Gegenüber Verboten ist der Weg der Aufklärung das bessere Mittel, gegen Steingärten vorzugehen. Ein Garant für eine Trendwende ist dies nicht.
Den einen goldenen Weg, von dem Fachbereichsleiter Manfred Müser im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz mit Blick auf eine Strategie zur Verhinderung von steinernen Vorgärten sprach, kann es im Grunde nicht geben: Verbote zu verhängen, birgt angesichts der dann stadtweit unterschiedlichen Regelung nicht nur die Gefahr, dass sich Bürger dagegen juristisch zur Wehr setzen und obendrein die Verwaltung damit massiv beschäftigen. Vorgaben dieser Art führen eher zu Abwehr, denn zu Akzeptanz und könnten auf Zuzugswillige abschreckend wirken. Zudem dürfte kaum ein Grundstücksbesitzer aus bösem Willen oder ästhetischen Gründen diese Art der Vorgartengestaltung bevorzugen, sondern wohl eher in dem Glauben, dass die von ihm – warum auch immer – nicht zu leistende Pflege dadurch entfällt.
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Dass dies im Gegenteil ein Trugschluss sein kann, muss die Stadt jetzt noch offensiver in die Bevölkerung tragen und dabei selbst mit gutem Beispiel voran gehen, denn einige Beetgestaltungen im öffentlichen Raum erschließen sich in ihrer angeblich wertvolleren ökologischen Funktion der Bürgerschaft alles andere als auf Anhieb. Der von der Stadt eingeschlagene und nunmehr von der Politik bestätigte Weg der Aufklärung ist der bessere der beiden möglichen. Ein Garant, dass sich der Trend zu mehr Steingärten damit brechen lässt, ist er freilich nicht. Zumindest ein starker Anreiz könnte dabei aber sein, Bürger, die ihren Stein- in einen ökologischen, klima- und insektenfreundlichen Vorgarten umwandeln, finanziell zu unterstützen. Da gilt es nun für die Stadt, wie angekündigt, die entsprechenden Fördertöpfe auszumachen.