Dinslaken. Seit Jahren liegt die Fläche einer ehemaligen Schule in Lohberg brach. Demnächst könnten dort mehrere Mehrfamilienhäuser errichtet werden.

Die Stadtverwaltung hat einen Ausblick gewagt und kommt zu dem Schluss, dass bis 2030 in Dinslaken rund 2000 Wohnungen fehlen. Wie es gelingen könnte, in den nächsten Jahren diesen Bedarf zu decken, und welche Wohnformen realisiert werden sollen, ist im „Handlungskonzept Wohnen 2030“ niedergeschrieben.

Zu den möglichen Projekten gehört auch die Bebauung einer Fläche im Stadtteil Lohberg, auf der die Glückauf-Hauptschule gestanden hatte. Es könnte eine der ersten Maßnahmen aus dem Handlungskonzept sein, die umgesetzt wird.

Fläche in Lohberg: Platz für 75 bis 90 Wohneinheiten

Bei der geplanten Schaffung von Wohnraum in Lohberg geht es um zwei Bereiche. Einmal um das Grundstück der ehemaligen Schule, das zwischen Knappen- und Haldenstraße liegt. 2009 wurde die Hauptschule geschlossen, die Gebäude abgerissen. Seitdem liegt die Fläche, die rund 11.000 Quadratmeter groß ist, brach und gehört der Stadt. Der andere Bereich befindet sich zwischen Knappenstraße und Dorotheenstraße und ist rund 13.400 Quadratmeter groß. Die zweite Fläche befindet sich überwiegend in städtischem Eigentum und ist von der Verwaltung in die konzeptionellen Überlegungen einbezogen worden. Laut Handlungskonzept stehen so insgesamt 2,5 Hektar zur Verfügung, habe man Platz, um 75 bis 90 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern zu errichten.

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Mehrmals hat sich die Politik mit der Idee, in Lohberg neue Wohnhäuser zu errichten, befasst. Konzepte wurden vorgestellt. Eine fertige Planung liege, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage der NRZ betont, derzeit noch nicht vor. Der Wohnungsneubau solle in Kooperation mit der Wohnbau Dinslaken realisiert werden.

Ergebnisse sollen 2021 in einer Bürgerbeteiligung vorgestellt werden

„Derzeit läuft die Planung unter Beteiligung eines Architekturbüros und eines Planungsbüros für die Freiraumplanung. Eine artenschutzrechtliche Prüfung und Abstimmungen mit relevanten Behörden werden derzeit vorgenommen“, erklärt Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadt. Zudem seien die Stadtwerke Dinslaken eingebunden, um ein neues Mieterstromkonzept zu integrieren. Bei der Planung würden die städtebaulichen Ziele gemäß Beschlusslage aufgegriffen und weiter konkretisiert. Die Dinslakener Flächenentwicklungsgesellschaft (Din-Fleg), Stadtverwaltung und Wohnbau stünden hierzu im engen Austausch. Die Planungsergebnisse sollen im kommenden Jahr in einer Bürgerbeteiligung vorgestellt werden.

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Es geht darum, auf dem Grundstück der Glückauf-Schule in Lohberg bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Entsprechend dem „Handlungskonzept Wohnen 2030“ soll ein Angebot für die Zielgruppen Familien beziehungsweise Haushalte mit Kindern sowie Singles oder Paare ab 55 Jahren mit einer geringen bis mittleren Wohnkaufkraft geschaffen werden.

Nachrangige Bedeutung im Wohnquartier für den Autoverkehr

In diesem Wohnquartier soll dem motorisierten Individualverkehr eine nachrangige Bedeutung zukommen. Dagegen soll die fuß- und radläufige Wegevernetzung stärker berücksichtigt werden. Auf einem Teil des Grundstückes sind dreigeschossige Mehrfamilienhäuser vorgesehen, im Teil zur Haldenstraße hin eine zweigeschossige Doppelhausbebauung. Die Stadt geht davon aus, dass dort 40 bis 50 neue Wohneinheiten geschaffen werden können – was einem Wohnraum für 80 bis 110 Personen entspricht. Im erweiterten Entwicklungsbereich könnten weitere 40 Wohneinheiten entstehen.

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Mit der Umsetzung zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum am Standort der ehemaligen Glückauf-Schule könnte nach Auskunft der Stadtverwaltung möglicherweise Ende nächsten Jahres begonnen werden. Zur Vorbereitung der Baumaßnahme laufen aktuell Überlegungen zur Durchführung von Rückschnittarbeiten Anfang kommenden Jahres, da sich zwischenzeitlich auf der Brachfläche einiges an Bewuchs ergeben hat.

Handlungskonzept analysiert Bestand des Dinslakener Wohnungsmarktes

Das Handlungskonzept analysiert den Bestand des Dinslakener Wohnungsmarktes und formuliert Ziele für die Wohnungspolitik. Wie es dort heißt, müssten in Dinslaken bis 2030 rund 63 Hektar brutto an Wohnbauflächen erschlossen werden. Darauf müssten 1212 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und 652 in Ein- und Zweifamilienhäusern entstehen.