Voerde. Anwohner klagen gegen die von der Stadt Voerde erteilte Genehmigung. Der Fall wird Donnerstag vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf verhandelt.

Obwohl das „Reyna Palace“ in Voerde nach der Übernahme und Umbenennung erst knapp ein Jahr alt ist, hat der Nachfolger des „Paradise Planet“ bereits für einige Schlagzeilen gesorgt. Nicht zuletzt, weil die Betreiber Rechtspopulisten der AFD Düsseldorf ihren Bezirksparteitag in der Großraumdisco veranstalten ließen.

Zuvor beschwerten sich Anwohner über Lärmbelästigungen von Veranstaltungen und Parties, die bis in die frühen Morgenstunden liefen. Seitdem ein neuer Investor die ehemalige Diskothek „Paradise Planet“ Anfang 2020 übernahm, kann man die Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Hochzeitsfeiern mieten.

Hochzeitsgesellschaft feiert zu laut

Noch vor der offiziellen Neueröffnung fand am Wochenende des 21. Februar 2020 die erste Hochzeitsfeier statt. Obwohl sich Anwohner immer wieder über die Lautstärke beschwerten, wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert (Die NRZ berichtete).

Mehrmals alarmierten Nachbarn die Polizei. Weil die Stadt Voerde aberdem Betreiber des „Reyna Palace“ eine tägliche Nutzung von 15 bis 2 Uhr, sowie sonn- und feiertags sogar von 15 bis 4 Uhr für bis zu 600 Gästen genehmigte, war die Feier von den Behörden erlaubt. Gegen diese Baugenehmigung klagen nun drei Anwohner, die sich um ihre Nachtruhe gebracht fühlen.

Verwaltungsgericht Düsseldorf muss entscheiden

Weil nicht nur Hochzeiten, sondern auch 80er- und 90er-Partys sowie Parteitage in der Halle auf der Hindenburgstraße veranstaltet werden, sehen die Bewohner der anliegenden Häuser ihre nachbarschützenden Rechte langfristig nicht gewahrt.

Bis zur corona-bedingten Veranstaltungspause beschwerten sich Anwohner immer wieder über Lärm der Gäste, zu lauter Musik und abfahrenden Fahrzeugen. Zwar gingen bei der Stadt Voerde schriftliche Beschwerden von einigen Bewohnern aus der Gegend ein, Mitarbeiter der Stadt und Polizeibeamte wiegelten jedoch ab. Weder Ruhestörung noch Verkehrsbehinderungen haben die Ordnungskräfte am besagten Abend des 21. Februar feststellen können.

Für eine Stellungnahme vor Prozessbeginn war die Stadt Voerde nicht mehr zu erreichen.

Nun liegt der Fall beim Verwaltungsgericht NRW in Düsseldorf. Dort kommt es am Donnerstag (11. März) um 9.30 Uhr zu einer mündlichen Verhandlung, die entscheiden soll, ob die bauliche Nutzung, die die Stadt Voerde den Betreibern des „Reyna Palace“ für eine eine tägliche Nutzung bis 2 Uhr morgens einräumt, weiterhin erlaubt ist.

>> Hintergrund

Die Stadt Voerde hat dem Betreiber des „Reyna Palace“ eine tägliche Nutzung des Festsaals ermöglicht: werktags von 15 bis 2 Uhr sowie sonn- und feiertags von 15 bis 4 Uhr. Die Stadt hat zudem eine maximale Gästezahl von 600 genehmigt.

Um die ehemalige Diskothek als Veranstaltungssaal nutzen zu können, sind in der Vergangenheit von Seiten der Stadt und des Eigentümers Maßnahmen ergriffen worden. So wurde zum Bespiel eine Lärmschutzwand errichtet.