Voerde. Das Unternehmen modernisiert in Möllen 202 Wohnungen. Auch will es dort neue Eigenheime errichten. Dafür werden alte Mietshäuser abgerissen.

Die Vivawest Wohnen ist seit einigen Monaten dabei, ihren Gebäudebestand in Möllen zu modernisieren. Das Vorhaben ist Teil einer „umfangreichen Quartiersentwicklung“, die das Unternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen in dem Voerder Stadtteil vorhat. Deren Ziel sei es, „die Qualität des Standorts Möllen zu stärken“, erklärt Gregor Boldt, Pressesprecher von Vivawest Wohnen, auf Anfrage der NRZ. Zu den ersten Maßnahmen gehöre eine „umfassende energetische Modernisierung von 202 Wohnungen“ an der Straße „Auf dem Bünder“ und der Knappenstraße im Zuge dreier Bauabschnitte. Das Investitionsvolumen liegt nach Angaben von Vivawest Wohnen bei 16,4 Millionen Euro.

Alte Balkone werden abgebrochen

An der Straße „Auf dem Bünder“ haben die Arbeiten an den Wohngebäuden mit den Hausnummern 26 bis 66 im Sommer 2021 begonnen, wie Gregor Boldt erklärt. Diese sollen voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein und beinhalten unter anderem „den Abbruch der alten Balkone und äußeren Kellerzugänge, die Erneuerung der Dächer, Fenster, Haustüren und Wohnungseingangstüren“. Auch werden die Fassaden gedämmt und neue Balkone angebaut. Mieter im Erdgeschoss erhielten zudem eine Terrasse, führt Boldt aus und verweist darauf, dass des weiteren die Treppenhäuser gestrichen und die Eingangsbereiche und Außenanlagen und das Wohnumfeld neu gestaltet werden. In diesem Zusammenhang sei der Spielplatz an der Straße „Kampshof“ erneuert worden und habe neue Spielgeräte erhalten. „Die Endabnahme und die damit verbundene Freigabe sollen in Kürze erfolgen“, kündigt der Pressesprecher von Vivawest Wohnen an.

Die Modernisierungsarbeiten im zweiten und dritten Bauabschnitt betreffen die Wohngebäude an der Straße „Auf dem Bünder“ mit den Hausnummern 2 bis 14, 1 bis 15 und 15a und an der Knappenstraße mit den Hausnummern 1, 2, 4, 9, 11 sowie 13 bis 19. Sie sollen voraussichtlich im Mai dieses Jahres beginnen und im Dezember 2024 beendet sein.

Einige Häuser unter anderem an der Schlesierstraße sind bereits leer gezogen. Sie werden abgerissen und machen Neubauten Platz.
Einige Häuser unter anderem an der Schlesierstraße sind bereits leer gezogen. Sie werden abgerissen und machen Neubauten Platz. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Ein weiterer Bestandteil der von Vivawest Wohnen geplanten Quartiersentwicklung in Möllen ist die Schaffung neuen Wohnraums für Familien. „In diesem Zuge sollen im Rahmen von Bauträgermaßnahmen Reihen- und Doppelhäuser für den Vertrieb errichtet werden, um der hohen Nachfrage nach Eigentum in Voerde nachzukommen“, erklärt Pressesprecher Gregor Boldt. Vivawest Wohnen führe darüber derzeit Gespräche mit der Stadt, in denen die baurechtlichen Details abgestimmt würden. Zu der Anzahl der in Möllen am Ende neu entstehenden Eigenheime kann das Wohnungsunternehmen daher „zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben machen“.

Klar ist aber, dass für die Neubau-Maßnahme alte Häuser Platz machen müssen. Zunächst sei der Abbruch von insgesamt 15 Gebäuden am „Kampshof“, an der Schlesierstraße und „Im Busch“ erforderlich, erklärt Boldt. Die Arbeiten am Kampshof 1 bis 7 und der Schlesierstraße 1 bis 17 sowie „Im Busch“ 2,4 und 6 sollen im Mai beginnen. Die betroffenen Gebäude mit 50 Wohnungen seien bereits leergezogen. Der Abbruch weiterer 25 Gebäude in dem genannten Bereich soll erfolgen, „wenn diese ebenfalls leergezogen sein werden“.

Der Pressesprecher von Vivawest Wohnen räumt ein, dass dies für die betroffenen Mieter, die ausziehen mussten oder müssen, „keine einfache Situation“ sei. Das Unternehmen habe deshalb auf eine „frühzeitige und persönliche Kommunikation“ mit ihnen gesetzt, um die Maßnahmen zu erläutern und „sie bei der Suche nach einem neuen Zuhause“ zu unterstützen. „Bisher konnten wir 110 Mietern zum überwiegenden Teil in Voerde sowie im angrenzenden Duisburg und Dinslaken erfolgreich eine neue Wohnung anbieten und sind zuversichtlich, für die verbliebenen Mietern ebenfalls eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden“, so Gregor Boldt.

>>Info: Zum Gebäudebestand von Vivawest Wohnen in Voerde

In Voerde bewirtschaftet Vivawest Wohnen nach eigenen Angaben 1235 Wohnungen – davon 675 in Möllen. Dort befinde sich der größte zusammenhängende Bestand im Stadtgebiet, erklärt Pressesprecher Gregor Boldt.

Das Quartier sei geprägt von weitläufigen Grünanlagen sowie zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern aus den 1950er und 1960er Jahren mit jeweils vier oder sechs Mietparteien.