Voerde. Sabine Friemond-Kund aus Voerde hat ihren zweiten Krimi geschrieben. In „Teufelskuhle“ geht es um einen ungeklärten, mysteriösen Todesfall.
Es ist Nacht, eine junge Polizistin läuft den Risselweg in Friedrichsfeld entlang, als sie ein Auto hört, das sich ihr nähert. Sie wird angefahren – und stirbt. Was in jener Nacht vor 22 Jahren geschehen ist, wurde nie aufgeklärt, der Fahrer des Wagens nie gefunden. Dieses fiktive Ereignis bildet den Dreh- und Angelpunkt des zweiten Regionalkrimis „Teufelskuhle“ von Sabine Friemond-Kund, der nun, ein Jahr nach ihrem Debüt „Hochbahn“ erschienen ist. Es ist der zweite Fall für Pfarrerin Christin Erlenbeck, Freundin des Polizisten Freddie, der mit seinem Kollegen Schlüter eine völlig betrunkene Frau eines Nachts am Wohnungswald aufgreift. Jene Laura ist die Tochter der am Risselweg angefahrenen und getöteten Polizistin Nicole Bauer.
Die junge Frau, deren Leben bisher alles andere als geradlinig verlaufen ist, wird von der Kirchengemeinde aufgenommen: Laura zieht für ein freiwilliges soziales Jahr zu Christin Erlenbeck in das Pfarrhaus an der Grünstraße. Die Seelsorgerin kann wieder nicht umhin, sich auf die Suche nach Antworten zu den Umständen jener schicksalhaften Nacht an dem Waldweg zu machen.
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Bei ihrem Einzug in das Pfarrhaus hat Laura eine Kiste mit Erinnerungsstücken dabei. Darin befindet sich auch ein altes vermeintliches Bilderbuch, das sich vielmehr als Tagebuch der getöteten Mutter herausstellt. Und es soll sich zeigen, dass alles nicht so war, wie es damals ausgesehen hatte. Christin Erlenbeck fängt an, nach der Wahrheit über den ungeklärten Todesfall zu forschen. Bei den Recherchen der Pfarrerin und der Polizei rückt immer wieder ein mysteriöser Ort in den Fokus, an dem ein sagenumwobener schwarzer Mann sein Unwesen treiben soll.
Teufelskuhle bei einem Spaziergang entdeckt
Sabine Friemond-Kund hat den namengebenden Schauplatz ihres zweiten Regionalkrimis im wahren Leben bei einem Spaziergang in einem Waldstück hinter dem Kommunalfriedhof an der B8 entdeckt: „Hier ist die Teufelskuhle“, sagte die Freundin, mit der sie an diesem Tag dort unterwegs war. Die Autorin beschreibt den Ort mit dem spannenden Namen als auf den ersten Blick „unspektakulär“. Die langgezogene Kuhle liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes und diente den preußischen Soldaten für ihre Schießübungen. Ihr Interesse und Faible für Geschichte, was die Voerderin in ihrem Fall mit „rückwärtsgewandt“ meint, findet auch in ihrem neuesten Krimi wie schon bei der „Hochbahn“ Einzug.
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Für die Inhaberin der Buchhandlung Lesezeit! war der Förderverein „Bürgerhaus Friedrichsfeld“ eine wichtige Quelle bei ihren Recherchen. So berichtete ihr etwa Friedhelm Küpper, dessen Lebensweg sie in ihrem Krimi „Teufelskuhle“ teilweise übernommen hat, dass er mit seinem besten Freund in den 30er Jahren dort heimlich geschwommen sei – „im kalten, klaren Grundwasser“. Der Grundwasserspiegel sei damals noch höher gewesen.
Förderverein „Bürgerhaus Friedrichsfeld“ half bei Recherchen
Auch habe Friedhelm Küpper, der kürzlich verstorben ist, ihr von seiner Kindheit in einer der alten Leutnantsbaracken erzählt, die seine Eltern Ende der 20er Jahre bezogen hätten, und von seiner Jugend während des Dritten Reiches. Fabian Merker vom Förderverein „Bürgerhaus Friedrichsfeld“ habe ihr mit geschichtlichen Daten ad hoc ausgeholfen, einen historischen Faktencheck gemacht und ihr Hinweise gegeben, wenn Dinge in dem Regionalkrimi geschichtlich nicht „ganz einwandfrei“ waren, wobei die Autorin bei Unklarheiten auf die Angaben von Jahreszahlen im Zweifel lieber verzichtete.
Mit der Legende, die sich um die Teufelskuhle, „ein nicht so exklusiver Begriff“ in der Welt der Sagen, rankt, gibt Sabine Friemond-Kund ihrem zweiten Regionalkrimi einen „mysteriösen“ Einschlag. Bei ihren Recherchen dazu half ihr der „Sagen-Papst“ des Ruhrgebietes, Dirk Sondermann, mit Auskünften.
Zehn Monate war Sabine Friemond-Kund mit ihrem zweiten Krimi um Heldin Christin Erlenbeck befasst. Das Schreiben geht ihr leicht von der Hand: „Der Film läuft im Kopf ab. Ich bringe das nur zu Papier.“
>>Info: Krimi im Taschenbuch-Format
Der zweite Regionalkrimi von Sabine Friemond-Kund ist als Taschenbuch im KBV-Verlag erschienen und zum Preis von 13 Euro ab kommender Woche überall im Buchhandel erhältlich. Die Lesezeit! hat bereits aufgrund einer geplanten, aber wegen Corona ausgefallenen Lesung im Strandhaus Ahr vorab eine Lieferung erhalten.