Voerde. Team des Schnelltestzentrums im Gasthaus Möllen war von hoher Zahl nicht Angemeldeter am Ostersamstag überrascht. Zudem war Server überlastet.
Mit dem großen Ansturm zu den Osterfeiertagen hatte das Team des Schnelltestzentrums im Gasthaus Möllen gerechnet, nicht aber mit der „Missproportion“ bei der Zahl der Menschen, die sich mit und die sich ohne Termin auf den Weg zur Rahmstraße 123 gemacht hatten, wie Noah Schäftlmeier auf NRZ-Anfrage erläutert. Er ist einer der Geschäftsführer der Firma Minessa Medical Deutschland GmbH, die bislang zwei weitere Standorte im Kreis Wesel betreibt – einen davon in Hamminkeln. Dort habe zu einem Terminzeitpunkt das Verhältnis zwischen Testpersonen mit und ohne Termin bei eins zu vier gelegen, in Möllen dagegen bei eins zu 14, berichtet Schäftlmeier. Nur dort sei es „so extrem“ gewesen.
Folge: Vor dem Gasthaus bildeten sich am Ostersamstag lange Schlangen, in der Testwillige mit und ohne Termin standen. Kritik an einer fehlenden Unterscheidung zwischen Angemeldeten und nicht Angemeldeten wurde laut und die Sinnhaftigkeit einer Terminreservierung in Frage gestellt. „Wir haben das sehr, sehr ernst genommen“, sagt Noah Schäftlmeier. Er spricht von „Startschwierigkeiten“ und erklärt weiter: „Das Wichtigste ist, dass wir daraus lernen.“ Auch auf den schriftlichen Befund – ob ausgehändigt vor Ort oder digital übermittelt per Mail auf das Handy – mussten die Testwilligen länger warten. Schäftlmeier erklärt dies mit dem in Folge des großen Andrangs überlasteten Server.
Längeres Warten auf den schriftlichen Befund
Und so konnte es statt der üblichen 15 Minuten bis zu etwa einer Dreiviertelstunde dauern, bis der schriftliche Befund vorlag. Wer sich sein Ergebnis auf das Handy schicken ließ, habe nach 15 Minuten zumindest eine SMS mit der Nachricht bekommen, ob dieses positiv oder negativ ist. Die Mail mit dem schriftlichen Befund traf später als vorgesehen ein, wie Schäftlmeier berichtet.
Am Tag werden in den Zentren im Durchschnitt 250 bis 300 Corona-Schnelltests gemacht, zu den Osterfeiertagen seien es 500 bis 700 gewesen. Bürgerinnen und Bürger, die ihren Wohnsitz oder ständigen Aufenthaltsort im Bundesgebiet haben, können mindestens einmal in der Woche einen kostenlosen Test nutzen. Schäftlmeier verweist auf das Thema Corona-Tagespass. In diese Richtung gehe es: „Das ist das, was wir hören.“ Und für Schäftlmeier „das absolut Richtige“. Die Möglichkeit täglicher kostenloser Tests „in Kombination“ mit dem Impfen würde nach Ansicht Schäftlmeiers Möglichkeiten im Hinblick auf den Einzelhandel, die lokale Wirtschaft eröffnen. Mit den Schnelltests „lassen sich Infektionsketten brechen“, erklärt er und berichtet von E-Mails, in denen positiv auf das Coronavirus Getestete sich dafür bedanken, dass durch den Nachweis für sie viel „gerettet“ worden sei, weil sie etwa einen Besuch im Altenheim oder bei der Familie geplant hatten.
Schnelltest bietet nur eine Momentaufnahme
Ein Schnelltest kann immer nur eine Momentaufnahme bieten. „Wir messen die Viruslast“, erklärt Noah Schäftlmeier. Zu dem Thema heißt es seitens des Kreises Wesel: Ein negatives Ergebnis zeigt lediglich an, „dass die Person tagesaktuell mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hochinfizierend ist“. Ist der Schnelltestbefund positiv, ist unmittelbar Kontakt zum Gesundheitsamt beim Kreis aufzunehmen, und das Ergebnis muss generell durch einen sogenannten PCR-Test (Labortest) noch einmal abgeklärt werden.
Menschen mit Corona-Symptomen werden im Schnelltestzentrum nicht getestet, sagt Noah Schäftl-meier. Sie werden gebeten, dort nicht zu erscheinen und stattdessen die 116 117, die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, anzurufen. In ihrem Fall muss ebenfalls ein PCR-Test erfolgen.
Weitere Informationen – etwa zu den Abläufen und den Öffnungszeiten – im Testzentrum im Gasthaus Möllen und die Möglichkeit, einen Termin zu vereinbaren, gibt es auf www.schnell-coronatest.de.