Dinslaken. In Lohberg soll barrierefreier Wohnraum geschaffen werden. Dafür entstehen auf dem Gelände der Hauptschule fünf Mehrfamilienhäuser.
Ein KQL gibt es bereits in Lohberg, nun soll der Stadtteil ein SQL erhalten. Die Pläne dafür wurden am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des Forums Lohberg vorgestellt. Mit dem Solar-Quartier-Lohberg (SQL) gibt es nun konkrete Pläne für das Grundstück, auf dem die Glückauf-Hauptschule bis vor zehn Jahren stand. Dort sollen fünf Mehrfamilienhäuser mit 70 Wohneinheiten entstehen.
Vor einiger Zeit hatte die Verwaltung Ideen für die Fläche präsentiert. Nun ist die Wohnbau Dinslaken mit im Boot und die Pläne sind konkret. Es bleibt dabei, dass dort unterschiedlich große Wohnungen entstehen. Es gebe im Ortsteil einen Bedarf wie in Dinslaken insgesamt, sagte Baudezernent Dr. Thomas Palotz, bevor Architekt Jörg Tratnik das Vorhaben vorstellte. Gewollt sei auch ein Zuzug aus anderen Stadtteilen. Etwas hat sich aber geändert: Es sind nur Mietwohnungen vorgesehen, früher waren auch Eigentumswohnungen im Gespräch.
Fläche liegt seit vielen Jahren brach
Fünf moderne und barrierefreie Mehrfamilienhäuser sollen auf der Fläche, die zwischen der Haldenstraße und Knappenstraße liegt, entstehen. Auf den Dächern werden Photovoltaikanlagen installiert und die Wohnbau will dort das Mieter-Strom-Modell umsetzen. In Häusern, die in Voerde errichtet wurden, wird dieses Modell bereits umgesetzt. Die Mieter können den Solarstrom abnehmen, müssen es aber nicht. Die Stadtwerke sorgen dafür, dass auch dann Strom fließt, wenn die Sonne nicht scheint.
Die Häuser werden eine vier- und dreigeschossige Bauweise bekommen, wie der Architekt erläuterte. In den Erdgeschossen sind größere Wohnungen für Familien mit Kindern vorgesehen. Sie erhalten einen eigenen Zugang und einen Garten. Die übrigen Wohnungen, so Guido Matzken, Prokurist der Wohnbau, sind mit großzügigen Balkonen ausgestattet. Anstelle von Kellern sind Abstellräume auf den Etagen vorgesehen.
Platz für 70 Fahrzeuge
Ein Quartiersplatz ist in der Mitte der Bebauung vorgesehen. Hier treffen die Wegeverbindungen zusammen und das Quartier soll weitestgehend autofrei gestaltet werden. Drei Abstellflächen sind an den Rändern vorgesehen und sie bieten Platz für 70 Fahrzeuge. Auf Nachfrage eines Teilnehmers wurde gesagt, dass trotzdem die Möglichkeit besteht, mit dem Auto bis zur Haustür vorzufahren, um Einkäufe oder Ähnliches auszuladen.
Auf einem im Ledigenheim gezeigten Bild ist zu erkennen, dass sich die Bäume an den Grundstücksgrenzen befinden. Auf die Frage, ob Bäume gefällt werden müssen, erklärte Palotz: Man werde jeden Baum erhalten, der erhalten werden kann. Insgesamt sollte das Quartier seinen grünen Charakter behalten.
Anja Sommer, selbst Stadtplanerin, hatte sich auf Wunsch des Forums Lohberg mit den Plänen beschäftigt. Sie betonte, dass es eine Entwurfsplanung sei, die noch zu konkretisieren sei. Zum Beispiel die Gestaltung der Parkflächen. Und es sei noch genug Zeit, um noch einmal ins Gespräch zu kommen.
Gebaut werden soll das Solar-Quartier ab Herbst 2022. Interessenten können sich ab sofort bei der Wohnbau melden.
Beispiel für die Mieten
Unter den Dächern der fünf Häuser entstehen 4999 Quadratmeter Wohnfläche. Unterschiedliche Menschen sollen die Wohnungen mieten können. Vorgesehen sind 32 Wohneinheiten, die mit einem Wohnberechtigungsschein angemietet werden können. Hier liegt die Miete bei 5,90 Euro pro Quadratmeter. Elf Wohnungen gehören einer zweiten Kategorie an, in der die Miete bei 6,60 Euro pro Quadratmeter liegt. 27 Wohnungen werden frei finanziert. Hier liegt der Preis bei 9 Euro pro Quadratmeter.
Guido Matzken präsentierte auch Zahlen für eine 82-Quadratmeter- Wohnung: Bei der Kategorie eins würde die Miete 771 Euro betragen (484 Grundmiete und 287 Euro Betriebskosten), bei der Kategorie zwei 828 Euro (541 Grundmiete und 287 Betriebskosten) und bei Kategorie drei 1025 Euro (738 Euro Grundmiete und 287 Betriebskosten).