Dinslaken. Coronabedingt gilt in Teilen der City Dinslaken nun Maskenpflicht, doch viele sind noch ohne unterwegs. Sie haben aber Verständnis für Maßnahme.

Seit Dienstag, 20. Oktober, gilt in der Innenstadt Dinslaken und im Ortskern von Hiesfeld angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen und der in Folge dessen kritischen Inzidenzwerte in den vergangenen Tagen eine Maskenpflicht.

Diese Maßnahme ist anscheinend bei vielen Bürgern noch nicht angekommen: Auch wenn die Mehrheit der Passanten an der Neustraße sich schon am Dienstagmittag an die neue Verordnung hält, sind doch noch recht viele Leute „oben ohne“ unterwegs. Die NRZ hat sich am ersten Tag der Maskenpflicht in der Innenstadt umgeschaut und einige Passanten gefragt, wie sie die Maskenpflicht hier bewerten.

Das sagen die Passanten

„Ich finde es ein bisschen übertrieben, denn hier ist nicht viel los. In Einkaufscentern wie dem Ruhr-Park in Bochum zum Beispiel finde ich es richtig, aber man sollte es an die Gegebenheiten anpassen“, findet Marvin Losse, der in einem Kino arbeitet. „Ich mache mir nur Sorgen um meine Arbeit. Im Kino oder Theater hat sich noch niemand infiziert, aber wir sind die Leidtragenden, wenn Leute meinen, mit 500 Leuten Geburtstag feiern zu müssen“, hadert er. „Es gibt vernünftige Leute, die sich an die Regeln halten, aber es gibt auch viele Leute, denen es egal ist. Es ist eigentlich extrem traurig, weil die Lage leicht einzudämmen wäre. Man muss sich nur an wenige Regeln halten“, sagt auch sein Begleiter Mike Losse.

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„Ich finde das gut, weil man hier in der Stadt den Abstand nicht einhält. Auf dem Markt habe ich schon vorher eine Maske getragen, weil da alles sehr eng ist“, betont Sabine Sauerborn. Ihre Tochter Julia meint: „Ich warte eigentlich nur auf den nächsten Shutdown. Da ich in der Pflege arbeite, bin ich es gewohnt, Maske zu tragen. Da macht es mir auch in der Stadt nichts aus.“

„Ich halte das für absolut richtig, aber es halten sich zu wenige Leute daran“, ärgert sich Dieter Sczuka und zeigt, während er das sagt, exemplarisch auf eine Person, die ohne Maske an ihm vorbeiläuft.

Sczukas Frau Angelika pflichtet ihm bei: „Die Leute werden nicht schlau und bleiben stur bei ihrer Sichtweise. Es wurde überall bekannt gemacht und die Zahlen zeigen, dass wir was ändern müssen.“ Aber diese Haltung spiegele die Mentalität der Gesellschaft wider, ist sich das Ehepaar einig. „Es ist auch unglaublich, dass Rettungskräfte noch angepöbelt werden.“

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Jaqueline Mayer, die in einem Videospiel-Geschäft an der Neustraße arbeitet, sagt: „Ich finde das gut, die Leute sind sowieso viel zu nachlässig. Heute Morgen war hier noch eine Dame vom Ordnungsamt unterwegs, die die Leute auf die Maskenpflicht hingewiesen hat.“ Auch müssten sie und ihre Kollegen wiederholt Kunden darauf hinweisen, eine Maske aufzuziehen oder diese richtig zu tragen. Außerdem kämen auch immer wieder mehr als die erlaubten fünf Personen in den Laden, obwohl der Hinweis an der Tür stehe. „Das Einzige, was ich mir erhoffe ist, dass es keinen zweiten Shutdown gibt“, betont Mayer.