Dinslaken. Bei digitaler Versammlung wurden Ideen für Nachnutzung des Freibadgeländes in Hiesfeld ausgetauscht. Konzept soll Ende 2021 verabschiedet werden.

Die Natur hat die Spuren des Freibades Hiesfeld verschwinden lassen. Sitzbänke und Papierkörbe sind überwuchert, Pflanzen haben den Bereich, in dem das Schwimmbecken war, zurückerobert. Doch in diesem Dornröschenschlaf soll das Gelände in Dinslaken nicht bleiben. Deshalb ist die Dinslakener Flächenentwicklungsgesellschaft (Dinfleg) damit beauftragt worden, sich mit der Nachnutzung zu befassen. Gespräche mit Vereinen und Verbänden hat es schon gegeben. Donnerstag gab es eine digitale Veranstaltung. Dabei ging es um Anregungen und Ideen der Bürger für eine künftige Nutzung der rund 2,5 Hektar großen Fläche.

Bei der ersten öffentlichen Runde wurde betont, dass noch kein Strich gezeichnet sei. Es gehe darum, Ideen und Anregungen zu sammeln, zu erfahren, was die Bürger sich wünschen, was sie sich vorstellen können, so Dominik Erbelding, Geschäftsführer der Dinfleg. Das Thema Wasser solle dabei eine Rolle spielen, es solle ein naturnaher Erholungsbereich werden und auch Stellplätze für Wohnmobile wären möglich. Vier weitere Themen hatten sich bei Gesprächen mit Vereinen etc. herausgebildet, von denen einige am Donnerstag angesprochen wurden: Tourismus und Freizeit, Bildung, Naturnahe Gestaltung und sportliche Aktivitäten.

Fläche ist sehr wichtig für den Stadtteil Hiesfeld

Die Bilder vom Gelände zeigte Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen, der den Auftrag erhalten hat, die Pläne zu entwerfen. Aus seiner Sicht sei die Fläche, auf der viele Jahrzehnte große und kleine Schwimmer Erholung suchten und fanden, sehr wichtig für den Ortsteil Hiesfeld und für die Stadt. Sie sei eine Frischluftschneise. Er könne sich hier sehr schlecht eine intensive Nutzung vorstellen, diesen Raum würde er in Ruhe lassen. Es könnten aber Möglichkeiten geschaffen werden, an den Rotbach zu gelangen, vielleicht an einer Stelle, von der aus man das Wasserrad gut sehen könnte.

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Am liebsten wäre es ihm, wenn das eigentliche Freibadgelände, also der bislang umzäunte Bereich, gar nicht groß verändert würde, sondern der Natur vorbehalten bliebe. Es könnte eine Wegeverbindungen zum Rotbachsee, zum Rotbach entstehen. Für bauliche Veränderungen favorisiert er die bereits versiegelten Flächen vor dem weißen Gebäude, in dem die Schwimmbadtechnik untergebracht ist, und auf der Rollschuhbahn. Das Gebäude mit den Umkleidekabinen sei räumlich gesehen schlecht positioniert. Auf der Fläche rund um die Wassermühle würde er baulich eingreifen. Das Gebäude, in dem die Schwimmbadtechnik untergebracht ist, könne er sich mit größeren Fenstern vorstellen, an dieser Stelle sei ein Biergarten gut vorstellbar.

Naturnahe Gestaltung für viele wichtig

Knapp 60 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, darunter waren Mitarbeiter der Verwaltung und Lokalpolitiker. Die meisten gaben an, in Hiesfeld oder in unmittelbarer Nähe des Freibadgeländes zu wohnen. Sehr wichtig sei eine naturnahe Gestaltung. Hierbei wurde gesagt, dass dort ein Gesundheitspark entstehen könnte. Mit einem Barfußparcours, mit einem Kneippbecken und Gradierwerk (ein Holzgerüst, das mit Reisigbündeln verfüllt ist) und für Kinder ein großer Wasserspielplatz. Liegen sollten dort zum Verweilen einladen. Eine Teilnehmerin sagte, sie könne sich dort einen naturnahen Mustergarten vorstellen, in dem sich Gartenbesitzer Anregungen für den eigenen Garten holen können. Möglichst wenig Flächen sollten versiegelt werden.

Da an der Fläche der Rotbachwanderweg vorbeiläuft sei ein kleiner Biergarten wünschenswert, als Anlauf- und Treffpunkt. Auf der jetzigen Rollschuhbahn könnten eine Skateranlage entstehen. Auch sei zu überlegen, wie Camping ermöglicht werden könnte.

>> Varianten werden in einigen Monaten vorgestellt

  • Nach dieser ersten Bürgerversammlung sollen nun Planungsvarianten entstehen, die bei einer weiteren Veranstaltung im August oder September präsentiert werden. Dann entsteht ein Konzeptentwurf, der bis Ende 2021 der Politik vorgelegt und beschlossen werden soll.
  • Ein Workshop für Jugendliche und junge Erwachsene sollte am Mittwoch durchgeführt werden. Aber nur eine Person hatte sich angemeldet. Es wird überlegt, im Laufe des Prozesses, einen weiteren Workshop anzubieten.
  • Wer eine Idee für die künftige Nutzung hat, kann sich unter der Rufnummer 02064/6010590 mit der Dinfleg in Verbindung setzen.