Dinslaken. Bei der ersten Ratssitzung nach der Wahl legte Michaela Eislöffel den Amtseid ab. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit den Ratsfraktionen.

Es ist 17.15 Uhr, als Applaus aufbrandet: Gerade hat Michaela Eislöffel den Eid abgelegt, wurde ihr von Ronny Schneider die Urkunde und die Bürgermeisterkette überreicht. Sie ist damit nach Sabine Weiss die zweite hauptamtliche Bürgermeisterin der Stadt Dinslaken. Nach der gewonnenen Stichwahl löst sie Michael Heidinger ab, der das Amt seit 2009 inne hatte.

Für die konstituierende Sitzung des Stadtrates wurde das Tribünenhaus hergerichtet. Hier ist ausreichend Platz – für die 62 Ratsmitglieder, für die Vertreter der Verwaltung und auch für ein paar Gäste. Ronny Schneider als ältestes Ratsmitglied eröffnete Sitzung, führte die neue Bürgermeisterin in das Amt ein. Sie beginnt ihre erste Rede im Rat mit dem Hinweis, dass von den 62 Ratsmitgliedern 35 neu seien. Und sie fragte, wann werde schon mal eine Frau Bürgermeisterin. Und gab selbst die Antwort: „Sehr selten.“


Sie freue sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit, mit den Fraktionen, mit den Ratsmitgliedern. Ihre Rede nutzte sie auch, um sich zu bedanken. Bei den Wählern, die ihr einen Vertrauensvorschuss gegeben haben, die meinen, sie sei die richtige Wahl für den Posten. Bei den Personen, die sie im Wahlkampf in besonderer Form unterstützt hätten und bei ihrer Familie, bei ihren drei Kindern.

Sie sei zuversichtlich und motiviert für die neue Aufgabe, die für sie am Montag, an ihrem ersten Tag im Rathaus, begonnen habe. Sie werde sich in vielen Themen sicherlich schnell einarbeiten. Und sie warb in Richtung Rat für einen Dialog zwischen den Fraktionen.

Kritik an der Eidesformel

Die neue Bürgermeisterin nahm die Ratsmitglieder auch in die Pflicht. Auch sie seien für die Stadt, für die Menschen, die hier leben, verantwortlich. Ihnen obliege es, den Menschen eine Stimme zu geben. „Wir sind ihre Vertreter“, so Eislöffel. Ihr Ziel sei es, ein friedvolles Zusammenleben der Menschen in Dinslaken zu ermöglichen. Dass im Rat sieben Fraktionen vorhanden seien, verstehe sie auch als Chance. Und sie betonte hierbei, dass im neuen Rat keine rechtsextreme Gruppierung vertreten sei. In Dinslaken sei es ihnen nicht gelungen, Kandidaten für die Kommunalwahl aufzustellen.


Ein Punkt bei ihrer Amtseinführung habe aber nicht ganz gestimmt. Eislöffel kritisierte den Text der Eidesformel. Der sei aber, so die neue Verwaltungschefin, nicht zu ändern. Ihr missfällt, dass es dort heißt, sie befolge die Verfassung und Gesetze und würde Gerechtigkeit gegen jedermann üben. Für „jedermann“ hätte sie gerne „gegen jeden Menschen“ in der Eidesformel gehabt. Mit „es gibt viel zu tun“ beendete sie ihre Rede.

Dinslaken hat nun drei stellvertretende Bürgermeister

Nachdem die Ratsmitglieder verpflichtet worden waren, ging es darum, wer die Bürgermeisterin künftig vertritt. Bisher gab es zwei stellvertretende Bürgermeister. Auf Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen sollten es nun drei sein. Mehrheitlich wurde der Vorschlag angenommen. Wie Jürgen Buchmann (SPD) erklärte, hatten sich SPD, CDU und Grüne im Vorfeld auf drei Kandidaten verständigt. Eyüp Yildiz (SPD) sollte 1. stellvertretender Bürgermeister werden und Horst Miltenberger von der CDU der 2. stellvertretende Bürgermeister. Die dritte im Bunde sollte Stefanie Weyland von den Grünen sein. Weitere Vorschläge gab es nicht. Bei vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde das Trio gewählt.