Dinslaken/Voerde/Hünxe. Am Samstagnachmittag fahren weihnachtlich beleuchtete Treckern durch Dinslaken, Voerde und Hünxe. An diesen Stellen sind sie garantiert zu sehen.
Den Landwirten aus aus Dinslaken, Voerde und Hünxe sind im Herbst die Herzen vieler Menschen zugeflogen, als sie die Strohpuppen auf den Feldern aufgestellt haben – vor Ort und in den sozialen Medien. Auch bei der Treckerdemo winkten viele Leute am Straßenrand. Für diese Solidarität möchten sich die Landwirte nun bedanken: Unter dem Titel „Ein Funken Hoffnung“ veranstalten sie am Samstag, 5. Dezember, einen weihnachtlichen Treckerumzug durch die drei Kommunen.
Plattform für Bauern aus der Nachbarschaft
Die Landwirte aus der Region haben sich auf einer eigenen Facebook-Plattform zusammengeschlossen. Die Seite „Dinslaken, Voerde, Hünxe - Eure Bauern aus der Nachbarschaft“ soll – unabhängig von Rheinischem Landwirtschaftsverband und der Organisation „Land schafft Verbindung“ – über Aktionen wie den Treckerumzug oder die Strohpuppen informieren. Diese wurden jüngst übrigens umgekleidet und wünschen als Weihnachts- und Schneemann im Namen der Bauern einen schönen Advent.
Landwirte werben um Bewusstsein für regionale Lebensmittel
Viele Menschen hätten Vorbehalte gegenüber den Landwirten, bedauert Caroline Walbrodt. Sie hat einen Hof in Bucholtwelmen und betreut die Facebookpräsenz der Bauern aus der Nachbarschaft. Die Bauern wollen mit ihren Aktionen ein Bewusstsein für regionale Lebensmittel schaffen und auf die Lage auf den Höfen aufmerksam machen.
Es sei „zur Selbstverständlichkeit geworden, dass man in den Läden Lebensmittel für ’n Appel und ’n Ei kaufen kann“, heißt es auf der Facebookseite. Kaum jemand achte auf die Herkunft der Lebensmittel. „Damit haben wir deutschen Landwirte zu kämpfen. Unsere Auflagen für Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz sind um ein Vielfaches höher als auf dem Weltmarkt. Dennoch müssen unsere Produkte in den Regalen mit der Importware konkurrieren.“
40 Trecker mit Weihnachtsmusik und Beleuchtung
Im Fall des weihnachtlichen Treckerumzugs geht es aber vor allem darum, Danke zu sagen, „an alle, die uns bis jetzt unterstützt haben und alle, die sich an unseren Aktionen immer so erfreuen können“. Und es geht darum, in der veranstaltungslosen Coronazeit „mit unseren geschmückten Schleppern die Kinderaugen wieder zum Leuchten bringen.“ 40 Trecker sollen in einem etwa 400 Meter langen Zug mit Weihnachtsmusik und Beleuchtung von Voerde bis nach Dinslaken und Hünxe fahren.
Probleme mit Straßenverkehrsordnung
Das allerdings ist schwieriger als zunächst gedacht. Denn die weihnachtlich beleuchteten Trecker sind nicht Straßenverkehrsordnungs-konform. Welche Lampen an Fahrzeugen erlaubt sind, ist genau geregelt – und bunte und blinkende Weihnachtslichterketten, gehören nicht dazu. Die Kolonne darf daher die Weihnachtsbeleuchtung nicht während der Fahrt anschalten.
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Der Plan, an zentralen Punkten anzuhalten und die Beleuchtung – die sich nicht in allen Fällen im Führerhaus befindet – einzuschalten, ist ebenfalls nicht ohne weiteres umzusetzen: Rettungszufahrten dürfen nicht versperrt, Menschenansammlungen müssen vermieden werden.
Hier leuchten die Trecker auf jeden Fall
Auf jeden Fall aber dürfen die Trecker auf dem Rheindeich zwischen Ork und Götterswickerhamm mit Beleuchtung fahren - und Platz, um mit Coronaabstand zuzuschauen, sei ebenfalls vorhanden, so Caroline Walbrodt. Die Trecker starten um 17.45 Uhr in Ork und fahren durch Voerde und Dinslaken. Am Neutor trennt sich der Zug, und die eine Hälfte fährt nach Oberlohberg, die andere nach Hünxe. Die Bauern hoffen, an Haltepunkten zwischendurch die Beleuchtung anstellen zu können.
>>Hintergrund
Die genauen Streckenverläufe stehen auf der Facebookseite „ Dinslaken-Voerde-Hünxe - Eure-Bauern-aus-der-Nachbarschaft“. Die B8 wird übrigens gemieden, um keinen Stau zu verursachen.
In NRW gibt es insgesamt 24 solcher Weihnachts-Treckertouren.