Dinslaken. Das Verkehrsbüro Rödel & Pachan erarbeitet für die Stadt Dinslaken ein Konzept für Stadtbuslinien. Das ist der erste Streckenentwurf.

Drei Stadtbuslinien könnten künftig das ÖPNV-Angebot in Dinslaken ergänzen. Die Politik hat - wie berichtet - im Planungsausschuss die letzte Planungsphase der entsprechenden Konzeptstudie beschlossen. Bis zum Ende des Jahres will das beauftragte Kamp-Lintforter Verkehrs- und Stadtplanungsbüro Rödel & Pachan eine genaue Streckenführung der Stadtbuslinien erarbeiten. Dann entscheidet die Politik, ob das Konzept umgesetzt wird.

Hier könnte der ÖPNV in Dinslaken besser sein

Kai Pachan hat für die Studie die Stärken und Schwächen des Dinslakener ÖPNV analysiert. Dabei geht es um die Anbindung der Stadtteile, die Taktung des ÖPNV und die Preise. Danach gibt es 10.000 bis 15.000 Bürger in Dinslaken, die nur unzureichend an den ÖPNV angebunden sind. Der Stadtteil Eppinghoven ist quasi gar nicht erschlossen, auch die Anbindung von Lohberg könnte besser sein. Auch einige Ortsteile in der Nachbarschaft könnten besser erschlossen sein und an Dinslaken angebunden werden: Hünxe-Bruckhausen, Voerde-Möllen oder Duisburg-Overbruch.

Es gebe zudem Busse, die lange Schleifen in nur einer Richtung fahren. Ein „großes Problem“ sei die Anschlusssituation am Bahnhof. Zwar könnten die Bus-Fahrpläne verbessert werden – „aber wenn ein Zug aus Düsseldorf wieder 16 Minuten zu spät kommt, fliegt uns jeder Anschluss um die Ohren“, so Pachan. Aufgrund der Bauarbeiten auf der Strecke – auch zur Betuwe – werde sich daran in den kommenden fünf Jahren wenig ändern.

Das könnten die Stadtbuslinien übernehmen

Zur Konzeption des neuen Liniennetzes mit den Stadtbuslinien gehört auch eine Anpassung mehrerer aktueller Buslinien, die aktuell laut Pachan noch „recht umständlich“ fahren. Deshalb sollen dort Wege verkürzt, Schleifen verkleinert werden. Bei der Linie 17 würde die Schleife über Meta-, Emma-, Marthastraße, Holunderweg, Wörth- und Katharinenstraße wegfallen. Bei der Linie 19 könnte laut Pachan die Strecke vom Bergpark über die Hünxer Straße und dann über die Augustastraße bis zur Industriestraße wegfallen. Bei der Linie 25 könnte man die Runde zwischen Stadtwerken über die Hünxer Straße, Krusen- und Ziegelstraße durch Hiesfeld einsparen. Das mache die Linien „kürzer und attraktiver“, so Pachan. Die wegfallenden Haltestellen könnten durch die Stadtbuslinien bedient werden.

Die DIN1 könnte vom Bahnhof die bisherige Schleife der Linie 25 über Neutor und Hiesfeld Richtung Bruch/ Lohberg fahren und dort die Schleife der Linie 17 übernehmen.

Die DIN2 könnte – zunächst als „on demand“ Taxibus – von der Innenstadt durch die Altstadt am OHG und Wohnungsbusch vorbei nach Eppinghoven und zum Stapp fahren. Die 915 könnte auf direktem Weg im Halbstundentakt von der Innenstadt nach Lohberg fahren, die DIN3 soll die Strecke bis Bruckhausen verlängern. Die Taktungen sollen vereinheitlicht werden. Ab 21.30 Uhr soll nach Kai Pachan ein Bestell-Angebot die Stadtteile abfahren.

Diese Kosten kämen auf die Stadt zu

Für die neuen Linien müsste die Stadt die Aufgabenträgerschaft übernehmen – die bisherigen Anbieter sollen ebenfalls im Boot bleiben. Die Kosten für die Stadtbuslinien lägen bei geschätzt 500.000 Euro im Jahr. Hinzu kommen anfängliche Investitionskosten. Die Stadtbuslinien könnten an Verkehrsunternehmen vergeben oder durch die Stadt oder Stadtwerke betrieben werden. Auch optisch sollen die Stadtbuslinien und die anderen Linien angeglichen werden.