Voerde. Drei Händler bieten donnerstags nach dem Aus des einzigen Supermarkts in Möllen Lebensmittel an. Die Resonanz beim Start war groß.
Ein ungewohntes Bild bietet sich an diesem Donnerstagmorgen auf dem Platz vor der Bücherei in Möllen: Zwei Wagen und ein Stand mit Lebensmitteln haben dort Station gemacht. Nach vielen Jahren gibt es in dem Stadtteil wieder ein Wochenmarktangebot, nachdem zum 1. Februar mit Edeka der einzige Lebensmittelmarkt geschlossen wurde. Die Resonanz bei der Premiere ist groß. Dass das Angebot so gut angenommen wird, hätte er nicht gedacht, sagt Bäckereiinhaber Johannes Ernsting. Neben seinem Wagen mit Backwaren sind auch der Hof Schäfer aus Dingden mit unter anderem Obst, Gemüse, Eiern, Konfitüre oder Eintöpfen im Glas sowie der Tinthof aus Spellen mit Käse, allerlei Milchprodukten und mehr auf dem Marktplatz dabei.
„Es ist schön, dass der Platz so voll ist gleich am ersten Tag“, sagt Bianca Marten-Terweiden. Die Mitarbeiterin vom Hof Schäfer berichtet von freudigen Reaktionen aus den Reihen der Kunden, dass in Möllen wieder ein kleiner Wochenmarkt stattfindet. Ähnliches erzählt Stefan Moers vom Tinthof. Die Resonanz sei durchweg positiv gewesen. Die Menschen freuten sich über die Möglichkeit, „frisch und lokal“ einkaufen gehen zu können.
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Sabine Laaks hat sich gleich am Premierentag auf den Weg zum Marktplatz gemacht, um einen Anschub zu geben: „Auf dass es größer wird“, sagt die Möllenerin, „denn wenn keiner kommt, kann nichts größer werden.“ Dass es auf dem Markt Lebensmittel gibt, ist für sie die Hauptsache. Fleischwaren wären noch schön – das sieht nicht nur sie so. Ansonsten sei alles, „was das Herz begehrt, schon da“, findet sie. Auch Sabine Krüger hofft, dass das Angebot noch erweitert wird: „Fisch vor allen Dingen“ würde sie sich wünschen.
Sie und ihr Mann Reinhard waren mehrmals in der Woche im kleinen Edeka-Markt einkaufen. Die Schließung war für sie eine schlechte Nachricht. „Nun gibt es einen Anlaufpunkt, wo wir wieder Lebensmittel bekommen“, sagt Reinhard Krüger. Wie er und seine Frau Sabine möchte auch Evi Otto regelmäßig zum Markt kommen. Sie findet es gut, dass das Angebot vormittags stattfindet: „Nachmittags hat man eher etwas anderes vor.“
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Bürgermeister Dirk Haarmann dankt den drei Händlern dafür, dass sie sich „auf diesen Feldversuch eingelassen haben“ und drückt in Richtung Kunden die Hoffnung aus, dass das „unternehmerische Wagnis“ ihrerseits unterstützt wird. Am liebsten wäre dem Verwaltungschef, das neue Marktangebot bliebe nicht nur eine „Übergangslösung“, möglichst bis der in Möllen geplante Discounter an der Rahmstraße an den Start geht, sondern würde auch danach weiterbestehen.
Das neue Angebot, das zunächst für ein halbes Jahr erprobt werden soll, läuft donnerstags von 8 bis 12 Uhr.