutigen Linie 19 Richtung Lohberg. Auch dort wurde die Schleife verkleinert.

Die Linie 918 kommt vom Bahnhof Holten, bedient auch Hiesfeld, fährt dort über Hügel- und Riemenschneiderstraße zur Sterkrader Straße und Kirche und von dort über die Siegfriedstraße Richtung Innenstadt. Von dort verstärkt sie die Linie 18 nach Lohberg, so dass die Takte sich überlagern und mehrere Fahrten pro Stunde angeboten .werden.

Die Linie 25 fährt vom Bahnhof über Schiller- und Goethestraße – also an EBGS und OHG entlang über die Eppink- und Dinslakener Straße Richtung Voerde-Möllen.

Die Linie 20 nimmt den Linienverlauf der heutigen 918 im westlichen Bereich. Sie verbindet den Bahnhof Dinslaken mit dem Bahnhof Voerde, führt über die Amalien-, Friedrich-Hebbel- Rotbach und Flutstraße vorbei an Freesmann nach Möllen und zum Vorder Bahnhof.

Die Linie 915 bleibt unverändert.

So sind die neuen Stadtbuslinien geplant

Neu hinzu kommen nach dem Konzept die neuen Stadtbus-Linien Din1, Din2 und Din3.

Die Din1 führt vom Averbruch (statt der Linie 19) über die Krankenhäuser, Rathaus und Neutor die Hünxer Straße über Luisen- und Augusta-, und Marthastraße, durchs Frauenviertel.

Die Din2 erschließt erstmals den Bereich der Altstadt, der bislang kaum erschlossen ist. Sie soll mit kleineren Fahrzeugen befahren werden, weil sie auch durch den Hagenbezirk mitsamt der Unterführung und kleinere Straßen in Eppinghoven bis zum Stapp führt, der bislang überhaupt kein ÖPNV-Angebot hat. Darüber wäre auch ein Anschluss an die mögliche Walsumbahn gegeben.

Die Din3 überlagert sich mit der 915 und bedient ebenfalls die Achse Bahnhof, Hünxer Straße, Lohberg und führt dann nach Bruckhausen. „Das gab es schon einmal“, so Pachan, dann wurde die Strecke im Lauf des Niag-Verkaufs eingespart.

15- bis 60-Minutentakt

Grundsätzlich sollen die meisten Linien mindestens im 60- teilweise auch im 30-Minutentakt fahren, durch Überlagerungen soll teils auch ein 15-Minuten-Takt entstehen. Die Verkehrszeiten sollen werktags zwischen 5 und 24 Uhr, samstags zwischen 6 und 24 Uhr und sonntags zwischen 8 und 24 Uhr liegen. In der „Nebenverkehrszeit“ sollen die Takte halbiert werden. So soll „jede Haltestelle immer bedient werden, von morgens früh bis abends spät“, so Pachan. Die Streckenführungen würden sich auch für E-Busse eignen, so Kai Pachan.

So geht es weiter

Die letzten Details der Linienführungen sind „noch nicht fix“, so Pachan. Im nächsten Schritt sollen die Linienführungen mit der Stadt abgestimmt und Haltestellen scharf ausgearbeitet werden, die Bestandsunternehmen Niag und BVR müssten zustimmen, weil sie die Konzessionen inne haben. Für die neuen Linie Din1 bis Din3 muss ein Aufgabenträger gefunden werden. Das könne die Stadt selbst – in Form einer Stadtverkehrsgesellschaft – aber auch der Kreis sein. Die Stadtbuslinien, so Pachan, sollten als solche erkennbar sein.

Das sind die Kosten

Die Kosten können noch nicht belastbar kalkuliert werden, so Pachan. Bei vergleichbaren Projekten in anderen Kommunen lagen sie bei etwa 500.000 Euro pro Jahr – eine Summe, die sich aber wohl durch die aktuellen Entwicklungen – Fahrzeugverfügbarkeit, Spritpreise – „signifikant erhöhen“ werde.