Dinslaken. Im Sommer wird das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Lohberg eingerüstet und saniert. Auch die Seilscheiben sollen wieder angebracht werden.

Fast kann man sich schon nicht mehr an das Fördergerüst der Zeche Lohberg in seinem ursprünglichen Zustand erinnern, so lange steht der Turm nun schon „oben ohne“ da. Die RAG hat die Seilscheiben vor dreieinhalb Jahren, im Sommer 2017 demontiert. In diesem Jahr soll nun die Sanierung des alten Fördergerüsts starten. Und vielleicht werden ja auch die Seilscheiben noch 2021, 65 Jahre nach dem Bau des Förderturms für den Schacht Lohberg 2, wieder installiert.

Grubenwasserhaltung fürs Ruhrgebiet

Die Seilscheiben wurden 2017 demontiert.
Die Seilscheiben wurden 2017 demontiert. © Heiko Kempken / FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Die RAG will unter dem Förderturm die Pumpe für die zentrale Grubenwasserhaltung für das Ruhrgebiet installieren. Von hier soll das Wasser über zwei sechs Kilometer lange Rohre in den Rhein bei Voerde geleitet werden. Dadurch wird die Emscher vom Grubenwasser befreit. Die Schächte in Dinslaken und Hünxe sollen verfüllt und mit Hüllrohren versehen werden, durch die Tauchpumpen hinabgelassen werden. Das Grubenwasser soll bis auf 630 Meter ansteigen und aus dieser Höhe – wahrscheinlich ab 2030 – abgepumpt werden, damit es nicht in trinkwasserführende Bereiche ansteigt.

Den entsprechenden Abschlussbetriebsplan hat die Bezirksregierung Arnsberg im Januar genehmigt. Damit durfte die RAG die Pumpen auf Haniel abstellen, das Wasser darf nun ansteigen.

Der Förderturm war damals der größte des Ruhrgebiets

Die Pumpen sollen in einem Gebäude unter dem Förderturm untergebracht werden. Die Arbeiten für diese Einhausung sowie die Stahlbauarbeiten am Förderturm sind nun ausgeschrieben. Im Juli soll der 70 Meter hohe Förderturm 2 – einst der höchste im Ruhrgebiet – eingerüstet werden. Er bekommt dann Korrosionsschutz und einen neuen Anstrich – ebenso wie die Seilscheiben, die laut Stephan Conrad, Sprecher der RAG Immobilien, derzeit in Gelsenkirchen gelagert sind. Die gesamten Baumaßnahmen sollen Ende 2022 abgeschlossen sein.

Das – mit einer Höhe von 50 Metern kleinere – Fördergerüst 1 der Zeche Lohberg wurde 2014 abgerissen.