Voerde. Die Stadt hat für die Dauer der Umleitung des Schwerlastverkehrs auf der Dinslakener Straße in Möllen ein nächtliches Tempolimit angeordnet.
Anwohner der Dinslakener Straße (K17) in Möllen können womöglich bald ein wenig aufatmen: Das von ihnen beklagte hohe Aufkommen an Lastwagen, die direkt an ihrer Haustür vorbeifahren und ihnen nachts den Schlaf rauben, wurde gehört. Die Stadt Voerde als zuständige Straßenverkehrsbehörde hat in Abstimmung mit dem Arbeitskreis „Sicherheit und Ordnung“ für die Dauer der Umleitung des Schwerlastverkehrs für die Ortsdurchfahrt Möllen in der Zeit von 22 bis 6 Uhr Tempo 30 angeordnet. Dies erklärt die Erste und Technische Beigeordnete Nicole Johann auf Anfrage der NRZ. Das Thema einer nächtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer hatte Ende vergangenen Jahres die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen über einen Antrag an die Stadtverwaltung herangetragen, nachdem sie dazu Klagen aus der Bürgerschaft erreicht hatten.
Der Kreis Wesel als zuständiger Straßenbaulastträger habe im Zuge der erfolgten Anhörung dieser Maßnahme zugestimmt. Die Behörde ist wiederum dafür verantwortlich, die Beschilderung aufzustellen. Wann es zur Umsetzung des angeordneten Tempolimits kommt, ist noch offen. Die Verkehrsschilder seien bestellt und würden, sobald sie eingetroffen sind, installiert, kündigt Eva Richard, Pressesprecherin des Kreises Wesel, gegenüber der Redaktion an. Wann es soweit sein wird, lasse sich schlecht einschätzen.
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Von der Bundesstraße B8 werden in Dinslaken (über die Voerder Straße) und in Voerde (via Rahmstraße) jene Lastwagen weiter in Richtung Möllen gelenkt, die nicht die Eisenbahnbrücke über die B8 in Dinslaken (Weseler Straße) passieren können. Das Bauwerk hat eine Durchfahrtshöhe von 3,90 Metern – zu niedrig für manche Lkw. Nicht selten lässt sich dort beobachten, dass deren Lenker in kniffliger Zentimeterarbeit darunter herfahren.
Die Menge an Lastern, die sich vor ihrer Haustür den Weg durch Möllen bahnen, schreiben Anwohner der Problematik an der Eisenbahnbrücke zu. Zudem verweisen sie darauf, dass es Lkw-Fahrer gibt, die der Umleitung folgen, obschon sie mit ihrem Fahrzeug das Bauwerk passieren könnten. „Es ist wichtig, dass der Prozess jetzt läuft“, bemerkt die Beigeordnete Nicole Johann zu dem nunmehr angeordneten nächtlichen Tempolimit.
Bis zu einer baulichen Lösung der geringen Brücken-Durchfahrtshöhe werde ja noch einige Zeit vergehen: Das Bauwerk soll im Zuge des dreigleisigen Ausbaus der Betuwe-Linie erneuert werden. Die neue Brücke wird nach Angaben der Deutschen Bahn dann eine Durchfahrtshöhe von 4,75 statt jetzt 3,90 Metern haben. Mit der Erneuerung und Erweiterung soll 2023 begonnen werden. Die Bauzeit gibt die Bahn mit etwa drei Jahren an.
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Die Stadt Voerde hat ungeachtet der bevorstehenden nächtlichen Tempobegrenzung auf 30 km/h auf der Dinslakener Straße vor etwa zwei Wochen eine Geschwindigkeitsanzeige in Fahrtrichtung Stadtmitte in Betrieb genommen. Diese soll dort bis Mitte August stehen. Es lägen seit geraumer Zeit Klagen vonseiten der Anwohnerschaft vor, die „sich über die gefahrenen Geschwindigkeiten auf der Dinslakener Straße in Möllen“ beschwere, erklärt Johann. Auch jüngst habe es dazu den Hinweis eines Bürgers gegeben. Die Stadtverwaltung strebe immer an, durch Sammeln von Zahlen, Daten und Fakten Themen „aus der Bürgerschaft aufzugreifen, Diskussionen zu versachlichen und Entscheidungen sachlich fundiert vorzubereiten“.
Verkehrssituation auf der Dinslakener Straße soll untersucht werden
Durch die Anzeige des gefahrenen Tempos solle der Kraftfahrer animiert werden, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, sagt die Beigeordnete. Die Daten würden selbstverständlich noch ausgelesen und mit den bereits vorhandenen Daten aus „verdeckten Messungen und Zählungen abgeglichen“. Die Situation der Dinslakener Straße soll Johann zufolge im Rahmen eines geplanten Verkehrskonzeptes untersucht werden.