Voerde. Die Voerder Politik will sich mit dem Nein von Straßen.NRW zu einer Bedarfsampel an der Frankfurter Straße/Breiter Deich nicht einfach abfinden.

Die Politik will das kategorische Nein des Landesbetriebs Straßen.NRW zu der Forderung, an der Frankfurter Straße in Höhe der Einmündung „Breiter Deich“ eine Bedarfsampel einzurichten, nicht lautlos hinnehmen: Der ursprüngliche Vorschlag der Stadtverwaltung an die Politik, den entsprechenden Antrag des ADFC Dinslaken-Voerde zur Kenntnis zu nehmen, mit dem Hinweis, dass dessen Forderung aus „sachlichen Gründen“ abgewiesen werden müsse, wurde nach längerer Beratung im Haupt- und Finanzausschuss umformuliert. Die Kenntnisnahme blieb – mit dem Zusatz, dass die Verwaltung beauftragt wurde, sich weiter für eine tragfähige Lösung an der Stelle einzusetzen. Der von Bürgermeister Dirk Haarmann vorgebrachte Vorschlag fand bei der Politik volle Zustimmung. Er bat allerdings darum, hinsichtlich der Lösung offen in die Verhandlungen zu treten – auch wenn für ihn der favorisierte Weg der einer Bedarfsampel sei.

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Die Erste und Technische Beigeordnete Nicole Johann hatte eingangs der Beratungen erklärt, dass die Situation an der Frankfurter Straße / Breiter Deich keine sei, die Radfahrern ein Gefühl von Sicherheit gebe. Für sie sind Fahrzeuge, die auf der Frankfurter Straße aus dem Norden kommend Richtung Möllen unterwegs sind, aufgrund der Kurve im Bereich der Bahnunterführung erst spät zu sehen. Um für sie das Risiko beim Queren der Landstraße und die damit verbundene Angst zu verringern, hat der ADFC in der Vergangenheit immer wieder eine Bedarfsampel an der Stelle gefordert – und dies nun in einen Antrag fließen lassen.

Kreispolizeibehörde: Unfalldichte weiterhin unauffällig

Die Beigeordnete Nicole Johann legte in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses dar, dass die Stadt vom Landesbetrieb Straßen.NRW dafür keinerlei Unterstützung bekomme. Daraus resultiere der ursprüngliche Beschlussvorschlag der Verwaltung zum Antrag des ADFC. Die Kreispolizeibehörde bewertet die Unfalldichte der vergangenen fünf Jahre an der Einmündung Breiter Deich / Frankfurter Straße weiterhin als unauffällig und hält daher eine Bedarfsampel dort für „nicht angezeigt“, wie die Voerder Verwaltung erklärt. Straßen.NRW und der Kreis Wesel würden die Auffassung, dass eine Lichtsignalanlage wegen des „unauffälligen“ Unfallvorkommens „nicht zu rechtfertigen sei“, teilen. Die Stadtverwaltung sehe die Problematik, betonte Johann.

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Ulrich Neßbach konstatierte für die SPD, dass seiner Fraktion die Angelegenheit zu wichtig sei, um sie zu ablehnen. So wie der Zustand jetzt sei, „kann er aus unserer Sicht nicht bleiben“. Alternativ, wie von der Stadt geplant, in Höhe der Steinstraße eine Querungshilfe mit sich anschließender Wegeführung durch Landschaftsschutzgebiet bis zur Straße Unterer Hilding zu schaffen, ist nach Ansicht von CDU-Fraktionschef Ingo Hülser so bald nicht zu realisieren. Zudem würde dies nicht das Problem an der Einmündung Breiter Deich lösen, da sich – hier folgt Hülser dem ADFC – auch Radfahrer den kürzesten Weg suchen würden.

Provokante Bemerkung des WGV-Fraktionschefs in Richtung SPD

Dass die Stadt der Haltung von Straßen.NRW nicht widerspricht, wäre auch für Grünen-Fraktionschef Stefan Meiners keine Option. WGV-Fraktionschef Christian Garden dankte dem ersten Vorsitzenden des ADFC, Peter Diederichs, mit Blick auf den Antrag für den „Weckruf an die Politik“. Die habe hier eine sehr einmütige Haltung – dergestalt, „dass wir an der Stelle eine verkehrssichernde Maßnahme haben wollen“, sprich, dass eine Bedarfsampel realisiert wird. An die Adresse der Voerder Genossen ging die provokante Bemerkung, dass ein Weseler SPD-Politiker, den Garden namentlich nicht nannte (gemeint war wohl Ludger Hovest, Fraktionschef), offenbar mehr Fortune bei den Verhandlungen mit Straßen.NRW habe.