Voerde. Die Stadt Voerde hat den Modulbau am Freitag symbolisch an den Träger – das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland – übergeben.

Das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) nimmt in der kommenden Woche in seiner zweiten Kindertagesstätte im Kreis Wesel die Arbeit auf: Die Stadt Voerde hat den Übergangsbau in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gymnasium in Friedrichsfeld am Freitag symbolisch an den Träger übergeben. Den aufgrund der Pandemie eingeschränkten Kita-Betrieb können Eltern, für die eine Betreuung ihrer Sprösslinge unverzichtbar ist, in Anspruch nehmen.

In der nächsten Woche beginnt in der neuen Einrichtung des CJD zunächst die Eingewöhnungsphase, in der die Kinder stundenweise in die Kita kommen, wie Leiterin Nicole Heinz erläuterte. Ihre Stellvertreterin Nina Kiepen legte dar, dass mit Blick auf Corona ein Konzept erarbeitet wurde. 18 Kinder – sechs unter Dreijährige (U3) und zwölf über Dreijährige (Ü3) – werden beim Start der Einrichtung betreut. Platz ist für bis zu 60.

Noch ein Provisorium war am Freitag die Zuwegung zu der Übergangskita in der Nachbarschaft zum Gymnasium.
Noch ein Provisorium war am Freitag die Zuwegung zu der Übergangskita in der Nachbarschaft zum Gymnasium. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Während die Zuwegung zum Eingang am Freitag noch einem Provisorium glich und am Außengelände noch einiges zu tun ist, präsentierte sich das Innere des Baus in einem fertigen Zustand. „Diese Kita hier steht eigentlich in Spellen“, erklärte Bürgermeister Dirk Haarmann und spielte damit auf den Neubau an, der in dem Stadtteil geplant ist und nach der Fertigstellung das Zuhause der CJD-Einrichtung werden soll. Der Bau, den der Träger jetzt bezogen hat, bietet bis dahin übergangsweise eine Bleibe mit der für die Betreuung auch von unter Dreijährigen erforderlichen Ausstattung, wie sie jede Kita bieten muss. Die Räume sind hell und freundlich.

Es handelt sich um eine Kita in Modulbauweise. Die Stadt hat die Elemente gemietet. Haarmann sprach von einer dynamischen Entwicklung bei der Nachfrage nach Betreuungsplätzen und einer „ordentlichen“ Kraftanstrengung, dieser mit der Schaffung neuer Einrichtungen Rechnung zu tragen. Die Zeit, auf die Fertigstellung des in Spellen vorgesehenen Baus zu warten, habe die Stadt nicht gehabt. Also wurde zunächst mit einer zweiten Interimslösung geplant – die erste befindet sich nur wenige Meter von der Kita des CJD entfernt und wird von der ev. Kinderwelt betrieben. Der Kindergarten wird später auf der Fläche der ev. Kirchengemeinde Götterswickerhamm an der Grünstraße beheimatet sein.

Ausschreibung für Interimskita erfolgte im Juli

Die Stadt sei froh, dass die zweite Interimskita in dieser sehr knappen Zeit habe realisiert werden können, erklärte Haarmann. Im Mai sei mit den Planungen begonnen worden. Zunächst sei dafür ein Standort in Spellen im Gespräch gewesen, aufgrund der hohen Erschließungskosten jedoch kam diese Fläche nicht in Frage, wie Haarmann erläuterte. Der Verwaltungschef erinnerte an die im Juli erfolgte Ausschreibung für die Interimskita am Gymnasium und die Ankunft der Module im November: „Das war schon ein Husarenritt“, bemerkte er zum Tempo.

Mit dem CJD habe die Stadt einen in Voerde neuen, „aber sehr erfahrenen Träger“ gewinnen können. Für das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland ist der Kindergarten in Voerde die 78. elementarpädagogische Einrichtung bundesweit, insgesamt 25 davon haben ihren Standort in NRW und jetzt zwei – neben Neukirchen-Vluyn – im Kreis Wesel.

Im Mittelpunkt steht für das CJD, sich nah an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder auszurichten, wie der Fachbereichsleiter Elementarpädagogik des CJD NRW Nord, Klaus-Peter Brell, erläuterte. Motivation sei der Motor für alles im Leben. Brell lobte den „guten Schulterschluss“ mit der Stadt.

Spielgeräte werden aufgebaut, der Erdwall wird begrünt

Auf dem knapp 1000 Quadratmeter großen Außengelände werden noch Spielgeräte für die Kinder aufgebaut. Hinter dem Trakt befindet sich ein Erdwall, der bis zum Rückbau der Interimskita so bestehen bleibt. Damit war es möglich, nicht Boden in Massen transportieren zu müssen.

Der Erdwall wird begrünt. Nach Abbau der Modulelemente kommt der abgeschobene Boden wieder an seinen angestammten Platz: Dort, wo jetzt die Kita steht, befand sich ein Beachvolleyballfeld des Gymnasiums, das zuletzt für den Speerwurf genutzt wurde.