Dinslaken. Stadt und Polizei gehen gegen Corona-Verstöße auf einem Parkplatz in Dinslaken vor. Der Platz war zuletzt Treffpunkt für junge Menschen.

  • Am Freitagabend, 26. Februar, hatte es in Dinslaken einen Polizeieinsatz gegeben. Auf dem Parkplatz an der Karl-Heinz-Klingen-Straße traf sich die Tunerszene aus dem Ruhrgebiet. NRW-weit gab es am Wochenende Kontrollen.
  • Auch an anderen Abenden war der Parkplatz zuletzt abendlicher Treffpunkt für junge Menschen. Oft werden die Corona-Auflagen nicht eingehalten.
  • Das hat Konsequenzen: In Absprache mit dem Eigentümer des Parkplatzes ist dieser nun nachts gesperrt - von 22 bis 6 Uhr.

17 Verwarngelder, ein Bericht fürs Straßenverkehrsamt und sieben Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung – das ist die Bilanz des Polizei-Einsatzes am Freitagabend auf dem Parkplatz des Penny-Markts an der Karl-Heinz-Klingen-Straße (die NRZ berichtete). An diesem Abend ging es um die Tuning- oder Poserszene aus dem Ruhrgebiet, die sich dort verabredet hatte. Aber auch an anderen Abenden ist dieser Parkplatz Treffpunkt für junge Leute in Dinslaken. Stadt und Polizei wollen gemeinsam dagegen vorgehen.

Aktuelle Größenordnung der Treffen auf Penny-Parkplatz in Dinslaken seit Corona

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„Der Parkplatz war aufgrund der dortigen Infrastruktur auch in der Vergangenheit immer wieder einmal Treffpunkt der ruhrgebietsweiten Autotuning-Szene“, so Dinslakens Stadtsprecher Marcel Sturm: „In der aktuellen Größenordnung ist das aber erst jetzt in der Corona-Zeit aufgekommen.“ Seitdem treffen sich dort häufig in den Abendstunden junge Erwachsene in größeren Gruppen, oft ohne Einhaltung der Corona-Auflagen. Dabei handele es sich nicht ausschließlich um Mitglieder der Poserszene – auch wenn der eine oder andere aufgemotzte Wagen mit aufgedrehter Anlage dabei ist – sondern um junge Leute, „denen in der Corona-Zeit einfach langweilig ist, weil sie abends nirgendwo hin können“, weiß Björn Haubrok, Sprecher der Polizei im Kreis Wesel.

Beschwerden aus der Nachbarschaft habe es wegen der regelmäßigen Treffen bei der Stadt bislang nicht gegeben, so Marcel Sturm. „Allerdings sind bei der Anzahl der Fahrzeuge beziehungsweise Personen Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung nicht ausgeschlossen und auch vorgekommen“, so der Stadtsprecher: Dabei geht es um die Einhaltung von Abständen, Maskenpflicht und das Verzehrverbot innerhalb von 50 Metern – außer dem „McDonald’s“-Restaurant gibt es an dem Parkplatz noch zwei Imbissbuden.

Erster großer Einsatz von Ordnungsbehörde und Polizei gab es im Januar

Wegen Verstößen gegen diese Auflagen seien schon mehrere Ordnungswidrigkeiten beziehungsweise Bußgeldverfahren aufgenommen wurden, so Marcel Sturm. Den ersten größeren gemeinsamen Einsatz von Ordnungsbehörde und Polizei gab es am Wochenende des 22./23. Januar 2021.

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In Absprache mit dem Eigentümer des Parkplatzes wurde am Freitag ein Befahrverbot zwischen 22 und 6 Uhr verhängt. Bei den 17 Verwarngeldern, die die Polizei verhängt hat, handelte es sich um Verstöße dagegen. Wer nach 22 Uhr auf den Parkplatz fährt, zahlt 20 Euro, wer dort parkt, zahlt 30 Euro, so Björn Haubrok.

Wie lange das Befahrverbot noch gilt, werde gemeinsam mit dem Flächeneigentümer „insbesondere vor dem weiteren Verlauf der Corona-Situation“, noch entschieden. „Die aktuellen Erfahrungen zeigen aber, dass eine entsprechende Beschilderung zur Verhinderung von Verstößen nach der Corona-Schutzverordnung notwendig ist“, sagt Dinslakens Stadtsprecher Sturm. Auch die Kreispolizei kündigt an, weiter regelmäßig Parkplätze und Zufahrtsstraßen zu kontrollieren. Es gehe darum, größere Versammlungen in der Coronazeit zu verhindern, so Haubrok.

>>Weitere Kontrollen der Polizei im Kreis Wesel

  • Außer in Dinslaken kontrollierte die Polizei auch Parkplätze in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn. Insgesamt wurden dort 60 Fahrzeuge und 89 Personen überprüft, 32 Verwarngelder erhoben und zwei Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Meist handelte es sich um kaputte Beleuchtung, fehlende Ausweise, Fahrzeugscheine oder Warndreiecke. Es gab 82 Platzverweise. Ein Beifahrer musste wegen seines aggressiven Verhaltens in Moers kurzfristig in Gewahrsam genommen werden.
  • Am Donnerstagabend vor dem Polizeieinsatz in Dinslaken hatte es von dem Supermarkt-Parkplatz ausgehend ein Autorennen gegeben.