Dinslaken/Voerde/Hünxe. Mit dem verlängerten Lockdown sind Gastronomen aus Dinslaken, Voerde, Hünxe nicht glücklich. Doch Liefer-und Abholdienst würden gut angenommen.

Die Regierung hat beschlossen, den aktuellen Lockdown bis mindestens zum 20. Dezember verlängern. Für die Zeit von Weihnachten bis Silvester sollen leicht gelockerte Regeln gelten. Besonders hart trifft es unter anderem die Gastronomen, die weiterhin keine Gäste empfangen dürfen und daher in den meisten Fällen Abhol- und Lieferservice anbieten. Die NRZ hat sich bei einigen hiesigen Restaurants nach dem Stand der Dinge erkundigt.

Ausnahmen für große Gruppen

„Generell ist die Lage eher erschreckend, wir können dieses Jahr nicht mehr öffnen, einfach weil wir die Gruppen nicht aufnehmen können, wir werden Weihnachten und Silvester geschlossen haben. In Ausnahmefällen bei Gruppen ab zehn Personen werden wir wohl liefern“, erklärt Steffen Ortmann, Inhaber des Landhauses Freesmann in Eppinghoven. „Der Außer-Haus-Verkauf wird sehr gut angenommen, da haben wir sehr gute Resonanzen. Teilweise kommen Stammkunden aus Düsseldorf, um hier Essen abzuholen, da bin ich schon stolz drauf“, freut sich Ortmann, der mit Hilfe seiner Familie das Beste aus der aktuellen Situation macht. „Es ist alles unübersichtlich und schwer zu planen, aber wir kämpfen weiter. Zahlen sind erstmal egal.“ Laut Ortmann wird das Restaurant bis mindestens 5. Januar geschlossen bleiben, neben dem Abholservice hat Freesmann aber auch einen Weihnachtsmarkt im Saal und im Außenbereich einen Stand für eingekochte Delikatessen gebaut. „In so einer Situation wird man kreativ“, sagt der Inhaber.

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„Die Lage ist natürlich nicht so schön, aber wir können es nicht ändern. Wir verlieren viel Geld. Aber wir haben in den vergangenen Wochen manche Arbeit erledigt, die wir im normalen Betrieb nicht hätten machen können“, berichtet Fortunato Tassone, Geschäftsführer von Mammas Simple Food im Gewerbegebiet. Mit dem Abhol- und Lieferservice habe man die Spesen raus und könne die Miete bezahlen, aber „wir haben natürlich gehofft, dass wir im Dezember wieder öffnen können“, meint Tassone, der die Entscheidung der Regierung, die Gastronomie zu schließen, aber nachvollziehen könne, die Gesundheit gehe vor.

Auf Gesundheit achten

Antonio Vocale, Inhaber des „Il Gargano“ an der Voerder Bahnhofstraße, findet: „Jeder muss darauf achten, dass die Lage nicht schlimmer wird. Finanziell läuft es im Moment natürlich nicht besonders, aber wir müssen auf unsere Gesundheit achten.“

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Bedenken um seine Existenz müsse er sich nicht machen, aber „ich finde das nicht schön, dass Restaurants geschlossen bleiben müssen, weil wir in der Gastronomie viel getan und immer auf die Vorgaben geachtet haben“, meint Antonio Vocale. „Wir werden am 24. und 25. Dezember geschlossen haben, aber die Tage bis Silvester werden wir in jeweils zwei Schichten – von 17 bis 19 und von 19 bis 21Uhr – ein kleines Menü anbieten“, kündigt der Italiener an.

Gastronom vermisst die zugesicherte Unterstützung

Dimitrios Tsivelekidis von der „Taverna Mykonos“ an der Frankfurter Straße ärgert sich: „Ich bin enttäuscht von der Politik. Das, was sie sagen und was sie machen, ist ein großer Unterschied. Ich habe einen Umsatzverlust von 80 Prozent, aber die zugesicherte Unterstützung kommt nicht. Für die Gastronomie ist das eine Katastrophe“. Dennoch müsse man mit der Situation so gut es geht leben. „Ich bedanke mich bei allen Kunden, dass sie den Abhol- und Lieferservice nutzen. Das Restaurant bleibt bis Ende des Jahres geschlossen.“ Trotz seines Ärgers über die Regierung sei er zufrieden. „Hoffentlich bleibt das so“, sagt der Grieche.

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„Ich habe damit gerechnet. Das war eigentlich klar bei den Zahlen, weil die nicht runtergehen“, sagt Dorothea Rühl, Inhaberin der gleichnamigen Gaststätte in Hünxe-Bruckhausen, zur Verlängerung des Lockdowns. „Es ist natürlich überhaupt kein Vergleich zu unserem normalen Vorweihnachtsgeschäft, aber der Abholservice läuft ganz gut.“ Im Oktober sei es schon enttäuschend gewesen, von der Entscheidung der Regierung zu hören, nachdem man „alles Mögliche“ umgesetzt habe, aber „ob das so sinnig ist, die Gastronomie weiter zu schließen, weiß ich nicht“, sagt Rühl. Es wäre schön, wenn man wenigstens ein paar Tische besetzen dürfte, wie es zwischenzeitlich schon mal der Fall war, meint die Gastwirtin.