Hünxe. Der Wegfall von vielen Parkplätzen auf dem Marktplatz sei kein Bürgerwille, kritisieren Gewerbetreibende. Aber man wolle einvernehmliche Lösung.
„Wir sollten Politik und Verwaltung jetzt Zeit geben, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Wir wollen mit ihnen konstruktiv zusammenarbeiten, aber der dauerhafte Wegfall von so vielen Parkplätzen auf dem Marktplatz ist kein Bürgerwille.“ Das sagt Christiane Schult, Inhaberin der Markt-Apotheke, als eine von vielen Gewerbetreibenden (medizinische Versorger und Geschäftsleute) am Marktplatz, die beim „runden Tisch“ mit Planungsbüro, Bürgermeister, Bauamt und Quartiersmanagerin, wie berichtet, dabei waren.
Bei der Vorstellung des neu ausgearbeiteten zweiten Entwurfs hätten die Planer von einer „Operation am Herzen von Hünxe“ gesprochen, er trage aber deutlich erkennbare positive Veränderungen, so Schult. Laut Verwaltung sei man am Planungsanfang, möchte den Entwurf in diesem Sommer fertig haben und beim Land einreichen, um die Fördergelder zu bekommen.
„Wir als Gewerbetreibende haben unterstrichen, dass wir eine Verschönerung des Marktplatzes durchaus begrüßen, doch arge Bedenken bei der Umerziehung der Bürger haben. Der Marktplatz sollte als Parkplatz erhalten bleiben, um das Geschäftsleben und die medizinische Versorgung im Herzen von Hünxe zu erhalten“, sagt die Apothekerin. Und sie fügt hinzu: „Ein verschönerter, Natur und Sport verbindender Ausflugspunkt am Dorfteich zum Entspannen und Verweilen für Jung und Alt – das wäre ein gelungenes Wohnzimmer für Hünxe.“
Bessere Verkehrsführung
Die Verkehrsleitung am und auf dem Marktplatz müsse besser geführt werden – in eine Richtung mit zwei Einfahrten. Auch breitere Parkplätze seien sinnvoll. „Zehn Parkplätze zu opfern, das reicht und ist absolute Schmerzgrenze“, so Schult, dann seien von jetzt 52 noch 42 vorhanden. Zukunftsorientiert sei es, Elektroaufladestationen für Fahrräder oder Autos am Markt einzurichten. „Das ist super.“
Der Marktplatz sei als zentraler Parkplatz sehr beliebt, um Rossmann, Sparkasse, Volksbank, Rewe, die Ärzte und die Apotheke zu erreichen. Christiane Schult: „Oft kaufen die Kunden bei Rossmann ein, packen die Sachen eben ins Auto und kommen dann zu uns oder zu Rewe. Man läuft nicht den Weg vom Dorfteich, bringt die Einkäufe von Rossmann zum Auto, läuft zu uns, bringt Medikamente weg und geht dann wieder zu Rewe. Man parkt auch nicht dreimal um.“
Und die Apothekerin ergänzt: „Die Verwaltung sollte Bürgerwillen vertreten und nicht ihre eigenen Interessen.“ Die Unterschriftenaktion im letzten Sommer mit 1473 Unterschriften für die Umgestaltung des Dorfteichs mit Aufenthaltsqualität, „und eben nicht drastisch den Marktplatz als Parkplatz für Kunden und die Geschäftswelt und medizinische Versorgung von Hünxe zu opfern, wurde leider nicht gehört“, so Schult.
Sie habe aber immer noch die Hoffnung, dass Politik und Verwaltung „von ihren drastischen Plänen am Herzen Hünxes absehen“.
Spendenaktion wird überlegt
Die Apothekerin bringt die Idee einer Spendenaktion ins Spiel. „Da es rein ums Geld geht, was die Zukunft des Marktplatzes und des Teichs entscheidet, bin ich bereit, zu einer Spendenaktion aller Hünxer aufzurufen. Sie würde bei der Volksbank und der Sparkasse gerne ein Spendenkonto zur Verschönerung des Marktplatzes und des Teiches anlegen und in der Markt-Apotheke eine Spendenbox aufstellen. „Ich denke, mit dem Geld kann man den Bauhof bei Instandhaltung von Teich, schöneren Blumenkübeln und Anpflanzungen von Laternen oder anderem Baumbestand unterstützen und Vorhandenes pflegen.“ Mit dem Forum Hünxe als Verein sei man im Gespräch, so Christiane Schult. (P.N.)