Hünxe. Das Forum Hünxe zieht eine „„Zwischenbilanz zur sogenannten Bürgerbeteiligung“ und macht Vorschläge. Etwa mehr Parkplätze.
Am Thema Marktplatz in Hünxe scheiden sich die Geister. In der hitziger werdenden Diskussion um Parkplätze zieht das Forum Hünxe um Vorsitzenden Hermann van Laak eine „Zwischenbilanz zur sogenannten Bürgerbeteiligung“.
„Keine Planung für den Ortskern“
Im NRZ-Leserbrief vom 12. März, „Ein schöner Plan“, habe der nicht genannte Leser festgestellt, dass „wir alle uns in einem aufwändigen Verfahren an der Planung beteiligen konnten“. – „Das ist schlichtweg falsch“, so van Laak. Die Bürgerbeteiligung an Hünxe 2030 habe Ideen und Wünsche eingesammelt, die einen Teil der Basis vom Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) bildeten. „Im IKEK gibt es allerdings keine Planung für den Ortskern, sondern Rahmenbedingungen, unter denen Verwaltung und Politik Aufgabenstellungen zu lösen haben.“ Eine der vom IKEK gestellten Aufgaben sei, die „Bedrohung der Entwicklung der Verweilqualität am Markt durch den Ruhenden Verkehr“ zu lösen, sagt van Laak.
Die Hünxer Grünen hätten am 11. März in der NRZ veröffentlicht, dass „nach derzeitigem Planungsstand am Marktplatz lediglich 13 Stellflächen wegfallen“. Zum Jahreswechsel habe es noch 53 Parkplätze gegeben, was entsprechend eine Reduzierung auf 39 bedeuten würde, so van Laak. Allerdings seien die Parkplatzbreiten gerade an neue Normen angepasst worden und somit deren Anzahl auf jetzt 42, wonach bei Reduzierung von weiteren 13 nur noch 26 übrig blieben. Das käme einer Halbierung gleich. „Soll das etwa reichen, obwohl die Verkaufsflächen im Einzelhandel um mehr als 2,5-fach gestiegen sind und obwohl noch 50 Wohneinheiten mit nur knapp bemessener Parkfläche entstehen sollen?“, fragt der Vorsitzende von Forum Hünxe.
Fragen zur Fördermitteln
Thema Fördermittel: Diese seien vom Land NRW ausgelobt worden „zur Schaffung von begrünten Aufenthaltsräumen auf innerörtlichen Straßen und Plätzen – unter Ausschluss von Verkehrsflächen“. Das hieße doch, „dass die Flächen außerhalb der Parkplätze förderungsfähig blieben“, so van Laak. „Dann bräuchte man den Marktplatz doch nur großräumiger abstecken.“ Überhaupt nutzten Mitglieder von Rathaus und Politik gerne das Argument vom „drohenden Verlust von Fördergeldern“. – „Sind die zur innerörtlichen Begrünung gemeint, oder die für die Durchführung vom Landschaftsplaner-Wettbewerb (wohl um die 50.000 Euro), oder die IKEK-basierte Förderung der Realisierung (1.890.000 Euro Baukosten)?“, fragt van Laak.
Am 9. März habe das „Hünxer Dreigestirn“ in Form von Spitzenpolitikern von SPD, CDU und FDP in der Lokalpresse mit „guten Ideen, die die Alte Dinslakener Straße und den Marktplatz ganzheitlich betrachten“, geglänzt. Das unter „Shared Space“ vom „Dreigestirn“ umrissene Konzept sei bereits am 13. Dezember von Forum Hünxe mit den Gewerbetreibenden am Markt auf Facebook veröffentlicht worden (mit Like von der SPD), erklärt van Laak. Inklusive dieser „ganzheitlichen Betrachtung“ gingen die einzelnen Punkte unter Beteiligung von Vertretern der drei Parteien und von den Gewerbetreibenden am Markt auf Treffen von Forum Hünxe am 16. Oktober und 12. November zurück.
„Bei der späteren Aufbereitung machte Jens Förster gegenüber den Beteiligten Christiane Schult, Ingrid Meyer und Hermann van Laak den Vorschlag, das Gelände vor Förster wieder auf die frühere Höhe anzuheben“, so der Vorsitzende von Forum Hünxe. Der „gesamtheitliche Plan“ mit dem Entwurf der Gewerbetreibenden sehe 40 Parkplätze vor (davon vier für Behinderte), die über eine U-förmige Einbahnstraße erreicht würden.
Vorteile eines ganzheitlichen Entwurfs
Weitere „Vorteile vom ganzheitlichen Entwurf“ stellten sich einer Diskussion, so van Laak: - Zusätzliche Parkplätze durch Dorstener Straße als Einbahn- und Spielstraße; - Einheitliches Erscheinungsbild bis zur Häuserzeile Förster/Pizzeria/Eisdiele/Imbiss; - Halbierung der Höhendifferenz zu Förster/Pizzeria/Eisdiele; - Flache Rollstuhl-Rampen links und rechts der Außenbewirtung von Pizzeria/Eisdiele; - Durch Füllen der alten Rampe vergrößerte Außenbewirtung von Pizzeria/Eisdiele; - Ebenerdiger Zugang zu Quartiersmanagement/Imbiss; - Kein Zaun am dann ebenerdigen Rewe-Café; - Kfz-Rampen der alten Dinslakener Straße als Grenzen der Verkehrsberuhigung; - Erweiterung vom durch Begrünung förderfähigen Bereich der Umgestaltung.
Seit Mai 2017 und dem vom Büro Frauns organisierten Dorfrundgang zu Hünxe 2030 gebe es den Konflikt zwischen dem Erhalt der Parkplätze und der Schaffung attraktiver Verweilmöglichkeiten, erklärt Hermann van Laak. „Und so jährt sich die ungelöste Aufgabe schon bald zum fünften Mal.“