Voerde. Nachdem die Anlage jahrzehntelang über einen Pachtvertrag lief, konnte der Schützenverein aus Voerde-Möllen das Grundstück nun übernehmen.
Bereits seit 1954 betreibt der Bürgerschützenverein (BSV) Möllen 1864 eine Schießsportanlage im Wohnungswald, an der Friedrichstraße im Voerder Stadtteil. Seitdem wurden die Gebäude und technischen Einrichtungen ständig den aktuellen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Aktiven angepasst. Nach einem Brand im Jahr 2002 hat die gesamte Anlage eine neue Struktur erhalten und konnte sich zu einem modernen Trainings-und Wettkampfzentrum entwickeln, was sich auch in sportlichen Erfolgen, insbesondere im Jugendbereich, widerspiegelt.
Der BSV Möllen hat die Anlage über Jahrzehnte gehegt und gepflegt, Eigentümer war jedoch die Steag, die unweit des Wohnungswaldes bis vor einigen Jahren das Kohlekraftwerk betrieb. Wegen der Aufgabe des Standortes hat die Steag den Wohnungswald veräußert und dem BSV in diesem Zuge die Schießsportanlage zum Kauf angeboten. Dadurch, dass das Vereinsleben durch die Corona-Pandemie weitgehend stillstand und dementsprechend auch die Finanzen eingeschränkt waren, konnte der Verein zunächst keine Zusage auf dieses Angebot machen.
Unterstützung der Sparkassen-Bürgerstiftung
Auf der Suche nach finanzieller Unterstützung fanden die Schützen Gehör bei Reinhard Hoffacker von der Sparkassen-Bürgerstiftung, wodurch der BSV den Kauf des Grundstücks realisieren konnte und nach Abschluss aller behördlichen Aktivitäten zur Grundstücksübernahme Eigentümer ist. BSV-Präsident Dieter Spelleken bedankte sich bei Hoffacker und der Bürgerstiftung für die Unterstützung und bei der Steag, mit der man „jahrzehntelang ein gutes Einvernehmen“ gehabt habe, für die Zusammenarbeit und „dass sie Obacht gegeben haben, dass es möglich war, dass wir dieses Grundstück kaufen konnten. Die hätten auch alles verkaufen können nach dem Motto: ,Nach mir die Sintflut’“.
Auch interessant
Außerdem hätten noch weitere Unterstützer dem Prozess angehört, „um diesen bürokratischen Weg richtig zu beschreiten“, betonte Spelleken. Das Grundstück sei etwa 6000 Quadratmeter groß. „Das hört sich jetzt erst einmal viel an“, aber die Anlagen und die dazugehörigen Sicherheitseinrichtungen würden bereits eine große Bedarfsfläche ergeben, erklärte der BSV-Präsident.
Stillschweigen über genaue Kosten vereinbart
„Vereinssicherung ist unser oberstes Gebot und es geht nichts darüber, wenn man selber Eigentümer und Herrscher der eigenen Angelegenheiten ist. Deshalb war für uns klar, dass wir Ihnen helfen wollen, dieses Grundstück zu erwerben. Wir sind sehr froh, dass das über die Bühne gegangen ist und Ihnen keiner mehr in die Parade fahren kann“, sagte Hoffacker in Richtung der Vereinsvertreter.
Auch interessant
Über die genauen Kosten für den Grundstückserwerb haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart. Mit dem Grundstück sei der Verein sehr zufrieden, es seien keine weiteren Gebäude oder ähnliches geplant. „Wir sind jetzt auch für die Bäume und so weiter zuständig und das ist auch gut soweit. Da haben wir genug mit zu tun. Aber wir haben eine sehr emsige Truppe, die sich um die Pflege der Anlage kümmert und auch während der Corona-Zeit immer wieder nach dem Rechten gesehen hat“, sagte Spelleken.
Trotz des nun eigenen Grundstücks werden die Schützenfeste auch in Zukunft auf dem Festplatz an der Rahmstraße stattfinden, weil es von den Gegebenheiten her deutlich einfacher zu handhaben sei.