Voerde. Stadt kündigt für 2G beim Budenzauber „verstärkte Kontrollen“ an. Weitere Gespräche zu Regeln sollen nach Entscheidungen auf Bundesebene folgen.

Vor wenigen Tagen hatte der gleichnamige veranstaltende Verein den Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde unter der Prämisse geplant, dass Geimpfte, Genese und Getestete als Besucher zugelassen sind. So schreibt es die geltende NRW-Coronaschutzverordnung vor. Angesichts der von Ministerpräsident Wüst angekündigten 2G-Regel stand das gemeinsame Treffen des Weihnachtsmarktveranstalters am Mittwochnachmittag mit Stadt, Feuerwehr, DRK und Polizei bereits unter anderen Vorzeichen. Den Budenzauber vom 10. bis 12. Dezember an der Allee werden nur noch Geimpfte und Genesene besuchen können. Klar ist: „Eine Einzäunung wird nicht stattfinden“, konstatiert der Vorsitzende des Vereins „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“, Stefan Schmitz. Dies sei aufgrund des Raums, der im Falle einer ausbrechenden Panik notwendig sei, um das Gelände verlassen zu können, nicht möglich: „Wir können nicht nur auf Corona schauen, wir müssen auch das große Ganze sehen“, erklärt Schmitz.

Die Ergebnisse des Treffens zum Ablauf des Budenzaubers in Voerde am Mittwoch sind zunächst vorläufig. Hintergrund ist der angesichts der Rekord-Inzidenzen und einer stetig steigenden Hospitalisierungsrate für Donnerstagnachmittag anberaumte Corona-Gipfel mit Beratung von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Besonders im Hinblick auf die Entscheidungen, die auf Bundesebene fallen, werde die Stadt „weitere Gespräche bezüglich der dann geltenden Corona-Regeln führen“, kündigt deren Sprecherin Miriam Gruschka an. Der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins geht von einem nächsten Treffen in der kommenden Woche aus.

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Bis dahin stehen folgende Planungen im Raum: Die Stadt kündigt „verstärkte Kontrollen“ an. So soll die Einhaltung der 2G-Regel an den Haupteingängen in Höhe des Freibades und von der Frankfurter Straße kommend sowie an den beiden Seiteneingängen über Küttemannsweg und Steinstraße von den dort ohnehin durch den Verein eingesetzten Ordnungskräften kontrolliert werden. Zu den Stoßzeiten könne dies lediglich stichprobenartig erfolgen: „Wir wollen keine Warteschlangen produzieren“, sagt Stefan Schmitz. Auch das Ordnungsamt werde vor Ort sein.

Zudem sollen die vorzulegenden Nachweise über den vollständigen Impf- oder den Genesen-Status auf dem Gelände selbst stichprobenartig überprüft werden. Dafür sind – Stand jetzt – zwei Teams à zwei Personen vorgesehen. Dies kann sich durch möglicherweise höhere Auflagen im Detail noch ändern, wie Schmitz verdeutlicht. Geplant ist darüber hinaus, vor der Veranstaltungsfläche mit mehreren Schildern auf die notwendige Vorlage eines Covid-Zertifikates hinzuweisen. Auch würden an den Eingängen Spender mit Desinfektionsmitteln installiert, bei deren Nutzung die Besucher nichts betätigen, sondern nur ihre Hände darunter halten müssen, sagt Schmitz. Gilt bis zu dem Veranstaltungstermin nicht ohnehin eine allgemeine Maskenpflicht für große Veranstaltungen auch im Freien, wird an die Besucher appelliert, einen Mund-/Nasenschutz auf den Verkehrswegen und an den Hütten, an denen nichts verzehrt wird, zu tragen. Schmitz bleibt dabei: Nur ein Lockdown oder ein Verbot sollen den Weihnachtsmarkt am Haus Voerde, der 2020 in Folge der Pandemie ausgefallen ist, noch stoppen können.

Anstelle des Pfandtassensystems zum Ausschank warmer Getränke wird in Folge der Corona-Pandemie auf Pappbecher umgestellt, wie Stefan Schmitz des weiteren ankündigt. Bier und Softgetränke gibt es in Plastikbechern. Schmitz betont dabei, dass nur nach den EU-Richtlinien zulässiges Einweggeschirr zum Einsatz kommen soll. Die auf dem Bühnenvorplatz stehenden Pagodenzelte werden ihm zufolge an beiden Seiten offen sein und gelten somit „nicht mehr als geschlossener Raum“.

Impfmobil der AOK macht vom 10. bis 12. Dezember in Voerde Station

Am Eingang zur Ausstellung im Haus Voerde wird der Nachweis von 2G ebenfalls kontrolliert. Die in dem Bereich eingesetzte Ordnungskraft werde zudem den Zufluss regeln, damit sich nicht zu viele Besucher gleichzeitig dort aufhalten. Auch gebe es ein Lüftungskonzept und sollen CO2-Ampeln eingesetzt werden, wie Schmitz ankündigt.

Auf dem Parkplatz gegenüber dem Freibad werde ein von der AOK betriebenes Impfmobil stehen. Verabreicht werde dort der Impfstoff von Biontech – oder auf Wunsch der von Johnson & Johnson. Nicht nur Boosterimpfungen würden – unter Berücksichtigung der dann aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) – dort angeboten. Erst- und Zweitimpfungen sollen ebenfalls möglich sein. Damit werde Kurzentschlossenen ein Angebot gemacht, sich impfen zu lassen, sagt Schmitz, der sich selbst als „Impfverfechter“ bezeichnet. Jeder Mensch mehr, der sich impfen lasse, sei einer mehr auf dem Weg zurück zur Normalität, sagt er.

Das Impfmobil der AOK hat wie folgt geöffnet: am Freitag, 10. Dezember, von 14 bis 18 Uhr, am Samstag, 11. Dezember, von 12 bis 17 Uhr, und am Sonntag, 12. Dezember, von 11 bis 16 Uhr.

>>Info: Öffnungszeiten und Sperrung der Allee

Der dreitägige Budenzauber am Wasserschloss Haus Voerde geht am Freitag, 10. Dezember, um 14 Uhr an den Start und wird gegen 22.30 Uhr/23 Uhr beendet sein. Weiter geht es am Samstag, 11. Dezember, ab 12 Uhr. Ende ist auch dann gegen 22.30 Uhr/23 Uhr. Am letzten Tag (Sonntag, 12. Dezember) ist der Weihnachtsmarkt von 11 bis 20 Uhr geöffnet.

Die Straße „Allee“ wird ab Freitag, 3. Dezember, ab 9 Uhr, auf dem Abschnitt zwischen dem Freibad und dem Parkplatz am Haus Voerde gesperrt sein. An dem Tag soll mit dem Aufbau der Hütten begonnen werden. Die Zufahrt zum Wasserschloss über die Frankfurter Straße wird noch bis zum 8. Dezember einschließlich möglich sein. Danach müssten die Gäste des Gastronomiebetriebes „Steffen’s“ an anderer Stelle parken, erklärt Stefan Schmitz, Vorsitzender des Vereins „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“.

Die komplette Sperrung der Allee ab dem 9. Dezember wird bis zum 13. Dezember abends dauern, wie Schmitz ankündigt.