Kreis Wesel. Im vergangenen Jahr waren die „Weihnachtstreckerzüge“ ein Lichtblick. Auch in diesem Jahr sind sie in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck unterwegs.
Svenja Stegemann gibt sich kämpferisch. Als Frau eines Landwirts kennt sie sich aus, weiß von dem schwierigen Umfeld in dem sich die heimische Landwirtschaft bewegt. Deshalb engagiert sie sich auch bei der Initiative „Ein Funken Hoffnung“, die im vergangenen Jahr das erste Mal mit herrlich schön beleuchteten und geschmückten Treckern zu den Menschen kam. Eine Aktion mit immenser Reichweite, wie sich herausstellte. und diese wiederum hatten viel Spaß an der Aktion.
Idee stammt aus Irland und den USA
„Die Aktion gab es schon in Irland und auch in den USA“, erzählt die Mehrhoogerin die Entstehungsgeschichte. Dann habe hier der Lohnunternehmer Markus Wipperfürth, der vielen als Fluthelfer von der Ahr bekannt sein dürfte, in kleinem Rahmen diese Aktion fortgeführt. „Und dann haben wir gedacht, das können wir auch größer“, so Stegemann, die sich auch im NRW-Orgateam engagiert. Aus gutem Grund: „Wir haben einen 14-jährigen Sohn, der sich leidenschaftlich für die Landwirtschaft interessiert. Für seine Familie kämpft man“, erzählt sie angesichts des immer heftiger werdenden Überlebenskampf der Landwirte.
„Die Initiative Land sichert Versorgung“, in der sich die Landwirte in NRW organisiert haben, hat mit Spendengeldern alleine in NRW 20.000 Schokonikoläuse gekauft, die die Bauern während des gesamten Dezembers an Kinderkrankenhäuser, Hospize, Altenheime, Kinderheime verteilen.
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„Jeden Tag geben mehr und mehr deutsche Landwirte auf. Trotz mittlerweile zweijährigem, intensiven Kampf, Demonstrationen, Gesprächen und Aktionen hat sich die Lage dramatisch verschlechtert. Und es hört nicht auf. Deswegen werden wir jedes Jahr aufs Neue entscheiden, ob wir den Funken fahren können. Denn wenn man sowieso schon am Ende ist, kann man sich die zusätzliche Zeit, liebevolle Arbeit und den Diesel nicht auch noch leisten“, beschreibt die Initiative ihre Situation.
So fahren die Landwirte durch Dingden und Wesel
Der erste „Weihnachtstreckerzug“ startet am 4. Dezember mit Einbruch der Dunkelheit in Dingden. Ab 17.30 Uhr fahren die Landwirte durch die Wohngebiete. Eine Anlaufstelle ist auch die Feuerwehrwache in Dingden, wo die Wehrmitglieder die Bauern mit Blaulicht begrüßen wollen.
Durch das Stadtzentrum von Wesel ziehen die Landwirte am Freitag, 10. Dezember. Maximal 30 Trecker können mit, sonst wird es auf einigen Parkplätzen wie an der Kinderklinik des Marienhospitals einfach zu eng. Sammelpunkt ist gegen 16.15 Uhr am Hafen in Wesel.
Dann geht es zum Nikolausstift, zur Kinderklinik, zum Katholischen Kinderheim Haus Honnerbach, zum Altenheim am Willibrordiplatz, zum Marienstift und zu den Außengruppen des evangelischen Kinderheims am Herzogenring und am Nordglacis. Anschließend geht es zum Haupthaus am Sophienweg und weiter zum St.-Lukas-Altenheim an der Herz-Jesu-Kirche bevor der Endpunkt am Parkplatz der Eishalle erreicht wird.
Das ist die geplante Strecke durch Mehrhoog und Hamminkeln
Eine Tag später, am Samstag, 11. Dezember, fahren die Weihnachstrecker durch Mehrhoog und Hamminkeln. Startpunkt ist um 16 Uhr am Schloss Bellinghoven in Rees. Dann geht es mit etwa 30 beleuchteten Traktoren über die Bahnhofstraße hoch bis zur Avia-Tankstelle, wo der Zug in Richtung Kursana-Seniorenheim abbiegt, dort einmal um dem Block fährt und anschließend wieder über die Bahnhofstraße Richtung Hamminkeln fahren möchte.
Dort halten die Landwirte am Christophorushaus, dann geht es weiter zu einer Außenwohngruppe des evangelischen Kinderheims am Kerschenkamp, weiter über die Brüner Straße, Mehrhooger Straße und Ringenberger Straße. Enden wird der Zug auf dem Parkplatz bei Borgers.
Auch in Schermbeck auf Tour
Vom Lühlerheim in Schermbeck bis zum Evangelischen Krankenhaus in Wesel wollen die Bauern am 17. Dezember ziehen. Allerdings steht die Streckenführung noch nicht fest, sagt Nadja Stenk vom Organisationsteam.
Denn es hat sich die Nachricht verbreitet, dass der Zug auch durch Marienthal fährt, was die Landwirte eigentlich nicht geplant hatten. Weil aber noch Zeit ist, überlegen sie nun, Marienthal auch noch einzubeziehen.