Dinslaken. Seit Anfang Juli ist Agnes Hartmann im St. Vinzenz-Hospital. Die Kaufmännische Direktorin will schlanke Prozesse und Beispiel für andere sein.
Seit gut drei Wochen ist Agnes Hartmann im St. Vinzenz-Hospital. Noch hat die neue Kaufmännische Direktorin nicht alles gesehen. Das ist aber ihr Ziel, die Stationen und die Mitarbeiter kennenzulernen. Sie weiß aber schon, wo sie gerne Schwerpunkte setzen möchte. Dazu zählt sie die IT-Ausstattung des Krankenhauses und die Qualitätssicherung.
Von sich selbst sagt die Mutter zweier erwachsener Söhne, dass sie IT-affin sei. Digitalisierung im Gesundheitswesen habe für sie elementare Bedeutung für die Behandlung von Patienten. So sollen Informationen dort vorhanden sein, wo sie benötigt werden. Ihr geht es um die elektronische Patientenakte. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Qualitätssicherung. Das Vinzenz-Hospital verfüge schon über eine gute. Man könne aber noch an Prozessen arbeiten, damit jeder an dem Platz ist, wo er gebraucht wird.
Zum Stichwort Abläufe gehört es dazu, dass bei den aktuellen und künftigen Bauprojekten die Mitarbeiter, zum Beispiel beim Tabletten stellen, nicht durch Lärm gestört werden. Insgesamt verfolge sie das Ziel, Beispiel für andere zu sein: „Wo sind wir so gut, dass wir anderen sagen können, so machen wir es.“ Auf der anderen Seite sollen lange Wege vermieden werden, sei es bei der Kommunikation innerhalb des Hauses oder bei den Akten. Auch die Mitarbeiter sollten nicht lange Wege zurücklegen müssen.
Unterstützung des Landes ist erforderlich
Und es werde weiter investiert. Beantragt wurde eine Förderung für einen Hebammen-geführten Kreißsaal und die Pädiatrie soll umfassend modernisiert werden. Das sei dringend notwendig, könne aber realisiert werden, wenn das Land das Vinzenz-Hospital unterstützt.
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Die neue Kaufmännische Direktorin möchte ein Krankenhaus mit schlanken Prozessen auf der einen und mit einem Wohlfühlcharakter auf der anderen Seite. Deshalb habe sie sich auch für ein Krankenhaus entschieden, dass von einem christlichen Träger geleitet wird. Denn ein solcher Träger habe noch eine andere Einstellung zu seiner Verantwortung gegenüber seinen Patienten und dessen Gesundheitsversorgung. Hier stehe der Mensch noch im Vordergrund. „Das hat mich angesprochen“, so Hartmann.
Hoher Personalstand in der Pflege
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Von der Politik wünscht sie sich, dass Krankenhäuser ausreichend finanziert werden, so dass auch die Mitarbeiter etwas davon haben. Mehr Geld müsse für den Gesundheitssektor in die Hand genommen werden. Jedes Museum werde gefördert, bei der Gesundheit dagegen sei man sparsam. Sie ärgert sich darüber dass Krankenkassen gewisse Leistungen nicht bezahlen wollen. „Gesundheit sollte nicht einem Wettbewerb unterliegen“, betont Agnes Hartmann, die 1967 in Kassel geboren wurde.
In Dinslaken habe sie der hohe Personalstand in der Pflege überrascht. So habe das Vinzenz-Hospital bislang nicht auf externe Pflegekräfte zurückgreifen müssen, um Lücken zu schließen. Es bleibe aber eine Herausforderung, Fachpersonal zu bekommen. Sie sehe aber in Dinslaken viele Chancen. „Das Ziel ist, nicht zu schrumpfen, sondern klug zu wachsen.“
Hofgeismar und Winterberg
Vor ihrem Wechsel nach Dinslaken hat Agnes Hartmann in verschiedenen Bereichen im Gesundheitswesen gearbeitet. Unter anderem war sie Geschäftsführerin des Ev. Krankenhauses Hofgeismar und des St. Franziskus Hospitals in Winterberg.
Bislang hatte Hans-Peter Tappe im Vinzenz-Hospital, zu dem auch das Camillus-Haus in Walsum gehört, den Posten des Kaufmännischen Direktors inne. Er ist nun bei der GFO Regionaldirektor.
Die beiden Krankenhäuser haben insgesamt 1212 Mitarbeiter und firmieren als GFO Kliniken Niederrhein. Zur GFO gehören neun Krankenhäuser mit insgesamt 16 Standorten.