Dinslaken. Der erste Bauabschnitt ist fertig. Was sich in Foyer, Kabinen und Schwimmbad geändert hat und welche Besucherwünsche berücksichtigt wurden.

Sogar „Waldimar“ ist schon wieder an Bord. Das Maskottchen des Dinamare lehnt lässig in einer Nische im funkelnagelneuen Foyer des Schwimmbades. Der erste Bauabschnitt des Dinamare-Umbaus ist vollendet: Foyer und Kabinen wurden nicht nur erweitert, sondern auch modernisiert, Bestandsbecken und Kinderbereich sind fertig, das Hygienekonzept steht – wegen des Lockdowns darf das Bad aber nicht öffnen. Die NRZ durfte trotzdem rein – zum Fotografieren.

Kontaktloser Zugang

Wie ein roter Teppich geleiten blaue Lichtleisten die Besucher ins geräumige Foyer. Hier warten nicht nur die Mitarbeiterinnen im Kassenbereich auf Badegäste. Sondern die Kunden können auch kontaktlos ins Bad – einfach von Zuhause aus buchen und mit einem QR-Code durch die Eingangsschleuse. Die Plastik-Coins zum Verschließen der Schränke gehören der Vergangenheit an. Stattdessen muss eine zwei-Euro-Münze eingeworfen werden. Ein Kompromiss – „man kann ja schlecht den Barcode einwerfen“, sagt Betriebsleiter Fabian Friese. Den Gedanken, die Schränke mit einem Pincode zu verschließen, verwarfen die Verantwortlichen wieder: Zu groß wäre die Gefahr, dass beim Badevergnügen die Schranknummer oder der Pincode vergessen werden.

Der Umkleidebereich ist viel heller als zuvor.
Der Umkleidebereich ist viel heller als zuvor. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Der Umkleidebereich wurde durch eine zusätzliche Glastür vom Foyer getrennt. Damit sind Stadtwerke und Bäder GmbH auf Beschwerden von Besucher eingegangen. „In den Umkleiden hat es im Winter relativ stark gezogen“, berichtet Fabian Friese. Die Tür, ein längerer Windfang vor dem Foyer und die dort montierte Luftschleieranlage sollen nun auch bei Ostwind Zugluft abhalten und außerdem für mehr Ruhe im Foyer sorgen.

Dort werden noch Sitzgelegenheiten mit Ladestationen installiert, die Gastronomietheke wurde ins Foyer erweitert, dazu soll es Automaten für Snacks und Getränke geben – auch hier soll die bargeldlose Zahlung über einen Barcode möglich sein.

Barrierefreiheit war beim Umbau ebenfalls ein großes Thema. Rollstuhlfahrer können die Bedienfelder der neuen Kassenautomaten gut erreichen und die neuen, verbreiterten Schleusen gut passieren.

Die Umkleiden wurden erweitert. Es gibt nun zehn Einzelumkleiden plus zwölf weitere Einzelkabinen in den ebenfalls aufgestockten Sammel, Familien- und Behindertenumkleiden.

„Es ist erstaunlich, was zehn Jahre im Design ausmachen“, sagt Fabian Friese mit Blick auf die Kabinen, deren dunkelbraune Wände durch helle Materialien im Holzdesign ersetzt wurden, auch die Bodenfliesen sind nicht nur heller, sondern es gibt auch eine Abflussrinne statt der einzelnen Abflüsse, die den Boden zu einer für die Reinigungsmaschine schwer zu bearbeitenden „Buckelpiste“ gemacht haben, so Michael Hörsken, Geschäftsführer der Bäder GmbH. Auch die Decke und die Beleuchtung wurden erneuert und sind nun „hell aber doch irgendwie warm“, schwärmt Hörsken.

Ebenfalls neu: Eintritt mit Barcode.
Ebenfalls neu: Eintritt mit Barcode. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Wer von den Umkleiden ins Bad möchte, muss nun durch die ebenfalls erneuerten Duschen, die jetzt zusätzliche Ablagen haben. Die Tür zwischen Umkleiden und Bad soll im Regelfall verschlossen sein -- nur das Corona-Hygienekonzept sieht eine Öffnung vor, um kommende und gehende Gäste zu trennen.

Im Bad selber wurde die Lüftung optimiert – immer wieder hatten sich Badegäste über Zugluft beschwert. Wegen der Zwangsschließung wird eine weitere Maßnahme vorgezogen: An den oberen Fenstern des Bades wird derzeit ein Sonnenschutz angebracht.

So geht es weiter

Die beiden weiteren zusätzlichen Becken – das Kurs- und das Vereinsbecken – sollen im kommenden Jahr fertig werden. Wenn das Vereinsbecken mit vier Bahnen in Betrieb ist, sind im Dinamare auch offizielle Wettkämpfe des Schwimmverbandes, die eine Mindesttiefe des Beckens von 1,80 Metern erfordern, möglich. In den Ferien soll das Becken auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

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Im Bestandsbecken müssen Schwimmer grundsätzlich weiterhin die Leine über- oder unterschwimmen, die das Becken in Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich trennt. Das sei so vorgeschrieben, so Fabian Friese. Bislang wurde das Becken bis 9 Uhr und abends als Schwimmerbecken – ohne Leine – deklariert. Das sei auch weiter möglich. Wie genau verfahren wird und ob es eine „Autobahn“ – also eine separate Bahn für Schwimmer – geben wird, müsse noch geklärt werden.

Wenn der Aufsichtsrat den Bau des Außenbeckens auf den Weg bringt, könnte dieses im Sommer 2022 fertig sein, so Michael Hörsken. Der Zugang erfolgt dann über einen separaten so genannten „Löwengang“ neben dem Foyer. Sollte sich die Coronaschutzverordnung ändern, könnte das Bad sofort öffnen. Nur das Wasser müsste ein wenig angewärmt werden – und „Waldimar“ umziehen. In die Nische kommen dann die Snackautomaten.