Hünxe. Die Weihnachtstrecker-Touren, die am 4. Dezember starten sind ein „Funken Hoffnung“ für die Menschen am Wegesrand - und für die Bauern selbst.
Der Weihnachtsmann hopst im Korb an Dirk Tenhonsels Trecker und 1000 Lämpchen funkeln, als der Mini-Trecker-Konvoi die Straße entlangzuckelt: Am Samstag starten 60 Bauern mit ihren weihnachtlich geschmückten Landmaschinen zur Lichterfahrt unter dem Titel „Ein Funken Hoffnung“ durch Hünxe – die Tour am Donnerstag ist wie eine kleine Generalprobe: Dirk Tenhonsel, Ernst Daubenspeck und Henning Hülser bringen den Kindern der Hünxer Waldschule mit drei Weihnachtstreckern neben einem Funken Hoffnung 160 Weihnachtstüten und damit viel Freude.
Den ganzen Vormittag packen Birgit Daubenspeck, Ulrike Eisenstein, Birgit Walbrodt und Elke Remberg die Tüten mit Äpfeln Schokolade, Kleinigkeiten und vor allem viel Liebe für die Kinder, während die Herren draußen nicht minder liebevoll ihre Landmaschinen auf Hochglanz bringen und mit Lichterketten, Rentieren und Tannengrün herausputzen. Das Wetter ist mittags trübe genug, um die bunten Lämpchen an den Traktoren sichtbar funkeln zu lassen. Im vergangenen Jahr war die Lichterfahrt recht spontan geplant, diesmal hatten die Landwirte Zeit, Lichterketten und Weihnachtsschmuck nachzurüsten, berichtet Henning Hülser. Und so glänzen die knubbeligen Gefährte noch weihnachtlicher als bei der Premiere.
„Das war wirklich phänomenal“
Dass ihre Aktion so große Begeisterung auslöst, damit hätten die Bauern im vergangenen Jahr nicht gerechnet. „Es wusste ja keiner, was passiert“, erinnert sich Henning Hülser: „Das war wirklich phänomenal“. Viele Landwirte hatten einen solchen Spaß an der Aktion, dass die meisten diesmal wohl an allen Touren teilnehmen, „vor allem für die Kinder machen wir das gern“, so Dirk Tenhonsel.
Das ist der Hintergrund
Die Vereinigung „Land sichert Versorgung NRW“ hat die Aktion angestoßen. Denn bei aller Weihnachtsfreude hat die Lichterfahrt auch einen ernsten Hintergrund: „Die Verbindung vom Verbraucher zum Landwirt, zu demjenigen, der die Lebensmittel herstellt, ist verloren gegangen“, sagt Dirk Tenhonsel. Die Bauern wollen mit der Lichterfahrt auch auf sich und ihre Lage aufmerksam machen. Und die sei alles andere als gut, so Dirk Tenhonsel. Bei vielen „komme mittlerweile gar kein Geld mehr an“. Die Schweinebauern „packen richtig Geld drauf, die Milchbauern melken, wenn sie Glück haben, umsonst“. Nur die Getreidepreise seien gestiegen, müssten aber eben auch von den Schweine- und Milchviehbetrieben, die Futter zukaufen müssen, bezahlt werden – abgesehen von gestiegenen Energie- und Dieselkosten.
Wer sich am Samstag über die Lichterfahrt freut, erinnert sich vielleicht danach beim Einkaufen an die Bauern mit ihren Weihnachtstreckern – und greift dann zu regionalen Produkten: Das ist der „Funken Hoffnung“ der hiesigen Landwirte.
>>Touren und Termine
Am Samstag, 4. Dezember, startet der Treckerkonvoi zur Lichterfahrt durch Hünxe. Die Genehmigung ist erteilt. Los geht es um 17 Uhr am Waldheideweg über Kuhweg, Gahlener und Dorstener Straße. Gegen 17.35 Uhr hält der Konvoi für etwa 15 Minuten auf dem Rochecorboner Platz (gegenüber dem Rathaus).
Von dort geht es über die Donnersbergstege, Dorstener Straße, Marktplatz, Alte Weseler, Dinslakener, Alte Dinslakener Straße, Bensumskamp, Minnekenstege, Wilhelmstraße und Lanter wieder über die Dinslakener Straße und Hauptstraße zum Danziger Platz in Bruckhausen. Dort sind die Trecker um 18.30 Uhr für eine Viertelstunde zu bestaunen, bevor sie über Hauptstraße und Waldweg zur Straße An den Höfen fahren, wo sich der Konvoi auflöst. Wie im vergangenen Jahr handelt es sich dabei nur um ungefähre Zeiten. Per Facebook geben die Bauern von unterwegs ihren Standort bekannt.
Außerdem soll es am Samstag, 4. Dezember, einen Konvoi durch Kamp-Lintfort und Dingden geben. Am Freitag, 10. Dezember, ist eine Fahrt durch Wesel geplant, am Samstag, 11. Dezember, sind die Trecker samt 300 Überraschungen für Kinder auf dem Voerder Weihnachtsmarkt und in Hamminkeln-Mehrhoog zu bewundern, am Freitag, 17. Dezember, geht es durch Marienthal und Wesel, am Samstag, 18. Dezember, ist eine Lichterfahrt durch Voerde-Götterswickerhamm, Dinslaken und Hiesfeld sowie durch Alpen und Xanten geplant und am Sonntag, 19. Dezember, geht es durch Xanten und Sonsbeck. Die Uhrzeiten und Strecken werden noch bekannt gegeben.