Voerde. Voerdes CDU-Chef Bert Mölleken baut darauf, dass der neue Bundesvorsitzende das politisches Profil der Partei wieder schärfen wird.

Die jüngste Personalentscheidung bei der Union stößt beim neuen Stadtverbandsvorsitzenden der Voerder CDU auf viel Gegenliebe: Für Bert Mölleken ist es ein Muss, dass Partei- und Fraktionsvorsitz auf Bundesebene „in einer Hand“ sind. Die Anfang dieser Woche erfolgte Wahl von Friedrich Merz zum Chef der Unionsfraktion ist seiner Ansicht nach die nahe liegende Folge aus dessen Übernahme des Parteivorsitzes wenige Wochen zuvor. Auf den Posten des CDU-Vorsitzenden war der Sauerländer am 22. Januar 2022 mit noch breiterer Rückendeckung gewählt worden.

Bert Mölleken ist ein bekennender Merz-Fan und sieht auch innerhalb der Voerder CDU eine große Anhängerschaft. Der 61-Jährige verweist dabei auf eine Umfrage im Vorfeld der Wahl des Bundesvorsitzes Mitte Januar 2021. Damals galt es, die Nachfolge für Annegret Kramp-Karrenbauer zu bestimmen. Zur Wahl standen neben Friedrich Merz der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Norbert Röttgen. Am Ende machte Laschet das Rennen.

Hinweis auf Umfrage vor zwei Jahren

Die meisten der Voerder Christdemokraten, die sich seinerzeit an der Umfrage des Stadtverbandes beteiligten – knapp ein Drittel der damals 188 Mitglieder machte mit – hatten dagegen den konservativen Wirtschaftsmann Merz an der Parteispitze sehen wollen. Fast 74 Prozent sprachen sich für den Sauerländer aus.

„Wir versprechen uns von ihm, dass er das politische Profil der CDU wieder schärfen und ihre Kernaussagen nach vorne bringen wird“, erklärt Voerdes Parteichef Bert Mölleken seine Erwartung an den nun gewählten Merz. Der Auftrag an den neuen CDU-Bundesvorsitzenden sei, die Partei neu aufzustellen. Nicht animiert fühlt sich der 61-Jährige von dem Sauerländer in Bezug auf die Doppelfunktion: „Ich strebe keine höheren Ämter mehr in der Partei und in der Fraktion an“, erklärt er lachend. Dafür sieht Mölleken angesichts der aktuellen Besetzung auch keine Notwendigkeit. Das dürfte Ingo Hülser gerne hören. Er – ebenfalls Anhänger von Merz – ist Chef der christdemokratischen Fraktion im Voerder Stadtrat.

Den CDU-Vorsitz in Voerde sieht Mölleken für sich nicht als langfristige Aufgabe, vielmehr ist es sein Wunsch, dass im kommenden Jahr ein Jüngerer das Ruder übernimmt, dem er nun den Weg bereitet. Vorher will Mölleken die Neuorganisation des CDU-Stadtverbandes mit Auflösung der drei Ortsverbände umgesetzt sehen.