Kreis Wesel. Landtagsabgeordneter und Landtagskandidatin der SPD im Kreis Wesel kritisieren Umsetzung der angekündigten verstärkten Herdenschutzmaßnahmen.
Die SPD-Politiker im Kreisverband Wesel, der Landtagsabgeordnete René Schneider und die Landtagskandidatin Kerstin Löwenstein, zeigen sich unzufrieden mit der Umsetzung der von Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) angekündigten verstärkten Herdenschutzmaßnahmen in NRW. „Spätestens seit November war Zeit, alles Nötige vorzubereiten, damit im neuen Jahr Förderungen beantragt werden können. Doch trotz des langen Vorlaufs stehen weder Antragsformulare noch sinnvolle Vorgaben für die Antragsstellung bereit“, kritisieren die beiden Sozialdemokraten.
„Am Herdenschutz führt aktuell kein Weg vorbei“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete und umweltpolitische Sprecher René Schneider. „Denn eine Entnahme des Wolfes ist unter anderem aus rechtlicher Sicht nicht möglich“, führt er aus. Das hat ein Rechtsgutachten der Landesregierung Ende 2021 bekanntlich ergeben. Daran ändere auch eine von der Ministerin angekündigte Verordnung nichts, so Schneider.
Kurzfristiges Ziel
Ziel müsse deshalb kurzfristig sein, die aktuelle Situation im Wolfsgebiet zu verbessern. Deshalb habe die SPD-Fraktion bereits im vergangenen Jahr einen Antrag für präventiven Herdenschutz und Entschädigungskonzepte für Halterinnen und Halter gestellt. Im Laufe des Beratungsprozesses im Landtag habe die Umweltministerin versprochen, Herdenschutzmaßnahmen zu verstärken und unter anderem den Schutz auch auf weitere Weidetiere wie Pferde und Rinder auszuweiten. Dies hätte spätestens bis zum 1. Januar 2022 passieren sollen, so die SPD.
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„Der Wolf konnte zu lange am lebenden Objekt üben, deshalb sind 90-Zentimeter-Zäune nicht wolfsabweisend und pure Geldverschwendung. Zudem unterscheidet der Wolf bei seiner Beute nicht nach dem Stockmaß oder dem Alter der Pferde und auch die Förderung neuer Zäune muss möglich sein“, ärgert sich Schneider. „Der Schutz unserer Weidetiere ist teuer, aber nötig. Umso wichtiger ist es, dass es nun richtig gemacht wird. Aus unserer Sicht sind einige der von der Landesregierung geplanten Maßnahmen verbesserungswürdig“, findet auch Kerstin Löwenstein.
>> Am 19. Januar wird im Umweltausschuss des Landtags weiter über den SPD-Antrag zum Herdenschutz beraten.