Dinslaken. Nachdem die Stadt Dinslaken wohl Fördermittel beantragt, informierten Ehrenamtliche nun über nächste Schritte. 2021 sind viele Dinge geplant.

Es geht voran mit der Entwicklung der Zechenwerkstatt. Nachdem nun über die Stadt Dinslaken eine Förderung für die denkmalgerechte Herrichtung der Gebäudehülle beim NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) beantragt werden soll, die rund 4,2 Millionen Euro betragen und sich zu 70 Prozent aus Mitteln von Bund und Land sowie zu 30 Prozent aus einem städtischen Eigenanteil von maximal 1.284.902 Euro zusammensetzen soll ( die NRZ berichtete ), „können wir nach dem 15. Dezember, wenn der Rat hoffentlich zu unseren Gunsten entschieden hat, endlich weitere Schritte gehen“, sagt Lea Eickhoff.

Diese nächsten Schritte und auch die bereits gegangenen stellte die Geschäftsführerin der Freilicht AG am Freitag gemeinsam mit Janet Rauch, Geschäftsführerin der Stiftung Ledigenheim, sowie weiteren Akteuren von Freilicht AG und Stiftung Ledigenheim vor.

Das ist bereits passiert

Seit 2016 ist die Freilicht AG Mieterin der Zechenwerkstatt und nutzt die 1904 gebaute Industriehalle für Veranstaltungen und Projekte – darunter Street-Food-Festivals, Konzerte oder der beliebte Weihnachtsmarkt. Aber nur als Zwischennutzung. Und das soll sich ändern: Eine Langzeitnutzung ist angestrebt.

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Deshalb gibt es seit mehr als zwei Jahren ein Team von Ehrenamtlern. Das plant die Basis für die Zukunft der rund 2400 Quadratmeter großen Halle. Mögliche Nutzer, Architekten, Steuer- und Unternehmensberater sowie Anwälte kümmern sich um die Planung des Umbaus, um ein Trägerkonzept, die Finanzierung und die Betriebswirtschaftlichkeit. Im Oktober haben die Freilicht AG und die Stiftung Ledigenheim zudem eine gemeinnützige Gesellschaft – die Zechenwerkstatt Immobilien Verwaltung (ZIV) – gegründet. „Mit der soll die Zechenwerkstatt erworben und saniert werden“, erklärt Janet Rauch, die, wie Eickhoff auch, Vorsitzende der ZIV ist.

Ein Grundkapital von 800.000 Euro hat die ZIV dank Spenden bereits zusammen – es soll ausreichen, um die Halle zu kaufen und möglichst auch für Sanierungsarbeiten im Inneren dienen. Weitere Mittel würden im Laufe des Projekts aber sicherlich noch benötigt.

Das sind die nächsten Schritte

Wenn der Rat am 15. Dezember positiv über den Förderantrag entscheidet, muss der bis zum 15. Januar 2021 vollständig eingereicht werden. Ebenfalls bis zu diesem Datum möchte die ZIV die Zechenwerkstatt kaufen. Unter Vorbehalt, erklärt Eickhoff. Falls die Förderung nicht bewilligt werde, könne man vom Kauf zurücktreten, das sei mit der RAG MI bereits vereinbart worden. Doch davon geht die ZIV nicht aus, sondern rechnet damit, dass die Bewilligung Mitte 2021 vorliegt.

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Ende 2021 könne dann hoffentlich mit der Sanierung der Hülle gestartet werden. Doch schon vorher „werden die Dinslakener gebraucht“, sagt Eickhoff. „Die Zechenwerkstatt soll schließlich ein Ort von und für sie werden. Wir wollen das Konzept gemeinsam entwickeln.“ Wie genau die Beteiligung aussehen wird, steht noch nicht fest – dabei müsse man natürlich die Coronasituation im Blick haben. Ideen wie „Werktage“ oder Infoveranstaltungen stehen im Raum. Weitere Formate sind denkbar. Ebenfalls in 2021 soll eine weitere gemeinnützige AG gegründet werden – die dann Betreiberin der Zechenwerkstatt wird.

Langfristig soll die Halle als Veranstaltungsstätte dienen und ein Kulturort sein. „Wir wollen aber auch die Bergbaukultur in der Nutzung deutlich machen“, sagt Eickhoff. „Ich würde mir wünschen, dass wir die Historie hier erhalten können“, sagt auch der ehemalige Bergmann Silvo Magerl. Entsprechende Ideen sprudelten bei dem Treffen bereits.

>> DAS IST INNEN GEPLANT

  • Den Innenraum wollen die Ehrenamtlichen mit Hilfe aus der Bevölkerung sofern möglich selbst sanieren. „Dadurch entsteht eine ganz andere Bindung zur Halle und das wollen wir erzeugen“, sagt Lea Eickhoff.
  • Die Größe der Halle soll beibehalten werden, im Kopfbaubereich ist ein Bereich für gastronomisches Angebot vorgesehen. In der oberen Etage könnte es Büros geben.