Voerde. Ergebnis eines Ortstermins ist, dass Straßen.NRW an der Frankfurter Straße keine Ampel initiiert. Auf Kosten der Stadt Voerde wäre diese denkbar.
Vertreter der Stadt und von Straßen.NRW haben vor wenigen Tagen bei einem Ortstermin erneut über die in Voerde viel kritisierte, da als riskant bewertete Querungssituation für Fahrradfahrer an der Einmündung Breiter Deich / Frankfurter Straße gesprochen. Im Mittelpunkt des Treffens stand, dass sich die Teilnehmer des Landesbetriebes „ein authentisches Bild“ zu Frequenzen, Art und Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer, zum Straßenzustand oder zur Geländesteigung machen konnten, wie die Erste und Technische Beigeordnete der Stadt, Nicole Johann, auf Anfrage der NRZ erklärt. Zudem seien die verschiedensten Anregungen aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung thematisiert worden. Die Situation habe sich „zur ,Voerder Rush Hour’ eindrucksvoll“ dargestellt, erklärt Johann mit Hinweis auf die vielen Radfahrer sowie Pkw-, Lkw- Verkehre aus allen drei Richtungen.
Beigeordnete: Für Querungshilfe ist die Straße zu schma
Bei dem Gespräch, das die Beigeordnete als insgesamt wertvoll und konstruktiv bezeichnet, seien diverse Verbesserungsmöglichkeiten andiskutiert und in der Kürze der Zeit analysiert worden: Dabei sei bestätigt worden, dass eine Querungshilfe nicht funktioniere, weil „die Straße zu schmal und der erforderliche Platz nicht gegeben ist“, berichtet Johann.
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung in dem Bereich werde als „nicht wirksam“ betrachtet. Eine Ampel an der Stelle werde von Straßen.NRW nicht initiiert, wäre aber wohl bei einer Finanzierung durch die Stadt „denkbar“, falls sich diese Lichtsignalanlage „nach den geltenden Regeln“ in dem Bereich platzieren lasse, führt die Beigeordnete aus. Die Stadt wird Johann zufolge nun eine entsprechende Planung in Auftrag geben, „um insbesondere die Machbarkeit und die Kosten zu prüfen“.
Voerder Politik wollte sich mit Nein von Straßen.NRW nicht einfach abfinden
Der ADFC Dinslaken-Voerde hatte in der Vergangenheit wiederholt die Forderung nach einer Bedarfsampel gestellt, um für Radfahrer das Risiko beim Queren der Landstraße und die damit verbundene Angst zu verringern, und diese im Sommer 2020 in einen Antrag an die Stadt münden lassen. Die Verwaltung schlug dem Haupt- und Finanzausschuss vor, den Vorstoß mit dem Hinweis zur Kenntnis zu nehmen, dass die Forderung aus „sachlichen Gründen“ abgewiesen werden müsse. Straßen.NRW und der Kreis Wesel würden die Auffassung, dass eine Ampel wegen des „unauffälligen“ Unfallvorkommens „nicht zu rechtfertigen sei“, teilen, begründete die Stadtverwaltung damals. Die Voerder Politik wollte sich indes mit dem kategorischem Nein des Landesbetriebs nicht abfinden und beauftragte die Verwaltung, sich weiter für eine tragfähige Lösung an der Stelle einzusetzen.