Hünxe. Gegen die Stimmen der SPD folgte der Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur und Sport dem Verwaltungsvorschlag. Es gibt noch Abstimmungsgespräche.
Am Ende einer kontrovers geführten Diskussion im Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur und Sport um den Standort einer neuen Kindertagesstätte in der Gemeinde Hünxe folgte die Politik mehrheitlich – gegen die Stimmen der SPD – dem Beschlussvorschlag der Verwaltung: „Als Standort für eine mindestens dreigruppige Kita ist der Standort Brömmenkamp (Kleiner Feldweg) weiter zu verfolgen.“ Der Änderungsantrag der SPD, eine Umsetzung am Standort der Grundschule Bruckhausen am Waldweg weiter zu verfolgen, um hier kurzfristig den benötigten Kitaplatz-Bedarf zu decken, wurde mit gleicher Mehrheit abgelehnt.
Zu Beginn der Debatte hatte Klaus Stratenwerth noch einmal die Sicht der Verwaltung und des Kreisjugendamtes begründet, warum der Standort Brömmenkamp nach mehreren Untersuchungen die meisten Vorteile biete und am schnellsten zu realisieren sei. Der genaue Standort auf der Freifläche sei noch abzustimmen, bevorzugt werde die Variante „Kleiner Feldweg“ (Bolzplatz) – auch nach Rückmeldung der Siedlergemeinschaft.
Es seien weiterhin noch Abstimmungsgespräche zwischen Kreisjugendamt, Kreisbauverwaltung und Gemeinde zu führen, so Stratenwerth, etwa über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Auch seien die Rahmenbedingungen für das Interessensbekundungsverfahren festzulegen. In diesem Verfahren können sich Träger bewerben, die Kita zu bauen und zu betreiben. Stratenwerth: „Die Gemeinde ist nicht der Bauherr.“
Dann ging es in die Diskussion und SPD-Fraktionschef Horst Meyer begründete seinen Antrag mit den bekannten Gegenargumenten. Er bat um Unterstützung: „Wir sind nicht gegen eine Kita, aber die SPD teilt nicht die Meinung der Verwaltung zum Standort. Wir wollen ein Familienzentrum an der Grundschule.“ Anke Schott von der Verwaltung intervenierte. Ein Familienzentrum werde nur in einem Ortsteil von Kreis und Land gefördert. „Wir haben bereits ein gut geführtes von der Katholischen Kirche in Bruckhausen.“ Meyer ruderte später zurück: „Vielleicht wäre der Begriff ‘Zentrum’ besser gewählt.“
„Wir unterstützen den Vorschlag der Verwaltung außerordentlich. Sie hat manche Behauptungen der SPD entkräftet“, so Heike Kohlhase (Grüne). Die Infrastruktur in der Brömmenkampsiedlung müsse verbessert werden. Für den Zuzug junger Familien sei das „überlebenswichtig“. Der Ortsteil Bruckhausen solle zusammenwachsen, „auf beiden Seiten muss es eine Kita geben“. Und sie forderte, nicht am Ist-Zustand festzuhalten.
Ingrid Meyer (CDU) lobte die Verwaltung dafür, viele Möglichkeiten geprüft zu haben. „Wir unterstützen den Standort Brömmenkamp. Eine Kita ist dort dringend erforderlich.“ Die verkehrliche Anbindung sei gut und ein großer Teil der Freifläche bleibe. – „Eine überzeugende Empfehlung ist entstanden“, dankte Ralf Lange (EBH) Gemeindeverwaltung und Kreis für die „ergebnisoffene, sorgfältige Arbeit“. Insgesamt drei Kita-Standorte in Bruckhausen seien eine gute Lösung.
Erika Kosch (FDP): „Bei so vielen neuen Kindern unterstützen auch wir den Standort Brömmenkamp. Vielleicht brauchen wir das weiße Gebäude an der Grundschule noch einmal als Schulgebäude.“ Die SPD hatte in ihren Plänen für den neuen Kita-Standort einen Abriss vorgeschlagen. Vor der Abstimmung betonte Klaus Stratenwerth: „Wir unterhalten uns über eine Grobplanung.“
Plädoyer der Siedlergemeinschaft
In einer Sitzungsunterbrechung hatte Dr. Heinrich Peters, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Brömmenkamp, Gelegenheit zur Stellungnahme. „Ich stehe hier, um der Politik klarzumachen, wie wichtig das Thema ist.“ Er verwies auf die Historie und die Bedeutung der Gemeinschaftsfläche mit „sehr hohem Stellenwert“. Eine kleine Fläche zum Kicken müsse woanders geschaffen werden, wenn der Bolzplatz bebaut würde. Der Spielplatz dürfe „in keinster Weise“ eingeschränkt werden. Die Verkehrssituation als Zufahrt zur L1 sei durch Einbuchtungen für Begegnungsverkehr schwierig, auch die Parkplatzsituation sei noch nicht geklärt. Den entsprechenden Nachwuchs für eine drei- bis viergruppige Kita sehe er nicht. Peters: „Wir haben das Ohr sehr nah bei den Bewohnern.“