Voerde. Die Stadt Voerde schafft für 25 Räume im früheren Neubau der Gesamtschule Luftfilter an. Der Auftrag für die Geräte wird in dieser Woche erteilt.

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die anzuschaffenden Luftfilter für 25 Räume im ehemaligen Neubau der Comenius-Gesamtschule dort ab Januar 2022 eingesetzt werden können. Der Auftrag für die Geräte werde in dieser Woche erteilt, erklärt Stadtsprecherin Miriam Gruschka auf NRZ-Anfrage. Aufgrund der aktuellen Lieferzeiten wird im Rathaus mit einer Installation der Geräte im Januar nächsten Jahres gerechnet. Die Anschaffung von Luftfiltern für Räume an Schulen und Kitas, die das Umweltbundesamt der „Kategorie 2“ zuordnet, hatte der Rat der Stadt in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen. Es handelt sich dabei um Räume mit „eingeschränkter“ Lüftungsmöglichkeit. Heißt: Dort gibt es keine raumlufttechnische Anlage, die Fenster sind nur kippbar beziehungsweise haben die Lüftungsklappen einen „minimalen Querschnitt“.

In dem demnächst sanierten Gebäudekomplex der Gesamtschule werden sich der Stadtsprecherin zufolge alle Fenster öffnen lassen, so dass dort „keinerlei Räume in die Kategorie 2 fallen“. Genauso sehe es am Gymnasium und an den Grundschulen aus, erklärt Gruschka. Neben den 25 Luftfiltern für den früheren Neubau der Gesamtschule sollen auch noch für die Turnhallen Geräte angeschafft werden, da „sich im Bereich der Umkleidekabinen nicht alle Fenster öffnen lassen“. Wo deren Einsatz im Einzelnen erforderlich ist, werde noch geprüft, sagt Gruschka.

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Ende August hatte die Landesregierung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die „Richtlinie zur Förderung von Ausgaben zur Verbesserung des Infektionsschutzes durch technische Maßnahmen in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren“ verabschiedet und insgesamt 90,4 Millionen Euro bereitgestellt. Für die genannte Altersgruppe besteht derzeit kein Impfangebot.

Die Kosten für die 25 Luftfilter an der Gesamtschule – inklusive Mehrwertsteuer, Montage und Inbetriebnahme – beziffert die Stadtverwaltung auf etwa 95.000 Euro. Diese würden zu 100 Prozent über die Förderrichtlinie gedeckt. Der entsprechende Förderantrag für die Ausstattung der Gesamtschule sei bereits am 17. September beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW gestellt worden, erklärt Stadtsprecherin Gruschka.

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Die Luftfilter, deren Anschaffung das Land fördert, müssen bestimmte Kriterien und Funktionen erfüllen. Die Verwaltung verweist auf einen Auszug aus der Förderrichtlinie: Die Geräte müssen danach so bemessen sein, „dass ihr stündlicher Mindestvolumenstrom dem vierfachen Raumvolumen entspricht. Gegebenenfalls sind in größeren Räumen mehrere Geräte mit ausreichender Gesamtleistung einzusetzen“. Auch gelte es, bei der Geräteauswahl eine „möglichst geringe Geräuschemission anzustreben, so dass die Anforderungen der technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) A 3.7 ,Lärm’ erfüllt werden“. Die Stadt Voerde schafft mobile Luftreinigungsgeräte mit Filtertechnologie an.

>>Info: Hintergrund

Den Empfehlungen des Umweltbundesamtes folgend, schafft die Stadt Voerde keine Luftfilter für Schulräume der Kategorie 1 an – also für solche mit guter Lüftungsmöglichkeit. Dort gibt es eine raumlufttechnische Anlage und/oder die Fenster können weit geöffnet werden.Die deutlich überwiegende Mehrheit in der Elternschaft sehe keinen zusätzlichen Nutzen darin, dort Luftreinigungsgeräte aufzustellen. Das hätten Besuche bei allen Schulpflegschaften (bis auf das Gymnasium) ergeben, sagt die Verwaltung. In Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder insbesondere beim Öffnen der Fenster in den Wintermonaten zwecks Lüftens wünschten sich viele Eltern eher, Ausschau nach alternativen Lüftungsmöglichkeiten zu halten und künftig verstärkt auch die Installation von Lüftungsanlagen bei Um- oder Neubaumaßnahmen einzuplanen.