Dinslaken. Die Bahn wollte eigentlich ein neues Gebäude errichten. Die Pläne sind verworfen worden. Das wirkt sich auf den Zeitplan der Neugestaltung aus.

Wieder völlig offen ist, wie das Kapitel Bahnhofsgebäude endet. Für Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz ist die Immobilie „eine Katastrophe“. Seit fünf Jahren sei man mit der Bahn im Gespräch, aber keinen Schritt weiter. Es gab Zeiten, da zeichneten sich Lösungen ab, da ging es um ein Kaufangebot von Seiten der Stadt. Dann präsentierte die Bahn eigene Lösungen, die Pläne hörten sich hoffnungsvoll an. Eine Zeichnung, die den neuen Bahnhof zeigte, wurde präsentiert: mit einer zweigeschossigen Fahrradabstellanlage mit 600 Plätzen, mit einer zentralen Toilettenanlage und Ladenlokalen sowie dem Durchgang zu den Bahnsteigen. Am Donnerstag berichtete er im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung über die aktuellen Entwicklungen bei der Neugestaltung des Bahnhofplatzes.

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Verkauf des Gebäudes steht wieder im Raum

Vor drei Wochen erhielt dann der Planungsdezernent die Nachricht, dass die Bahn das Projekt nicht weiter verfolgen werde. Nun steht der Verkauf des Gebäudes wieder im Raum. Und weil man nicht wisse, wie es mit dem Gebäude weitergehe, mache es auch keinen Sinn, so Palotz, einen Zeitplan für die Umgestaltung des Platzes und der Bahnstraße zu erstellen. Auch mache es keinen Sinn für die Neugestaltung des Platzes Fördergelder zu beantragen, erst müsse man wissen, wie es mit dem Bahnhofsgebäude weitergehe.

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Man könne nicht den Platz herrichten und dann fahren schwere Laster darüber, um zum Bahnhofsgebäude zu gelangen. Geld aus den Fördertöpfen würde man auch zu einem späteren Zeitpunkt bekommen, ist sich der Planungsdezernent sicher. Das habe man bei einem Gespräch im Ministerium erfahren.

Deshalb sind diese Schritte vorgesehen: Zunächst werde man die Parkpalette angehen, hierfür gibt es auch Fördergelder vom VRR. Im nächsten Jahr werde man Klarheit bekommen, wie es mit dem Bahnhofsgebäude weitergeht, wahrscheinlich werde die Stadt Eigentümerin des Gebäudes. Das alles ermögliche aber, sich über die aufgetretenen Probleme Gedanken zu machen und neue Pläne zu erstellen. Es sei aber utopisch zu glauben, man hätte Ende 2021 eine fertige Planung auf dem Tisch. Das werde frühestens 2022 der Fall sein.

Den Bahnhofsplatz als Laborraum verstehen

Die Zeit könne genutzt werden, um verschiedene Themen anzugehen: Regenwassermanagement, Hitzeaktionsplan, alternative Mobilität. Und auch in Sachen Niag-Busse könne es neue Entwicklungen geben. Vor ein paar Jahren gab es vom Verkehrsunternehmen die klare Aussage, dass man nicht auf E-Fahrzeuge setzen werde. Jetzt hört es sich anders. Deshalb müsse auch überlegt werden, ob der neue Busbahnhof Ladekomponenten haben müsse. Mit dieser Frage habe man sich bislang nicht beschäftigt.

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Palotz regt an, den Bahnhofsplatz als Laborraum zu verstehen, zu überlegen wie urbaner Raum gestaltet werden könnte. Da sei der richtige Ansatz, dafür brauche man aber Zeit. Der Fahrplan könnte deshalb so aussehen: Parkpalette ab Ende 2021, dann folgen Bahnhof und Busbahnhof, anschließend der Platz und zum Abschluss die Bahnstraße und Wilhelm-Lantermann-Straße.